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Neverending Story
und noch ein text zur “schnarup-geschichte“
in der interim geht das
zerfleische wieder los, alle lauschen auf & die gerüchteküche
tobt.denn der
gaspistolenangriff von frauenlesben
auf das schnarup thumby am aab abend hat mal wieder die gemüter
auf das thema patriarchat/sexismus
gestoßen
ich stehe mittendrin, höre
auf der einen Seite, wie menschen diese aktion zur legitimation ihrer
“nichtauseinandersetzung“
mißbrauchen wollen (mit angriffen gegen “linke“ wollen sie nix zu
tun
haben), oder auf der anderen
seite, wie radikal & sinnvoll diese aktion wäre, weil ja nun wieder
die
auseinandersetztung läuft
& endlich die sexisten mit volle härte bekämpft werden.
scheiße, mir ist von
dieser alten kriegsmanier & den engen gedankenkengassen,in denen gedacht
& gehandelt
wird kotzübel.
wir leben in einer gesellschaft,in
der patriarchale strukturen (verwoben mit kapitalistischen/rassistischen/kulturellen
gedankengut) eine grundlage dieser bilden. sie durchziehen die “szene“
natürlich ebenso - wir kommen auch nicht vomanderen stern -
und sind von uns allen verinnerlicht und werden auch reproduziert. dabei
sind die frauen die opfer, nicht nur in hinblick auf die vergewaltigung,
sondern auch auf die all-tagssexismen.ob es jetzt die werbung/medien sind,die
anmache‚oder schlicht & einfach alle pseudokleinigkeiten jeden tag,
die ein beschissenes ganzes von diskriminierung ergeben..
klar reproduzieren auch
frauen diese strukturen & lassen sich in Ihrer “weibchenrolle“ nieder
(auf die sie seit
ihrer geburt getrimmt werden),oder
üben die macht,die sie durch ihren körper bekornrnen (mutterrolle,
vamp etc) auch aus. oder werden zu“mackerinnen“... doch.
beides, wenn auch
mehr unterschiedlich in der erscheinung,. bestärkt und stabilisiert
dieses scheissystem & hat mit emanzipation wenig zu tun.es wird halt
eine stärke aus-gelebt, die ihnen entweder als nische in der gesellschaft
gelassen wird, oder total als “mackerverhalten“ an die
patriarchalen strukturen
anschliesst. doch das ist eine andere sache, als wenn die männer ihre
täterrolle ausüben,die einfach in der gesellschaft konsens ist,und
zwar seit jahrtausenden. was ich eigentlich sagen will: diese scheisse
steckt in uns allen—nur bei männern in der form des unterdrückers
und bei frauen in der rolle der opfer, der in rollenreingepuschten.
bei diesen tollen zuständen
sollte es doch selbstverständlich, sein, sich mit den eigenen verquickungen,sexismen
und mackerverhalten auseinanderzusetzen!! doch es läuft fast gar nix!!
wenn gerade im kiez oder
so eine Vergewaltigung von einer starken frau öffentlich gemacht wird,
geht (neben angriffen auf die frau - welcher art auch immer) etwas betroffenheit
und das “ach-so-pc-sein“ ‚ändern tut sich allgemein nix & nix!!!!
und dieses nichtverhalten,
also nichthandeln,ist ,verdammt noch mal, handeln! und zwar unterdrückung!!!!!!
vor diesem hintergrund ist
die aktion der “schlagt-die-sexisten-wo-ihr-sie-trefft-gmbh“ für mich
sehr gut verständlich.
Auch weil ich jeden tag
die scheisse von diskriminierung auch abbekomme & täglich aus
meiner Passivität
auszubrechen versuche und
kein bock habe, mich, anstatt zu handeln totzudiskutieren
über sachen, die selbstverständlich
sein sollten!! und die energie einfach auch brauche,um mich mit meiner
sozialisation (mädchenerziehung), auseinanderzusetzen, die reingehauen
hat & jeden tag reinhaut ... und diese scheissohnmacht zu durchbrechen...
