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Sielwallhaus
bleibt!
Guten Tag!
Rund ein Viertel des Jugendförderetats wollen SPD und CDU in den kommenden
Jahren einsparen. Mit fünf Millionen Mark weniger sollen Jugendfreizeitheime,
Bildungsstätten, Jugendverbände, Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung,
Jugendprojekte und andere mehr dann auskommen. Für einige der Einrichtungen,
Angebote und Verbände, die die Kürzungsrunden der vergangenen Jahre nur
mit Mühe und Not überstanden haben, würde die Umsetzung der Rotstift-Maßnahmen
das endgültige Aus bedeuten.
So ist im Bereich Mitte/Östliche Vorstadt nach derzeitigen Behördenplanungen
für das Kinderhaus Stader Cadesi (Stader Straße), den Jugendclub der Aucoop-Handwerks-
und Ausbildungskooperative (Weberstraße) und die Jugendinitiative Sielwallhaus
in den nächsten Jahren der völlige Wegfall öffentlicher Förderung vorgesehen
- was gleichbedeutend mit deren Schließung wäre. Das Jugendhaus Friesenstraße,
die Kinder- und Jugendinitiative Schildstraße sowie das Mädchenkulturhaus
(Heinrichstraße) wären gezwungen, ihre vielfältigen Angebote abzubauen.
Daß auch weiterhin drastische Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben
der Stadt Bremen notwendig seien, lehrt uns die Große Koalition seit Mitte
der neunziger Jahre. Denn die Hansestadt habe lange Zeit weit über ihre
Verhältnisse gelebt. Der Stadtsäckel sei allzu löchrig und damit leer,
und ihn wieder zu stopfen beziehungsweise zu füllen, müsse der "Standort
Bremen" in der interurbanen Konkurrenz "fit" gemacht werden.
Notwendig sei es daher auch, die Stadt, ihren Besitz, ihre Verwaltung
und bestimmte Ausgabenbereiche einer "Schlankheitskur" zu unterziehen.
Das äußert sich seit Jahren in immer weiteren Kürzungen vor allem in der
Sozial-, Jugend- und Kulturpolitik, im umfangreichen Stellenabbau in den
Behörden sowie im Verkauf beziehungsweise der Privatisierung ehemals stadteigener
Betriebe und Behördenteile: zum Beispiel der Wohnungsgesellschaften "Bremische"
und "Gewoba", der Stadtwerke, der Müllabfuhr und demnächst wohl auch der
Zentralkrankenhäuser.
Was vielen der seit mehr als fünfzig Jahren regierenden SozialdemokratInnen
(und auch weiten Teilen der BremerInnen) als "Sachzwang" gilt - denn woher
sonst das Geld nehmen? -, ist den ModernisiererInnen der Großen Koalition
Programm: Neoliberalismus heißt das moderne Schlagwort. Ein von den Fesseln
der staatlichen Intervention befreiter Kapitalismus, der in Zeiten der
"Globalisierung" auf das "freie Spiel der Marktkräfte" setzt. Dieser Markt
sei, predigen die Apologeten des Neoliberalismus, ein sich selbst stabilisierendes
System - staatliche Interventionen hingegen wirkten sich nur zerstörerisch
aus. Der Sozialstaat gegenwärtiger Prägung nämlich schwäche "die Tugend
der Bevölkerung, indem [er] eigenständiges und selbstverantwortliches
Handeln durch steuerfinanzierte Wohlfahrtsprogramme erdrück[e], Arbeitsanreize
durch hohe Steuerprogression unterminier[e], private Fürsorge durch staatliche
Sozialhilfe austrockne[e], lokale Initiative durch fiskale Transferleistungen
abwürg[e], das Verantwortungsbewußtsein der Familien durch die Verstaatlichung
der Bildung zerstör[e]. Jede Intervention der öffentlichen Hand reduziere
die Möglichkeit freien Handelns und schaffe dadurch Bedarf an weiteren
Staatseingriffen." (Die Welt vom 11.8.2000)
