Die kurdische Bewegung kann ihre Haltung nicht erklären, indem sie die Linke angreift

[Devrimci Çözüm Oktober 1999]

Die neuen Entwicklungen mit dem Aufruf die Waffen niederzulegen und sich auf die andere Seite der Landesgrenzen zurückzuziehen haben in den Reihen sowohl der patriotischen Bewegung, der Linken und der anderen kurdischen Organisierungen einerseits Bewegung, andererseits mit Kritik und Erläuterungen eine Positionierung hervorgebracht. Des weiteren begann die Loslösung der kurdischen Bewegung von der revolutionären Bewegung der Türkei eine Beschleunigung zu erleben.

In solch einer historischen Zeit, die unser Volk in jeder Hinsicht beeinflußt, gegenüber den Entwicklungen die für Entwicklung des Kampfes oder seine Unterbrechung eine direkte Rolle spielen werden, gibt es natürlich alle möglichen Gedanken und Erläuterungen. Gäbe es diese nicht, würde man still bleiben, hieße dies die existierenden Entwicklungen zu leugnen.

Richtig oder falsch, ausreichend oder nicht ausreichend, die revolutionäre Bewegung der Türkei, die die Kampf des kurdischen Volkes unterstützt, hat mehr als jeder andere das Recht sich zu diesen Entwicklungen zu äußern. Doch wie schade, die patriotische Bewegung hat gegenüber der Kritik und den Warnungen der revolutionären Bewegung der Türkei, nur die Grundeinstellung diese nicht zu beachten, kleinzumachen.
An einer PKK, die sich von der Linken loslöst, die sich von ihrer Geschichte, von ihren bis heute verteidigten Werten entfernt, die die neue Weltordnung anerkennt, die auf den bewaffneten Kampf verzichtet und die sich auf die Liquidierung der bewaffneten Kräfte vorbereitet, ist Kritik unausweichlich. Kritik und Warnungen sind die Notwendigkeit der Freundschaft. Und es ist eine Pflicht, wenn man in der gleichen Front steht. Es waren Warnungen, die sagen, daß der eingeschlagene Weg falsch ist und, daß man umkehren solle. Die Kritik mancher linker Strukturen, die nicht konstruktiv, sondern drängend, beschuldigend und sogar dem türkischen Chauvinismus nahe sind, ist natürlich nichts, das wir billigen können. Aber die Linke der Türkei hat im allgemeinen Wert auf konstruktive Kritik gelegt. Die Kritik war nicht drängend. Sie war nicht auf Loslösung voneinander gerichtet. Sie bedeutete nicht „Tut doch was ihr wollt, trennt und entfernt euch von uns". Es wurde auf Bemühung für das Bündnis, für die Einigkeit Wert gelegt. Aber diese Bemühungen waren nicht gegenseitig, sie wurden nicht beachtet.

Wenn wir den Anfang der Phase nehmen: die auf Imrali zur Sprache gebrachte ideologisch-politische Haltung führte in den Reihen der patriotischen Bewegung zu einer Enttäuschung. Während unter den Bedingungen der erlebten Entwicklungen ein großer Teil der Linken eine konkrete kritische Haltung einnahm, wurde in den Reihen der patriotischen Bewegung der Fassungslosigkeit und der Kritik der Linken gegenüber, von „Taktik" u.a. gesprochen und es wurde sogar zur Verteidigung übergegangen, in dem man der Linken sagte „ihr versteht uns nicht". Nach eine kurzen Zeit konkretisierte sich, daß dies nicht so ist, daß die Kritik der Linken über einer objektiven Tatsache, der Haltung der patriotischen Bewegung entwickelt wurde. Während die patriotische Bewegung, die behauptet „Ihr versteht uns nicht", „Ihr steht unter dem Einfluß der Presse und der Bourgeoisie" nach einer Weile, als sie erkannte, daß sie den eingeschlagenen Weg nicht mehr als Taktik rechtfertigen konnte, den linken und revolutionären , demokratischen Kreisen gegenüber eine aggressive Haltung einnahm, fing sie später an, die auf Imrali erklärte Politik als die strategische Einstellung der politischen Zukunft zu verteidigen.

Die grundlegenden Kritikpunkte der Linke an der patriotischen Bewegung können wir unter diesen Überschriften zusammenfassen:
-Unterstützung der kurdischen Front für die Liquidationswelle
-Ablehnung des Sozialismus
-Lobpreisung des Kemalismus -Ablehnung des bewaffneten Kampfes
-Ablehnung der UKKTH und Verteidigung des misak-i milli (Nationaler Pakt)
-Lobpreisung der neuen Weltordnung und ihre Durchsetzung
-Rechtfertigung der Unterdrückung vergangener Aufstände usw. (Hervorhebungen des Autors; d.Ü.)