-und auf der anderen seite-
bin ich total hin- und hergerissen denn kein mensch kommt allwissend auf
die welt & in die “szene“, wir alle verlaufen uns in gedankensackgaasen.
sollten wir uns da nicht
gegenseitig rausführen? und diskussionen fördern,anstatt sie
durch tabus & geschlossene kom-munikationskanäle‚ fertige feindbilder,
nicht zustandekommenzulassen? ich denke, die frage nach dieser art von
ausein-andersetzung muß jede frau für sich selbst beantworten.und
wenn sie kein bock zu reden hat, wie die “sdswist gmbh“ frauenlesben, die
halt nicht diskutieren wollten, sondern handeln, dann finde das legitim.
im fall der “gmbh“ - nach
so langem nichtverhalten seitens der aab & der “schnarups“ erscheint
es mir auch echt einleuchtend. dieses nichtäußern ist eben ein
handeln & naivität (schnarups vertrauten auf klare ausschliessung
von flo durch die aab.) ist halt passiver täterschutz. nixdestotrotz
bleibt mir beim gedanken an die aktion vieles im halse stecken, auch wenn
eine aktion noch so nötig war, diese angriffsform ist total undifferenziert!
der einsatz von gas kann
bei menschen zum tod führen, bei kindern & allergikerlnnen bewirkt
es meist die aussetzung der atmung & somit ersticken. und das hätte
ja einfach passieren können,denn in der scharni wohnen auch kinders,
die oft im schnarup rumheizen.ganz zu schweigen von asthmatikerlnnen/allergikerlnnen
aus dem hausumfeld.
wollten die frauenlesben
den tod von menschen riskieren,oder waren sie einfach ignorant? ich hoffe
auf das zweite.. ‚schleierhaft ist mir auch,wie ein auf den boden
gesprühter spruch als schutz für unbeteiligte ausreichen soll.
nicht alle sehen sich ständig unter die füße, nach ein
paar bierchens wahrscheinlich noch weniger. und was ich echt zum kotzen
finde ist die undenkbarkeit,daß eben dieser spruch nur auf deutsch
hingemalert wurde,was ihn für auch verdammt viele menschen aus dem
schnarupublikum unverständlich machte, die den aab-abend nicht als
solchen wahrnehmend, sich oft im schnarup tumelten. (hallo verinnerlichte
rassismen...) für mich ist ein solcher angriff undenkbar
ob es nun eine faschokneipe
ist,oder ein raum wo ein vergewaltiger verkehren konnte: ich kann die gefährdung
unbeteiligter NICHT in “kauf“ nehmen! vor allem nicht so eine krasse! abgesehen
davon hinkt der vergleich sehr, was jedoch nichts mit der härte des
vorgehens gegen sexistische strukturen zu tun hat, aber das wäre ja
eigentlich ein extratext wert ...
.... und es gibt sehr wohl
unterschiede zw. faschos und dem publikum, daß sich bei weitem
nicht aus vergewaltigern & täterschützern zusammensetzt.
eine aktion,die dermassen
auf stärke- und machtzeigen aus ist,und neben dem “beschützen
von frauenlesben, meiner meinung nach auch “bestrafen“ will, ohne genügend
rücksicht auf die gefährdung von menschenleben zu nehmen,ist
ganz schön tief im mackerinnendenken verhaftet. scheiße...
mich auf den zug raufzuhieven
& und mich an der aktionsform abzulassen, ohne vor allem die zustände,
die sie bewirkt haben als DAS problem zu betonen, will ich natürlich
nicht.denn es, geht vor allem um die patriarchalen strukturen, die unterdrückung
erzeugen & sexuaIisierte & sexistische gewalt möglich machen
& um alle sich gegenseitig stützenden mechanismen der diskriminierung
und ausbeutung, die zerstört gehören!!!!
am 17.7 wurde das schnarup
–thumby von vermummten frauen-lesben angegriffen. sie feuerten drei schüsse
ab. am tag zuvor wurde im flur des schnarups und vor den räumlichkeiten
ge-sprüht („hier trinken vergewaltiger & täterschützer“)
(aus: Phantom 9)
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