Doch natürlich werden die nordwesteuropäischen Metropolen - zumindest
vorerst - nicht in dieser Gänze den mitunter mörderischen neoliberalen
Programmen unterzogen, wie sie seit Jahren vor allem in lateinamerikanischen
Staaten erprobt werden. Die Sozialhilfe, von beziehungsweise mit der mehr
als 50.000 Menschen in Bremen leben (müssen), aber ist derzeit viel diskutiertes
Beispiel sich weiter verschärfender Bedingungen: Nicht nur daß sich zigtausende
dem politischen, behördlichen und medialen Generalverdacht des "Sozialhilfemißbrauchs"
ausgesetzt sehen - die Sozialhilfe, die ohnehin kaum zum Leben ausreicht,
wird weiter gekürzt; viele tausend Männer und Frauen werden in einen Arbeitsdienst
gezwungen. Neben weiteren Leistungskürzungen hat der Senat im Juli vergangenen
Jahres ein zynisch "Fördern und fordern" benanntes Programm beschlossen,
das vor allem vorsieht, ZahlungsempfängerInnen aus der Sozialhilfe herauszuschmeißen
beziehungsweise von vornherein zu verhindern, daß Männer und Frauen dort
ihre Ansprüche geltend machen.
Was gut für den "Standort" ist
Derzeit aber dominiert in der Politik überall das Gerede vom "Standort".
Gut ist, was dem "Standort Bremen" im "Standort Deutschland" nützt und
ihn im Wettbewerb mit anderen Städten und Regionen profilieren beziehungsweise
ihm Vorteile verschaffen könnte. Und da inzwischen fast alle Werften pleite
gegangen sind, die Einwerbung eines weiteren Großbetriebs wie Daimler-Benz
aber sehr unwahrscheinlich ist, müsse der wirtschaftliche Strukturwandel
hin zu Hochtechnologie, Dienstleistungen und "Urban Entertainment" (SpacePark,
Ocean Park etc.) weiter vorangetrieben werden. Das zu erreichen, werden
unzählige Gewerbeflächen (von denen große Teile leerstehen) bereitgestellt,
doch auch die "weichen Standortfaktoren" spielen zusehends wieder eine
Rolle, den "neuen Dienstleistern" den Standort Bremen schmackhaft zu machen:
Sicher sei es hier, das garantierten unter anderem die CDU-Innensenatoren
und die weiter laufende "Aktion Sicherheitsnetz" von Polizei und Bundesgrenzschutz.
Sauber sei es, dafür sorge die "Aktion 'Saubere Stadt'" (deren Arbeitsdienst
sich vor allem aus SozialhilfeempfängerInnen rekrutiert). Schön sei es
in der "Stadt am Fluß", in der Innenstadt und insbesondere an der gerade
neu gebauten Schlachte. Kultur gebe es satt: Goethetheater, Schauspielhaus,
Tanztheater, Musikfest, Musical und hochrangige Ausstellungen in der Kunsthalle.
Und auch die Freizeit ließe sich gut organisieren: unter anderem in drei
Multiplex-Kinos, im "Universum" oder im SpacePark. Und dann gebe es da
ja unter anderem auch noch die private Internationale Universität, deren
Abschlüsse eine Managementkarriere garantierten.
Sicher, alles nicht ganz billig, aber dem "zukunftsorientierten" Standort
- der Bremen nach offizieller Darstellung ist - ungeheuer nützlich. Als
eher unnötig kostenintensiv und mäßig zukunftsorientiert gelten große
Bereiche der Sozial-, Jugend- und Kulturpolitik - die Spielwiesen der
RotstiftpolitikerInnen par excellence, und das schon seit den achtziger
Jahren. Manches von dem, was beispielsweise im Jugendbereich in dieser
Zeit auf der Kürzungsliste stand, fiel dennoch nicht ganz weg, sondern
wurde quasi privatisiert: Von Initiativen und Verbänden übernommen - und
(in geringerem Maße als bei den öffentlichen Institutionen) staatlich
alimentiert, oftmals auch mit einigen ABM- und BSHG-19-Stellen ausgestattet.
Gespart werden müsse indes nicht nur weiterhin bei den Aufgaben bremischer
Behörden und Ämter, auch Staatsknete für nicht-staatliche Projekte ist,
sagt nicht nur die Bremer Große Koalition, ein immer knapper werdendes
Gut. Dabei ist es egal, ob zum Beispiel durch Jugendverbände vormals zum
Aufgabenbereich staatlicher Institutionen gehörende Aufgaben erledigt
werden oder die etwas neues, anderes entwickelt und angeboten haben.
Ein Viertel des Jugendförderetats soll gestrichen werden
Das Bündnis "NIXda!", in dem sich Jugendliche und MitarbeiterInnen aus
rund 30 von geplanten Einsparungen betroffenen Freizeitheimen, Jugendverbänden
und -projekten, dem Bremer Jugendring, verschiedenen Verbänden und der
DGB-Jugend zusammengeschlossen haben, hat seit über einem Jahr bei verschiedenen
Aktionen darauf hingewiesen, daß weitere Kürzungsrunden viele der Einrichtungen,
Projekte, Angebote und Verbände nun "endgültig den Kopf kosten" würden
- nachdem sie die vorherigen nur mit Mühe überlebt hätten. Statt weiter
zu kürzen, müsse der Jugendförderetat um zwei Millionen Mark erhöht werden.
Demgegenüber sieht der von den BehördentechnokratInnen "Anpassungskonzept
für die bremische Kinder- und Jugendförderung 2000 bis 2005" genannte
Umverteilungs- und Kürzungskatalog der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit,
Jugend und Soziales aus dem vergangenen Sommer Einsparungen von fünf Millionen
Mark, ein Viertel des Jugendförderetats, vor. Für die öffentlichen und
"freien" Träger in den Stadtteilen Östliche Vorstadt und Mitte zusammen
sollte dies nach bisherigen Behördenplanungen die Streichung von insgesamt
228.000 Mark in den Jahren 2000 (831.000 Mark) bis 2005 (603.000 Mark)
bedeuten, mithin eine Reduzierung um mehr als 27 Prozent. So sollen die
Kinder- und Jugendinitiative Schildstraße, das Mädchenkulturhaus und das
Jugendhaus Friesenstraße ihr "Angebote abbauen". Die Mittel für das Kinderhaus
Stader Cadesi, den Jugendclub der Aucoop-Handwerks- und Ausbildungskooperative
und die Jugendinitiative Sielwallhaus - diese drei Initiativen sind die
"kleinsten" und erhalten die wenigsten Zahlungen - sollen gänzlich gestrichen
werden.
Widerstand hat (vorläufigen) Erfolg: Kürzungen vorerst verschoben
Doch der Widerstand der Betroffenen zeitigte zumindest vorläufige Erfolge:
Die bereits für das Jahr 2000 vorgesehenen, vergleichsweise geringen Kürzungen,
fanden nicht statt. Und auch die umfangreicheren Sparmaßnahmen für das
Jahr 2001 würden, verlautete aus der Jugend- und Sozialbehörde, zu verhindern
"versucht". Statt dessen erfolgen die Zahlungen an die verschiedenen Einrichtungen
auf dem Niveau des Jahres 2000 (nichtsdestotrotz bedeutet dies, angesichts
der realen Kostensteigerungen, tatsächlich eine Kürzung). Der sogenannte
Umverteilungsprozeß soll nach Auskunft eines Behördenvertreters jetzt
erst ab dem Jahr 2002 "richtig" begonnen werden und bis in das Jahr 2007
gestreckt werden. Aber: Auch wenn die Rotstiftmaßnahmen des "Anpassungskonzeptes"
um zwei Jahre verschoben werden - es geht dabei nach wie vor um rund ein
Viertel des Jugendförderetats, nämlich etwa fünf Millionen Mark.