Auf diese Kritikpunkte gab die patriotische Bewegung bis heute keine klaren, die vorgebrachten Kritikpunkte anerkennenden oder sich ihnen wenigsten teilweise stellenden, sauber fundierten Antworten. Entgegengesetzt, an der seit einiger Zeit mit Beharrlichkeit fortgesetzten negativen Einstellung, wird festgehalten. Anstatt die Kritikpunkte zu beantworten, fiel man in ein verkehrtes Verständnis wie die Linke anzugreifen und die Kritik mit Schimpfen und Beleidigen beiseite zu schieben.

Die, die sagen „Ihr versteht uns nicht" versuchen nicht einmal die Kritik der Linken zu verstehen. Sie verzichten schon in der Vergangenheit nicht darauf die Linke kleinzumachen und zu behaupten, sie wären Chauvinismus, misak-i milli-Anhänger und Kemalisten. Aber die, in der Vergangenheit der Linke zugeschriebenen Eigenschaften werden jetzt auf Imrali durchgesetzt und gerechtfertigt und dabei weder die Vergangenheit befragt, noch die heutige Lage betreffend Erklärungen hervorgebracht. Dieses Thema war normalerweise kein Thema bei dem sich die patriotische Bewegung aufhält, andererseits wird es, als wäre es nicht auch das eigene Thema benutzt, um die Linke zu beschreiben.

Der Kampf der patriotischen Bewegung hat natürlich auch einen Anteil daran den sozial Chauvinismus in der Linken zu zerstören, seinen Einfluß zu vermindern. Diese Tatsache kann nicht geleugnet werden. Aber indem man diesen Anteil heute selbst fast leugnet, (indem man die Haltung des misak-i milli durchsetzt, indem man dem Kemalismus lobpreist) macht man die eigene Kritik an der Linken bedeutungslos. Widersprüche und Ungereimtheiten in diesem Umfang konnte man in den gestrigen, in den heutigen Erklärungen finden in diesem Verhalten. Einem Verhalten gemäß, daß den misak-i milli verteidigt, den Kemalismus lobpreist, wird, wenn man dies als die Wahrheit vertritt, dann auch gegenüber den früheren Erläuterungen der Linken eine Selbstkritik notwendig, aber auch die gibt es nicht.

In dem auf Imrali erklärten, in den Erklärungen des Präsidialrates der PKK gibt es Selbstkritik gegenüber dem Staat und gegenüber dem Imperialismus. Es wird die eigene Politik erklärt, durchgesetzt. Aber welche Fehler gab es in der Geschichte im Verhältnis mit der Linken und in den Erklärungen an die Linke? Welche Fehler haben wir gegenüber der Linken gemacht, wieso haben wir sie gemacht? Solche Antworten gibt es von ihnen nicht. Weil es in der zukünftigen Geschichte keine Linke gibt, der Linken kein Platz gegeben wird. Die Haltung und das Verhalten ist klar. In den Grenzen des Systems gibt es für die Kurden die Möglichkeit einige Rechte zu erlangen. Es gibt eine Befriedung mit dem System. In dieser Situation ist die Frage, ob man die Trennung von der Linken vorzieht. Die patriotischen Bewegung hat es vorgezogen sich auf die Seite des System, auf die Seite der neuen Weltordnung zu stellen. Diese ist eine Tatsache, die verschleiert werden kann.

Sichtbar ist eine ideologische Haltung. Es ist eine politische Entscheidung. Die Kritik der Linken gegenüber dieser Haltung und dieser Entscheidung ist es etwas natürliches. Aber wie schade, die kurdische Bewegung macht diese Kritik klein und zieht es sogar vor diese Kritik zu unterdrücken. [...]

Während sie sagen, Gestern „wollten wir den Aufbruch von 19884 mit der Linken zusammen machen, aber der feste Wille dazu fehlte, die Linke war unfähig, hilflos, liquidatorisch, reformistisch. So haben wir unseren eigenen Weg gemacht und sind mit unserem Kampf bis heute gekommen.", sagen sie heute wieder „es gibt nur eine hilflose, unfähige Linke, die die uns damals nicht verstanden haben, verstehen uns auch heute nicht".

