Organisator der Werbekampagne für Selbstmordattentate enger Vertrauter zweier Schlüsselpersonen der Erdölmafia
Baztab, 30. August 2005 / 7. Shahrivar 1384, 15:46, Nr. 27357
Die Nachrichtenagentur Baztab berichtete, dass einer der wichtigsten Organisatoren der Werbekampagne für Selbstmordattentate ein enger Vertrauter zweier Schlüsselpersonen der Erdölmafia ist
Unter dieser Überschrift schreibt die iranische Webzeitung Baztab, die von Mohsen Resai, dem Sekretär des Rats zur Wahrung der Interessen des Systems und engen Mitarbeiter des religiösen Führers Ayatollah Chamenei betrieben wird, über ein brisantes Thema:
Wie aus dem Artikel hervorgeht, wird die derzeitige Kampagne zur Anwerbung von Selbstmordattentätern im Iran von einer Person organisiert, die mit zwei „Schlüsselpersonen des Erdölverkaufs“ des Irans eng zusammenarbeitet. Diese beiden werden in der Überschrift als der „Erdölmafia“ zugehörig bezeichnet. Das bedeutet, dass aus der Sicht dieser Zeitung der Erdölexport des Irans mafiös organisiert ist, im übrigen deutet die Zeitung mit dieser Meldung an, dass die Kampagne zur Anwerbung von Selbstmördern mit Erdöleinnahmen finanziert wird.
Baztab zitiert einen anonymen Experten, der diese Werbeaktion in zweifacher Hinsicht kritisiert. Erstens sei unverständlich, wieso überhaupt auf diesem Weg (Zeitungsanzeigen und Anwerbebüros in den Städten) Freiwillige für Selbstmordattentate angeworben würden. Schließlich existiere die Institution der Bassidschis (Freiwilligenmilizen), die auf Initiative von Ayatollah Chomeini gegründet wurden im ganzen Iran 10 Millionen Mitglieder zählten. Ihre Aufgabe sei die Verteidigung des Landes gegen Feinde, und zu ihren Methoden gehörten auch Selbstmordattentate.
Was Selbstmordattentate im Ausland angehe, dürften die ohnehin nur mit ausdrücklicher Genehmigung des religiösen Führers erfolgen. Der Experte weist darauf hin, dass die Organisatoren dieser Werbeaktion ebenfalls erst eine solche Genehmigung einholen müssten, wenn sie Selbstmordanschläge im Ausland organisieren wollten.
Zusammenfassung aus dem Persischen, Georg Warning, 31.08.2005