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Berichte von Aktionen vom 6.3.00



 
Diplomatie: Östereich von elgischer Tourismusmesse ausgeladen
Kultur: 30 Chöre sagen Teilnahme an Chor-Olympiade in Linz ab

6.3.2000 06:44 MEZ

Österreicher von belgischer Tourismusmesse ausgeladen 
 
 
 

      Staatssekretärin Rossmann droht nun mit Klage beim
                 Europäischen Gerichtshof 

Brüssel - Die Österreich-Werbung ist von einer großen Tourismus-Messe in Brüssel kurzfristig
ausgeladen worden. Es gäbe "Sicherheitsprobleme", sollte das rot-weiß-rote Emblem der
Österreicher aufscheinen, habe der Brüsseler Bürgermeister Francois-Xavier de Donnea
geltend gemacht, sagte die Vertreterin der Österreich-Werbung in Brüssel, Ingrid Sieder, am
Wochenende.

De Donnea hat erst vor einer Woche für einen Eklat gesorgt, weil er die Botschafter
Österreichs von der Eröffnungsfeier zur Kulturhauptstadt 2000 ausgeladen hat. 

Die Österreich-Werbung hätte bei der am 16. März beginnenden Messe acht heimischen
Fremdenverkehrsregionen die Chance auf eine Selbstdarstellung geboten. Die belgische Seite
hätte die Messebeteiligung aber nur genehmigt, wenn jeder Hinweis auf Österreich
unterblieben wäre, so Sieder. Werbung für eine österreichische Region zu machen, ohne auf
Österreich hinzuweisen, sei aber wenig sinnvoll, wundert sich Sieder über das Verhalten der
belgischen Seite. 

Immerhin habe die Messe nun Schadenersatz für die Kosten der Vorbereitung angeboten.
Zahlreiche andere Tourismusveranstaltungen in Belgien laufen hingegen reibungslos, betont
Sieder. 

Rossmann droht mit Klage 

Gegen die Ausladung der Österreich-Werbung von einer Tourismus-Messe in Brüssel hat die
zuständige Staatssekretärin Mares Rossmann (F) rechtliche Schritte angekündigt. "Von Seiten
Österreichs wird alles unternommen werden, um diese diskriminierende und
demokratiepolitisch äußerst bedenkliche Vorgangsweise beim Europäischen Gerichtshof zur
Anzeige zu bringen", teilte die Tourismus-Staatssekretärin am Sonntag in einer Aussendung
mit. Auch Schadenersatzforderungen schließt Rossmann nicht aus. 

Die Staatssekretärin forderte den Brüsseler Bürgermeister Francois-Xavier de Donnea auf, die
Ausladung "umgehend rückgängig zu machen und sich auf die gemeinsamen Werte und die im
EU-Vertrag festgelegten Freiheiten zu besinnen". Die Vorgangsweise stelle "einen Akt von
absoluter Intoleranz und Feindseligkeit des Brüsseler Bürgermeisters gegenüber Österreich
dar und hat eindeutig das Maß einer sogenannten Beobachtungsphase der österreichischen
Regierung überschritten", betonte Rossmann. (APA) 



Montag, 6. März 2000, 11:40 Uhr

30 Chöre sagen Sängerwettstreit in Linz wegen Haider ab

Pohlheim (dpa) - Dreißig internationale Chöre haben ihre Auftritte bei der ersten
«Chor-Olympiade» im österreichischen Linz wegen der Regierungsbeteiligung der
rechtskonservativen FPÖ abgesagt. Zahleiche Ensembles aus Israel, Brasilien, Argentinien und
den USA wollten nicht mehr teilnehmen, hieß es. Chöre aus 57 Ländern hatten sich ursprünglich
für den Wettbewerb im Juli angemeldet. Trotz der Absagen wollen die Veranstalter an dem
Wettstreit festhalten. (yahoo.online)