Jedoch, unsere revolutionäre Bewegung eingeschlossen, haben viele Linke Strukturen den Aufbruch von 1984 richtig gefunden und verteidigt, aber gegen Fehler ist auch eine ideologische Kritik unausweichlich. Das Erreichte der patriotischen Bewegung hat sie durch den bewaffneten Kampf errungen. Lehnt ÖCALAN, der sagt „Aus heutiger Sicht hätte ich nicht zu den Waffen gegriffen", die Errungenschaften des bewaffneten Kampfes ab? Auf jeden Fall macht die Linke falsche und schlechte Politik und auf jeden Fall macht die PKK richtige und angemessene Politik!! Während die, die behaupten, wenn von der Linken die Rede ist, immer die richtige und angemessene Politik zu vertreten, leugnen sich eigentlich mit der dem Staat und dem Imperialismus gegenüber gegebenen Selbstkritik sich selbst und geben sie selbst ein greifbares Beispiel für die Widerlegung ihrer eigenen „Wahrheit"en.

Die patriotische Bewegung zieht es vor die Kritik der Linken zu „durchleiden", der Linken einige Eigenschaften zu zuschreiben und sich über diese Eigenschaften zu streiten. Einige von diesen Charakterisierungen sind „die Errettung von der Besitzer-Herrscher-Rolle", „Verstand zu lehren", „den richtigen Weg zu zeigen", „ Sozialismus zu lehren", „Schwatzhaftigkeit", „Dogamtismus", „Perspektivlosigkeit". Welche Eigenschaften sie der Linken auch anhängen, es ist klar, daß dies die Situation in der sich die patriotische Bewegung befindet, nicht ändert. Von der Einstellung den Imperialismus und das System zu loben und die Linke kleinzumachen, wovon die patriotische Bewegung nichts gewinnen wird, ist das Beispiel einer großen Ungerechtigkeit und Unbeständigkeit.

Die Linke bemüht sich gegen alle Unzulänglichkeiten und alle rückständigen Seiten sowohl den Kampf des Volkes der Türkei zu fördern als auch den Forderungen des Kampfes des kurdischen Volkes Ausdruck zu verleihen. Während der heute gepriesene Imperialismus und die Oligarchie der Türkei das kurdische Volk ermordet und unterdrückt haben, war die so klein geredete Linke an der Seite des kurdischen Volkes. Die Pläne des Imperialismus und der Oligarchie zu durchkreuzen und sie dazu zu zwingen zurückzuweichen, dafür reichten die Kräfte vielleicht nicht, aber der Preis der gezahlt wurde, durch die, die an der Seite des kurdischen Volkes kämpfend ermordet, gefoltert, in Polizeigewahrsam verschwunden sind, jahrelang in den Kerkern gefangengehalten worden waren, hat auch seine Ehre. Für das kurdische Volk starben sie, wurden sie getötet. In der Phase von Rom, nach dem Komplott, die, die mit ihren Herzen, ihren Körpern dabei waren, die, die „das kurdische Volk ist nicht allein" skandierten und die, die den Befreiungskampf des kurdischen Volkes verteidigten waren wieder die Revolutionäre. In einer Zeit als der Chauvinismus die ganze Gesellschaft beherrschte, waren die an der Seite des kurdischen Volkes und die, die für ÖCALAN eintraten, wieder die Revolutionäre. Aber die patriotische Bewegung ist ziemlich weit davon entfernt diese Tatsache zu sehen.

Mitglied des Präsidialrates der PKK Duran KALKAN sagt in der Juli 1999 Ausgabe der Zeitung Serxwebun „... Die, die hier ihre Pflichten nicht erfüllen ist eigentlich die Linke der Türkei, die demokratischen, revolutionären Kräfte der Türkei. Jetzt kritisieren diese Kräfte die PKK, weil sie die kurdische Frage auf diese Art zu lösen versucht. Vielleicht kann jeder auf dieser Welt das Recht haben uns zu kritisieren, aber die Linke der Türkei hat hier nichts zu sagen." (Hervorhebung des Autors; d.Ü.)

Es ist klar, daß die Niederlage der nationalen Bewegung ohne Einbeziehung der äußeren Einflüsse keine revolutionäre Einstellung ist. Aber abgesehen davon, Subjektivismus diesen Ausmaßes, den Mördern des kurdischen Volkes ein Mitspracherecht zu geben, aber den revolutionären Kräften zu erklären „ihr habt nichts zu sagen" ist eine bisher unbekannte Fehlentwicklung. Eigentlich ist es ein Verteidigungsmechanismus der entsteht aus der Angst die Tatsachen auszusprechen. Während sonst die ganzen Tatsachen offen liegen, die Unterstützung, die Parteinahme lediglich als "Kraft" zu bezeichnen und wenn man während der Staat mit all seinen faschistischen Kräften angreift, sich nur für die Lage der Kurden interessiert und sonst gleichgültig bleibt, sich von dem Kampf der werktätigen Massen fernhält, ist es notwendig sich, erst einmal umzusehen und die eigene Arbeit anzusehen.

