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www.infoladen-daneben.de | //start/archiv/häuserkampf/R94/2001-01 |
Presseerklärung Neuer Hausbesitzer kündigt MieterInnen von Kultur- und Wohnprojekt fristlos und fordert zur Räumung auf. Das seit über 10 Jahren
bestehende -ehemals besetzte- Kultur- und Wohnprojekt Rigaer Str. 94 in
10247 Berlin/Friedrichshain ist laut Aussage der bisherigen Hausverwaltung
(Ute Skorzus, Eichhorster Weg 80, 13435 Berlin, Tel: 030/40398143, Fax:
/40398144) zum 01.11.00 in das Eigentum von Dr. Suitbert Beulker (Schönhauser
Allee 73a, 10437 Berlin, Tel: 030/44736840, Fax: /44737619, Mobil:0171/4242253)
übergegangen, obwohl diesem bekannt war, daß die Mieter- und
NutzerInnen sich bemühten das Haus selbst genossInnenschaftlich zu
kaufen. Für den Kauf wurde die GenossInnenschaft für Politik
Kultur und Wohnen gegründet, Finanzierungskonzepte ausgearbeitet sowie
ein Kaufangebot eingereicht.
Vorausgegangen sind Verhandlungen am dafür einberufenen Runden Tisch im Berliner Abgeordnetenhaus unter der Vermittlung von Fr. Oesterheld (MdA, Bündnis90/die Grünen, Tel: 030/23252431) zur einvernehmlichen Lösung bestehender Streitigkeiten. Neben Hr. Beulker und den Mieter- und NutzerInnen des Kultur- und Wohnprojekts waren ebenso Hr. Ralf Hirsch (Senat für Bau und Wohnen, Tel:030/90124569), Hr. Knut Beyer (Asum/MieterInnenberatung) und Hr. Sagitza (Bezirksamt Friedrichshain) anwesend. Die Verhandlungen wurden Ende Nov. Von Herrn Beulker überraschend abgebrochen. Offensichtlich versprach er sich auf dem juristischen Weg eine schnellere Umsetzung seiner Interessen zu erreichen. Den Mieter- und NutzerInnen
des Kultur- und Wohnprojektes stellt sich die Lage so dar, daß Hr.
Beulker versucht hat die Verzögerungen der Mietzahlungen bewußt
einzusetzen, um die Mietverträge kündigen zu können. Ein
leerstehendes Haus ohne organisierte MieterInnenschaft erfordert zweifelsohne
weniger Kommunikations- und Kompromissbereitschaft.
Privatisierung von Wohnraum
und die daraus folgende Umstrukturierung im Kiez, hier in einem der ärmsten
Bezirke Berlins, führt zu sozialer Vertreibung und Ausgrenzung. Nur
so können die Interessen der EigentümerInnen von vermietetem
Wohnraum umgesetzt werden. Sozialverträglich ist hierbei nichts!
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