1865-1939; Sozialdemokrat; Rücktritt als Ministerpräsident der Weimarer Republik aus Protest gegen den Versailler Friedensvertrag; hatte es nach Beginn der Novemberrevolution von 1918 besonders eilig, die deutsche Republik auszurufen.
1871-1925; Sozialdemokrat; Reichpräsident 1919-1925; tritt 1914 für den sogenannten innenpolitischen »Burgfrieden« ein; unterstützt die »Kriegskredite« von 1914; schließt 1918 den Pakt mit General Groener zur Niederschlagung der Novemberrevolution.
1866-1946; Sozialdemokrat; zeitweilig Reichswehrminister; an der Niederschlagung der revolutionären Aufstände in Kiel 1918, Berlin 1919, im Ruhrgebiet und in Sachsen 1920 führend beteiligt. Unter dem Motto: »Einer muß den Bluthund machen« ließ er dem reaktionären Militär und den Freikorpsregimentern freien Lauf.
Literatur: Erhard Lucas: Märzrevolution 1920. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, 1970
* 1921; Schrifsteller und Publizist; 1977-1983 Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller.
5. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Gründeten mit anderen am 30.12.1918 die Kommunistische Partei Deutschlands. Rosa Luxemburg vertrat einen freiheitlichen Sozialismus mit entsprechender Parteiorganisation.
Beide wurden am 15.1.1919 während des »Spartakusaufstands« in Berlin von Freikorpsleuten ermordet.
Literatur: Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals und Antikritik. Frankfurt/M.: Verlag Neue Kritik, 1970
Literatur: Briefe an Karl und Luise Kautsky. Berlin: Verlag Klaus Guhl, 1981
Literatur: Briefe aus dem Gefängnis. Berlin: Dietz Verlag, 1991
Ulrike Meinhof
War der palästinensische Name von Brigitte Kuhlmann.
Gudrun Ensslin
Ingrid Schubert, 1944-1977; RAF, am 12.11.1977 in der JVA Stadelheim erhängt aufgefunden.
Holger Meins
Wilfried Böse
Andreas Baader
Jan-Carl Raspe
Im Rahmen der Tet-Offensive zu Beginn des Jahres 1968 rückte der Vietcong in die strategischen Stellungen der US-Armee vor. Zur gleichen Zeit wird von einer US-Einheit in dem Dorf My Lai die Bevölkerung systematisch abgeschlachtet. Bei dem Blutbad gibt es kaum Überlebende. Erst 1969, nach der Veröffentlichung von Fotos, wird das Massaker bekannt. Der befehlshabende Offizier Calley wird 1970 zunächst zu lebenslanger Haft verurteilt, 1975 jedoch freigelassen, in den 80er Jahren dann rehabilitiert.
My Lai ist für die amerikanische und westeuropäische Antikriegsbewegung der 60er und 70er Jahre ein Synonym für die Kriegsverbrechen der US-Armee gewesen.
Literatur: Calley: »Ich war gern in Vietnam«. Frankfurt/M.: Fischer Verlag, 1972
Knastrevolte 1971 in den USA, die hauptsächlich von afroamerikanischen und puertoricanischen Gefangenen getragen wurde, nach 4 Tagen blutig niedergeschlagen; 32 Gefangene werden getötet, über 300 durch Schüsse (hauptsächlich in den Rücken) und Knüppelschläge schwer verletzt.
Literatur: Richard X. Clark; Leonard Levitt: Attica. Entstehung, Verlauf und blutige Zerschlagung einer Gefangenenrevolte. München: Trikont Verlag, 1977
(Tel Zaatar)
Siehe auch: Anmerkung 37 zu Kapitel 3
Siehe auch: Anmerkung 5 zu Kapitel 1
Rechtsanwalt; zeitweilig Verteidiger von Andreas Baader und Gudrun Ensslin; 1979 zu zweieinhalb Jahren wegen »Unterstützung einer kriminellen Vereinigung« verurteilt. Später zeitweise bei der Berliner Alternativen Liste; im September 1992 wegen angeblicher IM-Tätigkeit für das MfS in Untersuchungshaft genommen.
