Dieses Dokument ist Teil des Buches Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg, 1998
Hamburg (Langenhorn), Öhleckerring 40
Die 1969 von British Petroleum (BP), London, gegründete Softwarefirma entwickelte sich bis zum Anfang der 80er Jahre zum grössten Beratungsunternehmen für Organisation, Automation und Datenverarbeitung in der Bundesrepublik Deutschland. Von 1978 bis etwa 1986 befand sich SCS im Besitz der Deutschen BP, Hamburg, kehrte dann für kurze Zeit zur britischen BP bzw. deren Tochter Scicon zurück. Nach mehrfachem Besitzerwechsel (Systems Design, Cap Gemini) erwarb um 1990 Daimler-Benz die Mehrheit an dem Unternehmen, das nun als -> debis Systemhaus GmbH weitergeführt wird.
Einen Schwerpunkt der Hamburger SCS-Aktivitäten bildete seit Mitte der 70er Jahre der Rüstungssektor. Die von SCS entwickelten, computergestützten Systeme umfassten: elektronische Kampfführungssysteme (Fregatte F-122), Führungsinformationssyteme ("Heros" für das Heer, "Eifel 2" für die Luftwaffe), Systeme zur automatischen Luft-/Seeraumüberwachung, Systeme für Waffeneinsatz und -steürung.15
Eine Gruppe der Revolutionären Zellen liess in der Nacht vom 1. zum 2. September 1985 bei SCS in Langenhorn eine Bombe hochgehen. Ein Teil des Inventars wurde zerstört. Begründet wurde der Anschlag in einem Bekennerschreiben mit einer "radikalen, praktischen Kritik der totalen Organisation der Gesellschaft durch big business und seine allgegenwärtige Technik".16
Anmerkungen: