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prols | 10/2001
Flugblatt zur Globalisierung
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Gegen eine "Anti-Globalisierung", die nur das Elend
verwalten will - für globale Bewegungen gegen
kapitalistischen Alltag und Krise
Es wird sich zeigen, ob die "Anti-Globalisierungsbewegung" bei der Verwaltung der Krise mitmachen wird. Bei ihren offiziellen VertreterInnen ist dies bereits der Fall: z.B. Gruppen wie Attac wollen der Krise durch eine andere Steuerpolitik (Tobin-Tax) beikommen, Teile der Tute Bianche beteiligen sich an ihrer lokalen Verwaltung durch Teilnahme an Stadtparlamenten. Ob sie wollen oder nicht, sie beteiligen sich damit an der Aufrechterhaltung eines kriselnden Systems. Denn den VertreterInnen der Ausbeutung fehlt momentan nichts nötiger als eine "innovative Kraft", die, vielleicht in einer (noch) etwas zu verbal-radikalen Form, die Illusion aufrechterhält, es gäbe in diesem System noch Möglichkeiten der Umverteilung und einen Reformweg aus der drohenden Barbarei.
Die FunktionärInnen dieser Gruppen kämpfen nicht um ihre eigene Befreiung, sondern als VertreterInnen von MigrantInnen, Arbeitslosen, "Prekarisierten", "unterdrückten Volksgruppen" um einen Platz am Verhandlungstisch. Aus dieser Vertreterposition können sie den Kapitalismus nur als ein System begreifen, in dem ihre Klientel zu kurz kommt und dem sie daher regulierend nachhelfen wollen. Auf kurz oder lang führt dies dazu, die "eigene" Interessensgruppe auch im Opferstatus halten zu wollen, um in der Verhandlungsposition zu bleiben, was sich z.B. an unseren Gewerkschaften gut sehen lässt. Wir müssen uns fragen, ob wir bei diesem Verwaltungs- und Vertretungstheater weiter durch etwas Randale oder bunten Protest die nötige Kulisse liefern, oder wir nicht eigentlich was anderes wollen.
Wir wollen alles!
Für uns jedenfalls ist der eigene Arsch im kapitalistischen Alltag Grund genug, diesen in Bewegung zu setzen. Dabei sehen wir andere nicht als "arme MigrantInnen oder Arbeitslose", sondern als Menschen, die wie wir der Ausbeutung und ihrem Verwaltungsapparat ausgesetzt sind und deren Kämpfe wir unterstützen. Dabei können wir keine Abkürzungen nehmen und nur die herrschenden Institutionen oder einzelne ihrer Projekte attackieren. Der Kampf um Befreiung ist keine monatliche Demo gegen irgendwelche Bonzentreffen, sondern er findet spontan dort statt, wo wir dem Kapital ausgesetzt sind und/oder seine Macht produzieren: auf öden Ämterfluren, hinter schmierigen Imbisstheken, in Call Centern oder Stahlwerken. Nur in diesen Auseinandersetzungen können wir eine Macht sowohl gegen die Ausbeutung, als auch gegen die entwickeln, die uns vertreten und verwalten wollen. Nur in den Auseinandersetzungen, die wir selbst führen, verändern wir uns auch selbst und die Beziehungen zu anderen.
Die Krise kreiselt schneller und wer noch auf die Verwandlung des Staats in eine Vollbeschäftigungs- und spekulationssteuer-finanzierte Zuckerbrotmaschine hofft, ist selbst Schuld.
Für eine verschärfte Diskussion innerhalb der Anti-Glob-Bewegung: es geht um die Selbstbefreiung und Abschaffung des Proletariats!
Stellt eure eigene prollige Existenz in den Mittelpunkt: organisiert euch mit anderen gegen Arbeit und Elend!
Für eine Bewegung, die sich in die alltäglichen Klassenkonflikte und Kämpfe in der Region einmischt und die Erfahrungen zirkulieren lässt!
las kalinkas gegen die vertretungskasper
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