Dieses Dokument ist Teil des Buches Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg, 1998
20457 Hamburg (Steinwerder), Ellerholzdamm 13
Die Norderwerft ist seit 1972 eine Tochtergesellschaft der -> Sietas-Werft. 1980-82 stellte sich das Unternehmen von Schiffsneubau auf Schiffsreparatur und -umbau um. 1988 wurde eine neue, über 200 m lange Kaianlage in Betrieb genommen, für deren Bau die Stadt 13,5 Mio. DM bereitstellte.
Die Aufträge der Bundesmarine wurden 1988 vom Betriebsleiter Norbert Schröder als "unser Standbein" bezeichnet. Sie sicherten damals eine 25prozentige Auslastung.19 In demselben Jahr modernisierte die Norderwerft den Versorger und Munitionstransporter "Offenburg".20 Spezialisiert ist die Werft auch auf Transportlogistik (Seeversorgung von Kriegsschiffen).
1987 belief sich der militärische Umsatz auf 11,5 Mio. DM, 1991 auf nur 3,8 Mio. DM; dessen Anteil am Gesamtumsatz betrug in diesen Jahren 45,9 bzw. 11 Prozent.21 Die Konkurrenz ostdeutscher Werften liess den Umfang der Militäraufträge Anfang der 90er Jahre zurückgehen.
Die Werft wurde 1906 vom Harburger Werftbesitzer Holtz gegründet; bald gehörte die Kaiserliche Marine zu den Hauptkunden. Nach 1933 baute die Norderwerft neben Fischdampfern Torpedotransportschiffe, Flugsicherungsschiffe, Vorpostenboote und andere Spezialeinheiten für Marine und Luftwaffe. Durch die Luftangriffe wurde die Werft im Zweiten Weltkrieg zu 70 Prozent zerstört.22
Anmerkungen: