Quelle: Südkurier vom 11.06.01 | |
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Konstanz (bru) Unter dem Motto "Ruf nach Freiheit" demonstrierten rund 20 im Exil lebende Iraner aus Konstanz, Singen und Radolfzell auf der Marktstätte in Konstanz gegen Menschenrechtsverletzungen im Iran. "Der Anlass für diese Aktion waren für uns die Präsidentschaftswahlen im Iran", sagte Sohrab Sadeghi, der Sprecher der Gruppe von Exiliranern.
Denn obwohl der iranische Präsident Mohammad Chatami vor allem im Westen als Reformer und Hoffnungsträger angesehen werde, habe sich die Lage im Iran für die Menschen nicht verändert. Es gebe keine Wahlen auf demokratischer Basis, keine Meinungs- und Pressefreiheit, religiöse und ethnische Minderheiten würden unterdrückt Frauen zur Verschleierung gezwungen, es gebe Folter und Hinrichtungen, so Sadeghi.
Um friedlich auf diese Unterdrückung aufmerksam zu machen, klebten sich die Demonstranten symbolisch dicke Klebestreifen über den Mund.
Zwei von ihnen lasen abwechselnd auf Persisch und Deutsch ihre Forderungen nach Demokratie und Einhaltung der Menschenrechte im Iran laut vor. Fotos von politischen Gefangenen und Gefolterten sollten die Passanten aufrütteln. Einige der Demonstrierenden entkamen auf Grund ihres Einsatzes für mehr Demokratie selbst nur knapp dem Gefängnis oder mussten am eigenen Leib Folterungen erleben. Die meisten konnten nicht mehr als ihr Leben retten.
Die aus dem Iran geflohenen Studenten, Geschäftsleute, Frauen und Kinder hoffen, dass sie eines Tages in den Iran zurückkehren können. Mit ihrem Protest wollten die politischen Flüchtlinge, die keiner Partei angehören, auch ihren Landsleuten im Iran eine Stimme verleihen.
bru
vgl. a. Ruf nach Freiheit Flugblatt
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sw, 11.06.01