Literatur: Der Prozeß gegen Klaus Croissant. Erklärungen/Anträge/Dokumente. Stuttgart: fantasia druck, 1979
Französischer Philosoph.
Literatur: André Glucksmann: Köchin und Menschenfresser. Über die Beziehung zwischen Staat, Marxismus und Konzentrationslager. Berlin: Wagenbach Verlag, 1976
Italienische Bezeichnung für den Versuch der Durchsetzung des Modells Deutschland.
Im Zusammenhang mit der Absetzung Perons in Argentinien 1955 entsteht der Ausdruck »Gorilla« zur Bezeichnung reaktionärer Generäle.
* 1942; Vorsitzender des AStA der Universität München; beteiligt an der Rechtshilfe der APO; verhaftet am 18.12.71; verurteilt zu fünf Jahren wegen § 129; durch die Lorenz-Entführung am 4.3.75 befreit; erneute Verhaftung am 21.7.76 in Athen; 1.10.76 Auslieferung an die BRD;
Literatur: Erklärung von Rolf Pohle vor dem Aeropag in Athen, in: Rote Hilfe Zürich; Russell Initiative Zürich: Glaubt den Lügen der Mörder nicht. Zürich: Selbstverlag, 1978
Literatur: Rolf Pohle Dokumentation. München: Kollektiv Rote Hilfe, 1977
Zwischen 1955 und 1963 mehrmals griechischer Ministerpräsident; im Gefolge der Militärdiktatur ab 1974 erneut diese Position.
Veröffentlichte u.a. in der französischen Zeitschrift »Les Temps Moderns«.
* 1923; marxistischer Wirtschaftstheoretiker und Trotzkist
Literatur: Ernest Mandel: Der Spätkapitalismus. Versuch einer marxistischen Erklärung. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1973
25a. Brandt, Willy
1913-1992; SPD-Vorsitzender; 1969-1974 Bundeskanzler; seit 1976 Vorsitzender der Sozialistischen Internationale.
* 1925; 1972-1980 Vorsitzender der türkischen Sozialdemokraten, 1974, 1977 und 1978/79 Ministerpräsident.
* 1924; 1973 Generalsekretär der sozialistischen Partei Portugals; Außenminister 1974/75, Premierminister 1976-1978.
* 1932; Im Francismus unterschiedliche politische Funktionen; 1976-1981 Ministerpräsident in Spanien.
* 1942; ab 1974 Generalsekretär der PSOE/Spanien.
1884-1972; US-Präsident 1945-1952.
Zeitschrift Wirtschaftswoche
32. Literatur: Folker Fröbel/Jürgen Heinrichs/Otto Kreye: Die neue internationale Arbeitsteilung.
Strukturelle Arbeitslosigkeit in den Industrieländern und die Industrialisierung der Entwicklungsländer. Reinbek: Rowohlt, 1977
33. Literatur: Helmut Schehl: Vor uns die Sintflut.
Ökologie, Marxismus und die Zukunftsgläubigkeit. Berlin: Rotbuch Verlag, 1978
Stammt aus der Rockefeller-Dynastie; Mitglied der Trilateralen Kommission.
Das Verhältnis eines Index der Ausfuhrpreise zu einem Index der Einfuhrpreise.
* 1922; ab 1964 Präsident von Tansania.
1924-1961; Arzt und Psychiater; aus Martinique stammender, von 1956-1961 in Algerien lebender Theoretiker und Schriftsteller.
Literatur: Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1966
Literatur: Susan George: Wie die anderen sterben. Die wahren Ursachen des Welthungers. Berlin: Rotbuch, 1976
Oberster griechischer Gerichtshof, der über die Auslieferung von Rolf Pohle entschied.
bezeichnet sich als »Unabhängige Kommission für internationale Entwicklungsfragen« (auch: Nord-Süd-Komission) unter Vorsitz von Willy Brandt; Initiator war 1977 der Weltbank-Präsident McNamara
Berater von Eisenhower, Kennedy und Rockefeller; wichtige Stellung in der Nixon-Administration; US-Außenminister von 1973-1977; Mitglied der Trilateralen Kommision.