Darüber hinaus ist die Jugend- und Sozialbehörde dabei, einen neuen sogenannten
Verteilungsschlüssel, der die Berechnungsgrundlage für die Zahlungen an
die einzelnen Stadtteile bildet, zu entwickeln, will die neuen Zahlen
aber erst Mitte oder gar Ende Juni herausrücken. Behördenangaben von Mitte
Mai zufolge deutet derzeit für den Bereich Mitte/Östliche Vorstadt alles
auf "etwas geringere" als die bisher vorgesehenen 27 Prozent Kürzungen
hin. Dennoch: Weiterhin ist vorgesehen, mehrere der hiesigen kleinen "freien
Träger" in den kommenden Jahren platt zu machen. Betroffen dürfte unter
anderem die Jugendinitiave Sielwallhaus sein.
Sielwallhaus ist anders
Nichts gegen die anderen öffentlichen und "freien" Träger beziehungsweise
Einrichtungen im Jugendbereich - aber das Sielwallhaus ist anders. SozialpädagogInnen,
ErzieherInnen und sonstige hauptamtliche FürsorgerInnen? Wir brauchen
sie nicht! Das Sielwallhaus bietet uns Raum, uns selbständig zusammen
zu finden, zu diskutieren, voneinander zu lernen, vielleicht uns längerfristig
zusammenzutun oder "nur" rumzuhängen, zu klönen, zu essen, zu trinken,
Filme zu gucken und anderes mehr. Das Sielwallhaus ist nicht-kommerziell,
"sub" (-kulturell und -versiv) und autonom. Rassistische, sexistische
und homophobe Sprüche werden hier nicht geduldet.
Sielwallhaus ist unsers
Das Sielwallhaus ist chaotisch - und gewinnt gerade dadurch einen gewissen
"Charme": Fast 20 Jahre haben dem selbstverwalteten Jugendzentrum, 1983
als "freies Jugendhaus" gegründet, und seinen NutzerInnen eher genutzt
als geschadet. Nach wie vor sind wir strikt ehrenamtlich organisiert:
Programme, Entscheidungen und Beschlüsse werden eigenverantwortlich in
den jeweiligen Gruppen erarbeitet, die sich wiederum im Hausrat zusammenfinden.
Verschiedene Gruppen setzen sich inhaltlich mit gesellschaftlichen Verhältnissen
und Strukturen sowie der herrschender Politik auseinander: den alten und
neuen Nazis, dem Rassismus - aktuell zum Beispiel in Form der vom Senat
beschlossenen Massenabschiebungen der als "Scheinasylanten" verunglimpften
mehr als 500 kurdischen LibanesInnen -, dem Patriachat und anderem mehr.
Darüber hinaus gibt es Gruppen, die auch praktisch zu diesen oder anderen
Themen arbeiten: zum Beispiel in der Siebdruckwerkstatt oder im Fotolabor.
Auch stellen wir Räume des Sielwallhauses anderen Gruppierungen für ihre
Treffen zur Verfügung.
Einen großen Teil der Aktivitäten bilden nahezu tägliche kulturelle und
soziale Treffpunkte, natürlich nicht-kommerziell: das Antifa-Café (dienstags),
das Punkcafé (mittwochs), die schwul-lesbischen Kneipe "Suspekt" oder
das AHA-Café der AIDS-Hilfe (beide abwechselnd donnerstags), die Volx-Küche
(freitags) oder das Sonntags-Frühstück.
Soll der Sielwallhaus-Sumpf trockengelegt werden?
Seit vielen Jahren ist das Sielwallhaus, gerade aufgrund der politischen
Arbeit, die hier gemacht wird, konservativen sowie rechtssozialdemokratischen
PolitikerInnen und auch manchen BehördenvertreterInnen ein Dorn im Auge.
In der ersten Hälfte der neunziger Jahre gab es eine Reihe von Hausdurchsuchungen
in der "Chaos-Zentrale" (Focus 14/1995) und wiederholte Versuche der Kriminalisierung
einzelner hier arbeitender Gruppen beziehungsweise der gesamten Institution
- zu Verurteilungen kam es indes in keinem Fall.
