Das GeschÀft mit dem Wasser
Im Jahre 2002 wurde die ehemals kommunale Einrichtung, an der zur Zeit 178 Gemeinden beteiligt sind an einen amerikanischen Trust verleast. Ohne gröĂere Beachtung in der Ăffentlichkeit wurde die Wasserversorgung fĂŒr 99 Jahre an einen unbekannten Investor vermietet. Nachdem im November 2001 die Verbandsversammlung der Bodensee Wasserversorgung dem GeschĂ€ft zugestimmt hatte wurden die VertrĂ€ge am 9. Januar 2001 abgeschlossen. Aus diesem GeschĂ€ft ergab sich ein Gewinn, von ca. 46,5 Mill. âŹ. Die BWV versorgt 320 Gemeinden, also rund 4 Mill. Menschen, tĂ€glich mit Trinkwasser. Die Initiative nennt sich Wasserkarawane und zieht innerhalb einer Woche von Ăberlingen nach Bregenz. Mit vier Kamelen, einem Zirkuswagen und einem Haufen beherzter Aktivisten ging es am Montag Vormittag los. Ăber Meersburg, Friedrichshafen und Lindau soll es bis zum Wochenende bis ins benachbarte Ăsterreich gehen.
Unterwegs wollen die Aktivisten durch witzige Aktionen und VortrĂ€ge auf das LeasinggeschĂ€ft mit der Wasserversorgung aufmerksam machen. In Hunderten von FĂ€llen wurden in den letzten Jahren ScheingeschĂ€fte abgeschlossen zwischen einem US-Investor und Kommunen in EU-Staaten, bei denen ein Investor Infrastruktur fĂŒr 99 Jahre âmietetâ (z.B. die Abwasserentsorgung einer Stadt, die Trinkwasserversorgung oder die StraĂenbahnen) und an die Kommunen wieder âzurĂŒckvermietetâ. Ăber die vorgetĂ€uschte Auslandsinvestition ergeben sich Steuerersparnisse in Milliardenhöhe. Der Steuerausfall in den USA wird auf ca. 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschĂ€tzt. Die âBeuteâ wird unter den Akteuren verteilt. Die VertrĂ€ge unterliegen strenger Geheimhaltung. Seit Oktober 2004 ist nun klar, nachdem sich Senat und ReprĂ€sentantenhaus auf einen Gesetzesentwurf geeinigt haben, dass CBL GeschĂ€fte verboten sind. Die Behandlung bereits bestehender CBL VertrĂ€ge ist noch nicht geklĂ€rt.
Dauer: 25:37 minuten, 15 MBytes
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