Die patriotische Bewegung, die selbst behauptet mit dem Gedanken in der Türkei Revolution zu machen angetreten ist, die sagt für die gemeinsame Revolution „theoretisch wie praktische große Anstrengungen" unternommen zu haben, vergißt es unter den Kurden, die in die Metropolen strömen eine Front im gemeinsamen Kampf zu formen. Die werktätigen kurdischen Einwohner in den Metropolen verhindern die Vereinigung mit der Arbeiterklasse der Türkei und sie sehen nicht die Notwendigkeit, diesen Abstand, den sie selbst halten, in Frage zu stellen. Die patriotische Bewegung, die in den Metropolen mit jeder ihrer Organisierung kleine Inseln aus Kurden bildet und sich vom Kampf der Arbeiter isoliert, will den allgemeinen Kampf der Revolutionäre der Türkei gegen den Chauvinismus nicht sehen. In einer Umgebung, in der die Kurden vom Anwachsen des Chauvinismus den größten Schaden haben, versucht die patriotische Bewegung während der Faschismus seine Waffen auf das kurdische Volk und seine Befreiungskampf richtet, dort alle ihre Sünden auf die Linke abzuwälzen indem sie fragt „wo ist die Linke" anstelle sich der eigenen Fehler bewußt zu werden.

Vor 1980 haben die, die sich 1984 mit der Entwicklung und Verbreiterung des Kampfes und den Worten „In der Türkei und auch in Kurdistan gibt es uns, wir organisieren uns und wir geben der Linken der Türkei einen Rahmen und bringen sie auf die Beine" in Bewegung setzten, gesagt „Kurdistan ist unser, die Türken und die Minderheiten in Kurdistan sollen ihren Platz innerhalb unserer Organisierung einnehmen und die Kurden und die anderen Minderheiten in der Türkei sollen sich in der Linken der Türkei organisieren." Und die, die bis 1984 anstatt die Revolution der Türkei mit ihrem Kampf und ihrer Organisierung zu vervollständigen, es verzogen einen getrennten Weg zu verfolgen, ihre Pläne und Programme danach zu entwickeln, die nicht daran dachten „was die Pläne und Programme der Linken sind und was auf der Tagesordnung des Volkes der Türkei steht" und alles an den Kurden ausrichteten, verhalten sich seit 1984 mit einer Geisteshaltung der Linken der Türkei Ratschläge zu geben, „gestern war die Linke der Türkei der große Bruder, heute sind es die Kurden", „oberlehrerhaft" und mit anderen Worten als „Herr und Meister".

Wie soll man es erklären, daß das kurdische Volk mit nationalen Gedanken und Gefühlen geformt und es gegenüber den Linken der Türkei vorurteilsbehaftet gemacht und indem man sagte "aus denen wird sowieso nichts" die Entfernung von ihr [der Linken der Türkei; d.Ü] und ihre Herabwürdigung erreicht wurde.

Aber die patriotische Bewegung, die unter der Bezeichnung „Selbstkritik" der Oligarchie und den Imperialisten gegenüber ihre eigene Vergangenheit leugnet, empfindet keine Notwendigkeit sich nach ihrem Verhältnis zur Linken zu fragen. Nach ihrer Meinung ist die Linke immer falsch und sie selbst immer richtig. Wir haben es gestern vertreten und vertreten es auch heute, auch wenn man sich gemeinsam organisieren will, gibt ein Recht sich bei Fehlern zu trennen. So verstehen wir den Nationalen Pakt nicht. Jedoch heute seit ihr es, die an nichts anderes als an den Nationalen Pakt denken.

Ist es falsch, gegen die Neue Weltordnung aufzustehen und zu sagen, die Kurden sollen die Einkesselung überwinden? Ist es falsch, den bewaffneten Kampf zu verteidigen und zu sagen die Kurden sollten diesen fortsetzen? Ist es falsch, wenn es heißt „ es gibt keinen Frieden, das ist eine Anerkennung [des Systems; d.Ü.]. Was sie auch immer sagen, es ist eine bedingungslose Niederlegung der Waffen ohne Verhandlungen."? Entwickeln sie indem sie dieser Kritik gegenüber sagt „Gestern konnten sie nicht am Kampf teilnehmen und heute nicht am Frieden" und „Die Linke lebt bis heute vom Kampf der PKK. Heute mit den Schritten der PKK wird ihr ihre Existenzgrundlage entzogen. (...) Deshalb kritisieren sie die PKK." nicht billigen Erklärungen?

