Unter dem Motto "Gegen das Vergessen - Gedenken an die Opfer des Faschismus" fand am 13. Mai im Friedrichshafener IG-Metall-Haus eine Veranstaltung mit dem Theologen und früheren Rektor der Berliner Humboldt-Universität, Heinrich Fink, statt.
Für Fink, heute kulturpolitischer Sprecher der PDS im Bundestag, bedeuten "10 Jahre Deutschland" vor allem eins: den gescheiterten Versuch, nach 1989 aus der DDR und der BRD ein fortschrittliches, basisdemokratisches und gerechtes Deutschland zu schaffen. Zwar war die Wiedervereinigung für Fink angesichts eines vereinigten Europas und nach Ende des Kalten Kriegs notwendig, aber nicht in der Art, wie die DDR von der BRD gänzlich ausgelöscht und auch deren Errungenschaften gnadenlos vernichtet wurden: Volkseigentum wurde häufig für die berühmte "1 Mark" verkauft, große Betriebe stillgelegt, die Arbeitslosigkeit in manchen Gebieten auf über 30% getrieben. Die früher biographisch verläßlichen Konstanten Bildung, Ausbildung, Arbeitsplatz haben in Gesamtdeutschland keine Geltung mehr: laut Fink für viele, die in der DDR groß geworden sind, eine psychologisch nicht zu verkraftende Tatsache.
Angesichts der "Affäre Kohl" und deren Nichtkonsequenzen gilt es, einen ständigen Kampf gegen die Resignation zu führen; laut Elli Wiesel ist der größte Feind einer gerechten Gesellschaft die Gleichgültigkeit. Deshalb sind Veranstaltungen und Gedenkfeiern, die an den Buchenwalder Schwur "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" erinnern, ein unerläßliches Mosaiksteinchen in dem Bemühen, diesen auch einzulösen.
mm
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