Seeblättle <<  >>  Quelle:  Seeblättle  Jg. 2001  Nr.1


Bodensee-Ostermarsch 2001

Wer Kriege führt, macht aus Menschen Mörder

Die Friedensinitiativen und -gruppen der Region laden in diesem Jahr nach Lindau zum Bodensee-Ostermarsch ein. Organisiert wird die am 14. April stattfindende Demonstration von der Bunten Liste Lindau, die in einem Schreiben dazu auffordert, "dieses öffentliche Signal für ein ziviles Europa der Menschenrechte, des Umweltschutzes, der sozialen Gerechtigkeit" zu unterstützen und damit gegen "Militarisierung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit" Stellung zu beziehen.

Im Aufruf zum diesjährigen Ostermarsch wird die rot-grüne Bundesregierung scharf kritisiert: "Inzwischen bewegt sie sich bei der forschreitenden Militarisierung der deutschen Gesellschaft in den Fußstapen ihrer konservativ-liberalen Vorgängerregierungen. Auf dem Weg zu einer gewöhnlichen Großmacht beteiligte sie sich 1999 aktiv am grundgesetzwidrigen Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien. 2000 getötete und 5000 verletzte Zivilisten in Jugoslawien, eine Steigerung der Flüchtlingszahlen aus dem Kosovogebiet auf 860 000 Menschen und Sachschäden im Wert von 120 Milliarden US-Dollar gehören zu den ,Erfolgen' auch der daran 8500 Bundeswehrsoldaten. Hinzu kommt die Steigerung der Krebsrate durch die langfristige Verseuchung halber Landstriche mit Uranmunition." Scharf kritisiert der Aufruf auch die EU-Pläne, sogenannte Krisenreaktionskräfte aufzustellen. "Mit 100 Kriegsschiffen und 400 Kampfflugzeugen sollden diese Truppen in einem Radius bis 4000 km eingesetzt werden: bis Nordafrika, den Nahen Osten und den Kaukasus. Das Ziel dieser Politik lautet, 'Akteur auf der Weltbühne' zu werden."

Demgegenüber will die regionale Friedensbewegung mit dem Ostermarsch Alternativen Nachdruck verleihen: "Für ein zivil orientiertes Europa der vorbeugenden Konfliktlösungen. Für ein Euorpa der Menschenrechte für alle, unabhängig von Pass, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Volkszugehörigkeit und Reichtum… Keine müde Mark für den Eurofighter und die EU-Krisenreaktionskräfte. Verwendung der Rüstungsgelder für Umweltschutz, Busse, Bahn, Bildung und bei der Bekämpfung der Armut auf der Welt. Kein Bundeswehreinsatz im In- und Ausland. Abschaffung der Bundeswehr und aller Armeen weltweit!"

Organisationen, Initiativen aber auch Einzelpersonen, die den Aufruf unterstützen wollen, mögen dies, per Brief, Fax oder Telefon so schnell wie möglich, spätestens aber bis 8. März tun. Kontaktadresse: Charly Schweizer, Wannental 62, 88131 Lindau, Telefon/Fax: 08382-75496.

red


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linksrheincm26.02.2001