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Berichte von Aktionen vom 26.2.00



 
Wien: Bericht vom tatblatt
Bericht vom Standart
 
Kultur: Chumbawamba überlegt Österreich Boykott

Samstag, 26. Februar
 
 

In einem riesigen "Volkstanz" (Definition der VeranstalterInnen) unter dem Motto "Don't Stop to Resist, Stopp FPÖVP" zogen zwischen 2.000 und 4.000 Leute auf Ring und Kai rund um die Innenstadt. Von einem DJ-LKW kamen Techno-Klänge, in einiger Entfernung vor und hinter dem LKW fanden aber auch Demo-TraditionalistInnen genug Raum für klassischere Manifestationsformen. Leise war es dank Trommeln, Pfeifferln und Trompeten aber nirgends. Die Innenstadtumrundung dauerte ca. von 15 bis 18 Uhr. Davor und danach gab's Party auf Helden- bzw. Ballhausplatz.

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27.2.2000 12:49 MEZ

Am Samstag gingen die Demonstrationen gegen Schwarz-Blau weiter

Etwa 2.000 bis 4.000 Menschen zogen durch die Innenstadt: "Wir gehen so lange, bis Ihr geht"

Wien - Eine Woche nach der Großdemonstration am vergangenen Samstag haben sich auch heute wieder tausende Menschen in der Wiener Innenstadt zusammengefunden, um gegen die schwarz-blaue Regierung zu protestieren. Mit Trillerpfeifen, Trommeln und Musik gaben sie ihrem Unmut Ausdruck. 

Dabei war auch ein Disco-Bus mit einem Transparent "Sound-Politisierung". Begonnen hatte die Kundgebung um ca. 14 Uhr, am späten Nachmittag zogen etwa 2.000 bis 4.000 Menschen durch die Innenstadt. Die Route ging vom Heldenplatz über den Ring, den Kai und wieder den Ring zurück zum Heldenplatz. 

Die Aufschriften der Spruchbänder lauteten u.a. "Wir gehen so lange, bis Ihr geht". Von Ausschreitungen war bisher nichts zu bemerken. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Gegen 19.00 Uhr versammelten sich die Demonstranten am Heldenplatz, wo die Schlusskundgebung abgehalten wurde. (APA)

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27.2.2000 10:36 MEZ

Britische Band Chumbawamba wartet Österreich Boykott ab

Geplante Auftritte in Österreich nur mit Zustimmung von Anti-Haider-Gruppen

Hamburg - Die britische Band Chumbawamba sorgt wieder einmal für Aufsehen. Nachdem sie kürzlich den britischen Premierminister Tony Blair in einem Song als Lügner bezeichnet hatten, gehen die selbst ernannten Anarchorocker auf der am Montag erscheinenden Single "She's Got All the Friends That Money Can Buy" noch einen Schritt weiter.

 Auf der Scheibe findet sich auch der Song "Passenger List For Doomed Flight No. 1721", in dem Chumbawamba all jene Personen aufzählen, die sie gerne bei einem Flugzeugunglück an Bord sähen. U2- Sänger Bono findet sich da wieder, und auch Tony Blair, Bundeskanzler Gerhard Schröder und US-Präsident Bill Clinton sind unter den Passagieren des Unglücksfluges. 

Der Erfolg der drei Staatsmänner beweise, "dass in der modernen Politik der Stil über den Inhalt gesiegt hat", sagte Chumbawamba- Sänger Dunstan Bruce im dpa-Gespräch. Chumbawamba-Gitarrist Boff Whalley meinte: "Wichtig ist nicht mehr, was diese Politiker tun, sondern wie sie die Medienöffentlichkeit über ihr Nichtstun informieren." 

Die achtköpfige Band, die im April ihr neues Album "WYSIWYG" veröffentlicht, machte zudem ihr geplantes Auftreten bei zwei Festivals in Österreich in diesem Jahr davon abhängig, ob Anti- Haider-Gruppen dies befürworteten. "Wenn bis dahin aber ein Kulturboykott vergleichbar dem gegen Südafrika in den 80er Jahren existiert, werden wir in Österreich kein Konzert geben", sagte Whalley. (APA/dpa)

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