Antikommunistische Aktion Argentiniens; von rechten politischen Organisationen und Parteien, Militärs und Konzernen bezahlte Killerkommandos (Todesschwadronen).
Literatur: Arno Münster: Argentinien. Guerilla und Konterrevolution. Arbeiterkämpfe gegen oligarische Diktatur und Gewerkschaftsbürokratie. München: Trikont Verlag, 1977
Rechte Befreiungsbewegungen in Angola; unter anderem von der südafrikanischen Regierung unterstützt.
Literatur: Bettina Decke: Angola. in: Südliches Afrika. Geschichte, Befreiungskampf und politische Zukunft. Berlin: Wagenbach Verlag, 1978Literatur: Colin Legum, Tony Hodges: Krieg um Angola. Köln: Verlag Internationale Solidarität, 1978
Frente Popular de Liberación de Saguia el Hamra y del Rio de Oro (Westsahaurische Befreiungsbewegung)
Literatur: Rössel, Karl: Wind, Sand und (Mercedes-)Sterne. Bad Honnef: Horlemann Verlag, 1991
1975 wird die Demokratische Republik Osttimor (ehemalige portugiesische Kolonie) durch Indonesien völkerrechtswidrig besetzt. Kämpfe gegen die Befreiungsbewegung Fretelin (Frente Revolucionario de Timor este Independe); Repression und Hungersnot führen bis 1990 zum Tod von einem Viertel der Bevölkerung Osttimors.
Literatur:K. Horta, K. Ludwig: Osttimor. Das vergessene Sterben. Göttingen: Pogrom-Verlag, 1985
Liberale deutsche Wochenzeitschrift.
1906-1982; ab 1952 im ZK der KPDSU; ab 1966 Generalsekretär der Partei; Gegenspieler Chrustchows; verkündet die Doktrin der »beschränkten Souveränität«, womit der Einmarsch in die CSSR (1968) gerechtfertigt wird. Ab 1977 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets.
1973 von David Rockefeller gegründet; als transnationale Koordinierungsgruppe stellt sie den Versuch dar, strategische (politisch-ökonomische) Planungen zu entwerfen und nationale Widersprüche einzuebnen. Ihre Mitglieder rekrutieren sich aus der »politischen Klasse«, dem transnationalen Kapital, den Gewerkschaften u.a.
Literatur: Laurence Shoup/William Winter: Kullissenschieber e. V. Der Council of Foreign Relations und die Außenpolitik der USA. Bremen/Berlin: Verlag Roter Funke/ Freunde der Erde, 1981
* 1916; 1960 Präsident der Ford Motor Company; 1961-1968 US-Verteidigungsminister; 1968-1981 Präsident der Weltbank.
Organisación Latinoamericana de Solidaridad (Organisation lateinamerikanischer Solidarität)
1966 gegründete Organisation zur Unterstützung revolutionärer Befreiungsbewegungen in Lateinamerika.
Literatur: Trikontinental 1967-1970. Eine Auswahl. Hrsg. von Karl Dietrich Wolff. Frankfurt/M.: März Verlag, 1970
* 1925; Gewerkschaftler und Sozialdemokrat; 1972-1974 Parlamentarischer Staatssekretär; ab 1974 diverse Ministerposten.
Hochgiftiges Pflanzenschutzmittel53. »Faustischer Pakt«
Von Goethes »Faust« abgeleitet: Pakt mit dem Teufel
* 1917; Vorsitzender des DGB von 1969-1982; 1974-1979 Präsident des europäischen Gewerkschaftsbundes.
Fankfurter Allgemeine Zeitung; Konservative Tageszeitung.
56. Literatur: Fröbel u.a.: Technologie und Politik 8.
Reinbek; Rowohlt Verlag, 1977
Institut für Wirtschaftsforschung; gegründet 1949; Forschungsschwerpunkte: Konjunkturanalyse und Prognose durch Befragung von Unternehmen.
FDP-Politiker
Frankfurter Rundschau
Liberale Tageszeitung.
Konservative Tageszeitung aus dem Hause Springer.