Die, die Geschichte mit sich selbst beginnen lassen, können natürlich die Linke und ihren Kampf nicht würdigen. Sie sagen, es gibt die Linke, weil es sie selbst gibt. Wenn es auf diesem Boden die PKK nicht gibt, gibt es auch die Linke nicht, wenn es die PKK gibt, gibt es auch die Linke. Mit ihrem Kampf, mit den Preisen, sie bezahlt hat und mit ihren Gefallenen hat sie [die Linke; d.Ü.] nicht zu unterschätzende Werte geschaffen. Diese nicht zu sehen ist in erster Linie eine moralische Frage. Diese Aggressivität muß man auch von dieser Seite angehen. Ihr könnt ihren Kampf [den der Linken; d.Ü.] richtig finden oder nicht. Ausreichend oder nicht ausreichend. Das könnt ihr bestimmen. Aber ihr habt nicht das Recht andere kleinzureden und vor allem euch als den Maßstab anzusehen. Der von der PKK eingeschlagene Weg muß kritisiert werden und es müssen auch die Fehler weiterhin aufgezeigt werden. Dies ist eine Notwendigkeit unserer Haltung und unseres den Sozialismus anstrebenden Kampfes. Wir wissen, daß ihr bei diesem System keine Zuflucht finden und euere demokratischen Rechte nicht verwirklichen werdet. Der Weg, der eine Verbreitung der demokratischen Rechte und Freiheiten erreichen kann ist der des Kampfes. Die patriotische Bewegung bewegt sich in ihrer eigenen Bahn indem sie sich die Neue Weltordnung aneignet und betont, daß sie diesen Weg bestimmt und entschlossen geht. Sie sagt „wir nähern uns mit dem System an". Die objektive Lage der revolutionären Bewegung der Türkei hat heute nicht die Möglichkeit die Liquidationswelle zurückzuschlagen, sie wirkungslos zu machen. Innerhalb der nächsten Zeit wird es auch nicht die Voraussetzungen für ein erneutes Anwachsen der revolutionären Welle geben. Aber in dieser Phase ist die revolutionäre Haltung sich nicht an das System anzunähern und unsere Haltung uns über den Widerstand zu definieren klar.

Den von den kurdischen Patrioten eingeschlagenen Weg umzukehren, gibt es nicht die passenden Bedingungen. Dazu ist weder die subjektivistische Lage der Linken der Türkei, noch die allgemeine Lage günstig. Dies wissen und sehen wir. Aber wenn die kurdischen Patrioten ihre Position an der Seite des Systems einnehmen und dort den ideologischen Kampf fortsetzen will, dann muß sie die Verteidigung ihrer Position mit Inhalt füllen und auf den objektiven Tatsachen gründen. Sonst wird sie nur mit dem niedermachen der Linken nichts ändern können. Sonst kann sie sich in der Lage, in der sie sich befindet nicht über die Linke urteilen. Insbesondere sich hinter der eigenen Kraft zu verstecken und zu sagen „was ist den eure Kraft", „was sind den eure Erfolge" bringt nichts. Denn auf der Welt in einer Epoche, die voll ist mit solchen Lektionen nationaler und sozialer Befreiungsbewegungen, hilft solches Gerede niemanden. Die Ergebnisse der Guerillabewegungen in Nicaragua, El Salvador u.a. sind klar. Zu sagen „Sprich nur soweit deine Kräfte reichen" „Sprich nur soweit deinen Waffen reichen" ist nicht wissenschaftlich und nicht anständig. Wenn man sagt „Jeder hat das Recht sich zu äußern, aber die Linke der Türkei nicht", heißt daß, das man die Kritik nicht ertragen kann. Die, die in den Randspalten der Veröffentlichungsorgane jeden Tag Türkenfeindschaft beschwören, die, die Revolutionäre der Türkei niedermachen, haben nicht so einen hohen Preis wie die Revolutionäre der Türkei bezahlt. Die hatten keine Schwierigkeit zu überwinden. Die Revolutionäre der Türkei haben zehnmal mehr ein Rederecht als diese. Und wenn die Revolutionäre ihr Rederecht ausüben, dann tun sie dies im Rahmen ihrer Kritikdisziplin. Also ohne niederzumachen, ohne zu schimpfen, ohne kleinzumachen.



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