Montag,
14. Februar
Eine Fahrraddemo sorgte am Abend für
allgemeines Chaos auf den wichtigsten Straßen Wiens. Höhepunkt
war die Fahrt über die Südosttangente, einer der stärkst
frequentiertesten Autobahnen Österreichs, von Erdberg bis zur Abfahrt
Landstraße. Zuvor wurde ausgehend vom Ballhausplatz kreuz und quer
durch die Innenstadt, zum Praterstern, und danach über Gürtel,
Favoritenstraße und Ring wieder zurück in die Innenstadt gefahren.
Die Polizei beschränkte sich zwar darauf, den Autoverkehr umzuleiten
oder anzuhalten, war dabei wegen zahlreicher überraschender Richtungsänderungen
und Gegen-die-Einbahn-Fahrten (auf der Autobahn wurde sicherheitshalber
doch die "richtige" Richtungsfahrbahn gewählt) äußerst
gefordert. Während zwischen 17 und 19 Uhr nur rund 30 RadfahrerInnen
teilgenommen hatten, waren es ab dem zweiten angekündigten Treffzeitpunkt
19 Uhr schon an die 100 RadlerInnen und eine Roller-Skaterin.
Die gleichzeitig stattgefundene tägliche
Latschdemo führte zu Fuß zum Praterstern und zurück. Dabei
nahmen an die 500 Menschen teil.
Kurz vor 21 Uhr trafen sich beide Demonstrationen
zufällig in der Innenstadt und bewegten sich dann gemeinsam zum Parlament.
Das kollektive Erklettern und Mit-Transparenten-und-Fahnen-Schmücken
der Statue der Pallas Athene wurde erstmals durch eine dichte Polizeisperre
mit Tretgittern verhindert.
Kurz nach 21 Uhr lösten sich beide
Demonstrationen auf. (tatblatt)
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14/02 +++ Fahrraddemo brachte
immerhin 300 aktive teilnehmer, flankiert allerdings von 1.500 fussgaengern.
+++ Auch wiens polizeipraesident Schnabl nimmt uebrigends--als privatmann--derzeit
fleissig an den demonstrationen teil. +++ Justizminister Krueger glaenzt
weiterhin durch aussagen, in Zur Sache am sonntag meinte er: *Und weil
Helmut Zilk angesprochen hat den großen Maler und Porträtisten
juedischer Herkunft, Max Liebermann, der 1936, vor diesen blauen, aehm-braunen,
vor diesen braunen Horden geflüchtet ist...*. Freud laesst gruessen
(Beta-Resistent)
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Fahrraddemo auf der
Wiener Südosttangente
Polizei lotste Demonstranten aus "lebensgefährlicher
Situation"
Wien - In eine laut Polizei
"lebensgefährliche Situation" haben sich Montag Abend rund 150 radfahrende
Demonstranten gegen die neue Regierung gebracht. Sie sind auf die stark
befahrene Südosttangente in Wien aufgefahren und haben dort, so die
Worte eines Teilnehmers, "gegen die Politik des Geisterfahrers Schüssel"
demonstriert und den Verkehr zum Stillstand gebracht. Der Troß wurde
von einigen Einsatzwagen abgesichert und auf den gesperrten Gürtel
gelotst. Der "Ausflug" der Demonstranten verlief glimpflich, es gab weder
Verletzte noch Festnahmen. (APA) (Standart)14.2.2000
21:01 MEZ
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Guten Morgen!
Der Kurier (P. Grolig, J.
Wolf, D. Schreiber) zeigt wieder einmal, dasz
er keine Ahnung hat, wovon
er schreiben laeszt: Im Kurier vom 15.2.2000
lese ich ueber die gestrige
Fahrraddemo:
150 Fahrrad-Demonstranten
'stuermten' Suedosttangente
Chaos auf der A23 / Polizei:
'Lebensgefaehrliche Situation, es haette
Tote geben koennen'
(...) Gegen 20.30 Uhr 'stuermten'
die Drahtesel-Aktivisten ueber die
Erdberger Laende via Knoten
Prater auf die Wiener Suedosttangente - und
blockierten dort den Verkehr.
Die Polzei hatte alle Haende voll zu tun,
um dem Chaos auf der A23
wieder Herr zu werden.
Die Einsatzmannschaften
mussten die Fahrzeuge in beiden Richtungen
stoppen, weil rund 30 Aktivisten
mit dem Rad ueber die
Mittelleitschiene geklettert
waren, um in die Gegenrichtung zu fahren
(waehrend der Grosztteil
seine Fahrt Richtung Favoriten fortsetzte).
Nur haarscharf wurden hier
mehrere schwere Unfaelle verhindert, wie
Augenzeugen dem KURIER berichteten.
Fuenfzehn Minuten dauerte
es, bis dem Spuk ein Ende gesetzt gesetzt war
und alle wieder in der gleichen
Richtung unterwegs waren. Bei der
Abfahrt Guertel konnte der
Demo-Zug von der A23 abgelenkt werden. (...)
Und ich dachte, ich war mit
dabei.
Aber da musz mir einiges
entgangen sein.
Ich hab mich eigentlich mit
dem Radl selten so sicher gefuehlt, wie auf
dieser Demo, die uebrigens
toll war und ueberdies eine brauchbare
Abwechslung. Schreit nach
mehr!
-- xrat
P.S.: Fuer die, die nicht
dabei waren:
In den obigen Zitaten stimmt
auszer '150' und 'A23' eigentlich nichts.
(aus dem Stop-FPÖ Forum)
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Nicht
in die blauen Berge!
Der Vorstand der Hamburger Jusos hat angesichts der
bevorstehenden
Frühjahrsferien alle HamburgerInnen aufgefordert, "von einem Urlaub
in Österreich Abstand zu nehmen". Zugleich begrüßten die Jusos die
EU-Sanktionen gegen die schwarz-blaue Wiener Regierung aus
konservativer ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ. "Durch einen
Verzicht
auf einen Österreich-Urlaub", so Vorstandssprecher Gernot Wolter,
"können Hamburger demonstrieren, dass sie eine Wiederkehr des
Rechtsextremismus im Nachbarland nicht akzeptieren wollen".
Quelle: taz Hamburg vom 14.02.2000
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Sting
sagt wegen FPÖ-Regierungsbeteiligung Wien-Konzert ab
Prag (dpa) - Der britische Musiker Sting
hat ein geplantes Konzert in Wien wegen der FPÖ-Regierungsbeteiligung
abgesagt. Das teilte der Chef einer tschechischen Konzertagentur mit. Sting
spielt morgen in Prag. Sein Auftritt in Österreich sollte am 7. Juni
stattfinden. Der Sänger habe sich zum künstlerischen Boykott
Österreichs entschlossen, nachdem die Partei des Rechtspopulisten
Haider an der Regierung beteiligt wurde.
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