Mitte der neunziger Jahre erfolgte ein Angriff durch - im wahrsten Sinne
des Wortes - die Hintertür: VertreterInnen verschiedener Behörden verschafften
sich in einer konzertierten Aktion ungebetenen und unangemeldeten Zugang
zum Haus, um es bis in seine letzten Winkel zu inspizieren. Es folgte
ein umfangreicher Auflagenkatalog zum Umbau und zur weiteren Nutzung des
Hauses, scheinbar mit dem Ziel, das Sielwallhaus zu schließen. Doch schließlich
gab es einen Zuschuß aus der Sozial- und Jugendbehörde, mit dem die vor
allem feuerpolizeilichen Umbaumaßnahmen durchgeführt werden konnten.
Aktuell wird wieder von mehreren Stellen versucht, das Sielwallhaus plattzumachen.
So will die Jugend- und Sozialbehörde die laufenden Zuschüsse von jährlich
lediglich 21.000 Mark, mit denen die zahlreichen Aktivitäten im Sielwallhaus
finanziert werden, streichen. Gleichzeitig, dies wurde erst Mitte Mai
bekannt, will die Stadt die Miete für das ihr gehörende und von der "Bremischen"
verwaltete Gebäude in den kommenden Jahren um über 700 (siebenhundert)
Prozent erhöhen. Derzeit zahlt die Jugendinitiative Sielwallhaus eine
vergleichsweise günstige Miete von 420 Mark monatlich, in einigen Jahren
sollen es 3.000 Mark pro Monat sein. Die bisherige geringe Mietzahlung
ist durchaus üblich für der Stadt gehörende, von "freien Trägern" im Jugendbereich
oder vergleichbaren Institutionen genutzte Gebäude. Zwar hat der Senat
im vergangenen Jahr beschlossen, künftig für alle im Besitz der Stadt
befindliche Immobilien (auch Behörden, Schulen etc.) Miete zu kassieren,
doch ist dies ein eher langfristiges Vorhaben. Nicht einsichtig ist es
daher, warum man sich jetzt lediglich das Sielwallhaus vorknöpft, um die
horrenden Mietforderungen durchzusetzen. Denn die nicht nicht-kommerzielle
Jugendinitiative verfügt außer den Zuschüssen über keine anderen Einnahmen,
ist also überhaupt nicht in der Lage, die geforderte Miete aufzubringen.
Sielwallhaus bleibt
Wir werden die Kürzungs- und Mieterhöhungspläne nicht widerstandslos hinnehmen.
Deswegen wenden wir uns mit diesem Flugblatt und unserer Aktionswoche
Anfang Juni an die Öffentlichkeit. Denn jetzt, in den kommenden Wochen
und Monaten, werden in den Behörden und Gremien die Entscheidungen über
die Rotstiftpolitik bis ins Jahr 2007 wie über die Mieterhöhung gefällt
- in den kommenden Jahren werden nur noch heute gefällte Entscheidungen
vollzogen.
Wir möchten Euch/Sie bitten, unseren Widerstand gegen die Behördenpläne
solidarisch zu unterstützen. Auch über Kuchen oder Sachspenden freuen
wir uns sehr.
Sielwallhaus bleibt: so oder so!
V.i.S.d.P.: Jugendinitiative Sielwallhaus e.V.
Sielwallhaus
Sielwall 38
28203 Bremen
Henning mag uns alle
Henning Scherf (SPD), Bürgermeister und Präsident des Senats, herzt
und küßt nicht nur ungefragt Omas und kleine Kinder, auch die "durchweg
förderungswürdige Arbeit der Jugendinitiative Sielwallhaus e.V." hat
er in sein großes Herz eingeschlossen:
"Die Jugendinitiative Sielwallhaus ist ein unabhängiger, linksstehender
Jugendverband, der mit seinen Räumen und Angeboten vielfältige Möglichkeiten
für kritische Jugendliche und junge Erwachsene bietet. Zusätzlich
stehen Haus und Angebote auch für sogenannte randständige Jugendliche
und junge Erwachsene zur Verfügung. Die Zielsetzungen - offene, parteiliche
und jugendpolitische Jugendarbeit - werden entsprechend der für die
finanzielle Förderung maßgeblichen Kriterien von der Jugendinitiative
in einem besonderen zielgruppenbezogenen Segment realisiert. (...)
Die Jugendinitiative erreicht linksorientierte und subkulturell orientierte
junge Menschen, die von anderen Initiativen und Jugendverbänden kaum
erreicht werden. (...)
Der Senat und seine Ressorts tolerieren kontroverse und kritische
Auffassungen junger Menschen zu politischen Themen, solange der Boden
der Verfassung nicht verlassen wird. Mit den Mitteln der örtlichen
Jugendförderung und außerschulischen Jugendbildung sollen Möglichkeiten
zur Meinungsbildung, Artikulierung und Darstellung staatlich unterstützt
werden, auch um die Verbindung zu jungen Menschen mit abweichenden
politischen Ansichten nicht zu verlieren und gegebenenfalls jugend-
und sozialpolitisch einwirken zu können."
aus: Bürgermeister Henning Scherfs Antwort vom 9. November 1999 auf
die Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion "Finanzielle Zuwendungen
an das sogenannte [sic!] "Sielwallhaus"/Antirassismusbüro"
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Vereinsmeierei
Die Jugendinitiative
Sielwallhaus ist ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein,
der laut Satzung vor allem "die kritisch-emanzipatorische Kinder-
und Jugendarbeit in Bremen ... betreiben und ... fördern" will.
Für ihr im Behördenjargon sogenanntes "Jugendclub"-Angebot - und für
nichts anderes - erhält die Jugendinitiative Sielwallhaus von der
Sozial- und Jugendbehörde im Jahr 2001 21.000 Mark (1999 und 2000
waren es noch 23.000 Mark).
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Aktionswoche
vom 5.-10. Juni 2001
Dienstag, 5. Juni: Antifa-Café vor dem Sielwallhaus, ab 16 Uhr.
Mittwoch, 6. Juni: Punk-Café lädt ein (auf den Marktplatz, Ziegenmarkt
oder Ökomarkt, bitte auf Ankündigungen achten), 15-20 Uhr.
gleichzeitig: Café mit Shakes im Sielwallhaus, ab 16 Uhr.
danach: Punk-Café im Sielwallhaus, 21-1 Uhr.
Donnerstag, 7. Juni: Blutdruck on the road: Die Gruppe aus der offenen
Siebdruckwerkstatt des Sielwallhauses macht Siebdruck auf dem Ziegenmarkt,
ab 16 Uhr.
gleichzeitig: Café im Sielwallhaus, ab 16 Uhr.
danach: Volx-Küche auf dem Ziegemarkt, ab 18 Uhr.
danach: Suspekt (schwul-lesbische Kneipe) im Sielwallhaus, ab 20 Uhr.
gleichzeitig: Sofa Clubbing - radioshow: Beats und Informationen zur
Situation des Sielwallhauses. Offener Kanal, 92,5mhz, 101,85mhz über
Kabel, 21-22 Uhr.
Freitag, 8. Juni: Volx-Küche im und vor dem Sielwallhaus, ab 19 Uhr.
danach: BARacuda im Sielwallhaus.
Samstag, 9. Juni: Live-Musik umsonst & draußen (auf der Sielwallhaus-Terrasse),
20-22 Uhr.
Sonntag, 10. Juni: Sonntags-Frühstück und Flohmarkt, diesmal an der
Weser (Höhe Sielwall), ab 12 Uhr.
Während der Aktionswoche wird es an verschiedenen Tagen einen Büchertisch
vom Infoladen Bremen geben. Es sind noch Änderungen und zusätzliche
Veranstaltungen möglich - achtet auf Ankündigungen.
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