Dieses Dokument ist Teil des Buches „Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg“, 1998

vorheriger Firma

Firmenverzeichnis

nächste Firma

Suche im Buch

Startseite

Impressum



Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft Eggert & Amsinck KG (Hamburg-Süd)

Hamburg, Ost-West-Str. 59-61



Kapital: 1 Mio. DM
Umsatz: 1,7 Mrd. DM (1996)



Die Hamburg-Süd befindet sich seit 1934 teilweise, seit 1961 ganz im Besitz der Bielefelder Unternehmerfamilie Ötker. Ein 1996 angedachter Zusammenschluss mit Hapag-Lloyd kam nicht zustande.

Im November 1987 entdeckte der italienische Zoll im Hafen von Palermo (Sizilien) bei einer Routinekontrolle an Bord des Hamburg-Süd-Frachters "Cap Saray", der auf dem Weg von der Türkei nach Emden war, zwei Panzerhaubitzen.1 Da die für den Transit von Rüstungsmaterial erforderliche Genehmigung des italienischen Innenministeriums fehlte, wurde der Kapitän Klaus Stomberg inhaftiert. Ein Schnellgericht verurteilte ihn wegen "illegalen Waffentransports" zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung und setzte ihn danach sofort auf freien Fuss. Das Schiff einschliesslich Ladung wurde mit der Auflage freigegeben, dass die Haubitzen ins Herkunftsland Türkei zurückzutransportieren seien.

Der Hintergrund des Vorfalls war folgender: Zunächst hatte die "Cap Saray" in Charterfahrt für das deutsche Verteidigungsministeriums gebrauchte Militär-LKW in die Türkei gebracht. Auf dem Rückweg hatte das Schiff die zwei Haubitzen an Bord genommen, die die türkische Armee in Deutschland reparieren und umrüsten lassen wollte. Es handelte sich nicht um einen Einzelfall. Das Hamburger Abendblatt berichtete: "Die `Cap Saray' hat schon häufiger militärisches Gerät aus den Beständen der Bundeswehr zum NATO-Partner Türkei transportiert; auch Teile des Allierten Einsatzkommandos der NATO (`NATO-Feuerwehr) befanden sich schon an Bord."




Anmerkung:

(1) Zum Folgenden Hamburger Abendblatt 9.11., 11.11. und 14./15. 11.1987.