Die Beitrittskandidatur
der Türkei und der Druck von außen
Wie nach einer vorgeschriebenen
Regie erledigten alle direkt oder indirekt Beteiligten ihre Aufgaben.
Die PKK brachte ihre Waffen zum Schweigen, zog ihre Kampfverbände
zurück und änderte schließlich auf dem letzten Parteitag
im Januar 2000 offiziell ihre Strategie, was sogar im diesjährigen
Verfassungsschutzbericht als "ein grundlegender Wandel" *5
bezeichnet wird.
Und die Türkei versprach dem Westen, also der EU und den USA, dass
sie die "Kopenhagener Kriterien" voll erfüllen, sich demokratisieren,
die gegen Öcalan verhängte Todesstrafe aussetzen sowie die Kurdenfrage
Schritt für Schritt lösen werde.
Erst durch diese gewaltigen Veränderungen und Zugeständnisse
der beiden Konfliktparteien haben die Europäer der Türkei in
Helsinki die Türen zur EU geöffnet.
Wenn die PKK ihre Waffen nicht zum Schweigen gebracht hätte und der
Krieg noch andauern würde, wäre der Weg in die EU versperrt
geblieben. Deswegen ist es nicht übertrieben zu sagen, dass auch
die einseitigen Schritten der PKK dazu beigetragen haben, dass der Türkei
auf dem EU-Gipfel in Helsinki am 10.12.99, am Tag der Menschenrechte,
der Status eines Beitrittskandidaten verliehen wurde.
*5
NN 2/00
Verheugen
in Ankara
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