Gemeint sind damit: Hochschulreform, Amnestie, Berufsverbot
* 1903; Deutsche Bank; 1942 hatte er 10 Aufsichtsratsmandate bei Firmen in den von deutschen Truppen besetzen europäischen Ländern; 1957-1967 war er Vorstandssprecher der Deutschen Bank.
1915-1977; 1942 Chef des Präsidialbüros im »Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren«; seit 1951 bei Daimler Benz; Von 1973 bis zu seiner Entführung und Erschießung durch ein RAF-Kommando Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände.
1904-1991; CDU; 1966-1969 Bundesminister der Großen Koalition; wird 1968 wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP (seiner Funktion als stellvertretender Abteilungsleiter im NS-Propagandaministerium) von Beate Klarsfeld öffentlich geohrfeigt.
1883-1972; Großindustrieller; finanzieller Förderer der NS-Bewegung; Flick galt als der reichste Mann Westdeutschlands, weigerte sich jedoch Entschädigungen an Zwangsarbeiter zu zahlen.
1923-1977; Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank; am 30.7.77 bei einem mißglückten Entführungsversuch von der RAF erschossen.
Siehe auch: Anmerkung 24 zu Kapitel 2
Meint die nordirische Gruppe »Mothers of Peace« um Betty Williams, Mairead Corrigan u.a.. Sie bringen im August 1976 ca. 10.000 Mütter und Nicht-Mütter auf die Straße, um gegen die Gewalt des irisch-republikanischen Widerstandes zu demonstrieren; nach der Verleihung des Friedensnobelpreises 1977 zerwirft sich die Gruppe wegen des Geldes, das mit dem Preis verbunden ist.
Vom 23. Mai bis 11.Juni 1977 kommt es zu einer Geiselnahme im Zug Groningen-Assen. Nach der Stürmung des Zuges sind zwei Geiseln und sechs Entführer tot. Am 10. September 1977 stürmen 1.400 Polizisten und Soldaten unter Einsatz von Schußwaffen die Viertel der molukkischen Bevölkerung in Assen und Bovens-Smilde. Hintergrund ist die seit 1975 (erste Zugentführung in Beilen) zunehmend militant vorgetragene Forderung nach molukkischer Unabhängigkeit auf den von Indonesien seit 1951 besetzten Inseln (»Ambonesien«). Holland als ehemalige Kolonialmacht nahm mehrere zehntausend Menschen der molukkischen Bevölkerung, die in der Kolonialverwaltung eingesetzt waren, auf.
Literatur: Einar Schlereth: Indonesien. Die Menschen, das Land, die Kultur und was die holländischen Räuber daraus gemacht haben. Berlin: Wagenbach Verlag, 1975
Siehe auch: Anmerkung 23 zu Kapitel 3
Militante Zeitschrift aus dem Rhein-Main-Gebiet.
Pig; eingedeutschter Begriff; Übernahme aus den USA, in Anlehnung an den Sprachgebrauch des schwarzen Ghettowiderstands.
1891-1937; Mitbegründer der kommunistischen Partei Italien (PCI), wichtiger Theoretiker.
Literatur: Antonio Gramsci: Gefängnishefte. Hamburg: Argument Verlag, 1991 ff.
* 1946; SPK, Anti-Folter Komitee; taucht wegen eines 129a Verfahrens unter; bei der Teilnahme an der Besetzung der Stockholmer Botschaft schwer verletzt, verhaftet am 26.4.75; wird am 20.7.77 zu zweimal lebenslänglich verurteilt; in Lübeck in Haft.
Literatur: Brief von Ulrike Meinhof an Hanna Krabbe vom März 1976, in: Aussage von Irmgard Möller am 22.5.1985 in Stammheim. o.O.: Kopienensammlung o.J.
Meint die Autonomia; linksradikale stadtteilorientierte italienische Bewegung in den 70er Jahren.
Literatur: Nani Ballestrini: Wir wollen alles .... München: Trikont Verlag, 1971
Literatur: Berto Bernini u.a.: Indianer und P38. Italien-Ein neues 68 mit anderen Waffen. München: Trikont Verlag, 1978
1905-1984; Schriftsteller; 1975 Büchner-Preis; 1983 Friedenspreis des deutschen Buchhandels.
Literatur: Manes Sperber: Wie eine Träne im Ozean. Wien: Europa Verlag, 1976
Ein Tübinger Lehrer, der sich aus Protest gegen die Atomindustrie und gegen die sozialdemokratische Atompolitik in Hamburg während eines SPD-Parteitags selbst verbrannte.
78. Literatur: Hans-Joachim Müller-Borchert: Guerilla im Industriestaat.
Ziele, Ansatzpunkte und Erfolgsaussichten. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag, 1973
79. Literatur: Alex Schubert: Stadtguerilla.
Tupamaros in Uruguay - Rote Armee Fraktion in der BRD.
Berlin: Wagenbach Verlag, 1971
* 1936; DDR-Regimekritiker, 1976 ausgebürgert.
81. Begriff vom antiimperialistischen Kampf
Siehe hierzu auch:
Literatur: Internationaler Vietnam-Kongreß 17./18. Februar 1968. Hrsg.: SDS Westberlin und Internationales Nachrichten und Forschungsinstitut. Hamburg: Verlag Libertäre Assoziation, 1987 (Neuauflage)
1890-1969; nimmt 1923 am Gründungskongreß der KP Frankreich teil; zeitweilig Funktionär der Komintern; Mitbegründer der KP Indochinas 1930; maßgeblich bei der 1944 gegründeten Vietmin (Volksfront); ab 1956 Generalsekretär der vietnamesischen Arbeiterpartei; Staatspräsident der Demokratischen Republik Vietnam; Symbolfigur für den vietnamesischen Befreiungskrieg.
Das Bild bezieht sich auf die1956/57 von der KP-Chinas initiierte »Liberalisierungskampagne«. Mao: »Laßt hundert Blumen blühen, laßt hundert Schulen wetteifern.«
Siehe auch: Anmerkung 51 zu Kapitel 3
(Freiheitskämpfer); Oberbegriff für bewaffnete KämpferInnen; zunächst auf Palästina bezogen, später auch auf den Iran (Volksfedayin).
Siehe auch:Anmerkung 45 zu Kapitel 2
Eigentlich Black Panther Party; im Oktober 1966 in Oakland (USA) maßgeblich von Huey Newton und Bobby Seale gegründet; verstand sich zunächst als Selbstverteidigungsgruppe gegen organisierte Gewalt, begriff die rassistische Unterdrückung als Strukturmerkmal des Kapitalismus; entwickelte sich aus der schwarzen Bürgerrechtsbewegung; militante Basisorganisation der afroamerikanischen Communities und gleichzeitig ihr Motor bei Bildungs- und Gesundheitsprogrammen.
Die Black Panther waren wesentlich an den Ghetto-Aufständen 1967/68 beteiligt; neben Mao Tse-tung beeinflußten Malcom X und Frantz Fanon die Organisation. Die Black Panther wurden als Staatsfeind Nr. 1 verfolgt (wie z.B. Bobby Seale, 'Chicago 8 Prozesse'), erschossen (wie z.B. Fred Hampton) und außer Landes gejagt (wie z.B. Eldridge Cleaver). Das diesem Vorgehen zugrundeliegende FBI-Konzept (Cointelpro) wird 1971 von der US-Administration zugegeben; als Organisation zerschlagen gehen Teile der Black Panther in den Communities auf.
Literatur: Eldridge Cleaver: Seele auf Eis. München: Hanser Verlag, 1969
Literatur: Eldridge Cleaver: Zur Klassenkampfanalyse der Black Panther Party. Erziehung und Revolution. Frankfurt/Main.: Roter Stern, 1970
Literatur: C. Schuhler: Black Panther. Zur Konsolidierung des Klassenkampfes in den USA. München: Trikont, 1968
Literatur: Black Power: Die Ursachen des Guerillakampfes in den Vereinigten Staaten. Zwei Analysen. Berlin: Voltaire Verlag, 1967
Literatur: Assata Shakur: Assata. Eine Autobiographie von Assata Shakur. Bremen: Agipa Press, 1990
1976
1853-1932; italienischer Anarchist und Theoretiker.
Literatur: Ericco Malatesta: Gesammelte Werke. Berlin: Karin Kramer Verlag, 1977