[1987]
12/87 Nach Bekanntwerden
der Pläne für "Phantom der Oper" im Schanzenviertel gründet sich eine Gruppe dagegen. +
[1988]
02/88 1000 Töpfe zieht aus, das Gebäude wird kurzfristig inspiziert.
+ 04/88 Abriß des Kristallpalastes
+ 06/88 Erste Besetzung des Bauplatzes
+ 08/88 Entscheidung der Investoren, sich zurückziehen.
[1989]
7/89 Der Flora e.V. wird gegründet + 9/89 Gelder und ein 6 Wochen Vertrag wirgd erhandelt, um in der Ruine des Flora Theaters 2 Räume herzurichten und das erarbeitete Stadtteilkulturkonzept vorzustellen + Nach aAblauf des Vertrages wird die Flora am 1.11.89 für besetzt erklärt + Bezirksamtsleiter verzichtet aus unerklärlichen Gründen auf Räumung + Parallel zur Besetzung Gründet sich die STEG (Stadtentwicklungs-behörde) in dem Auftrag alles und jeden zu integrieren und zu befrieden.
Besetzt! [1990]
Der Senat beschließt den Bau von 114 Sozialwohnungen hinter der Flora (41 wurden gebaut) + Bezirksamtsleiter Strenge verkündet, daß "..es umstrittig ist, daß ein Stadtteilzentrum (in der Ruine) errichtet werden soll." + 6/90 Phantomenale Aktionstage gegen die Premiere des "Phantoms der Oper" + 7/90 Verfassungsschützer Chef Lochte kündigt Räumung an. + 8/90 HSV Hools greifen die Flora an und hatten Pech
scheiss Parkbebauung
+ 11/90 STEG versucht Kontaktaufnahme- Eine Gesprächsbereitschaft mit den politischen Entscheidungsträger
-Innen wird nicht ausgeschlossen. + 12/90 Christa Manz aus dem Flora Plenum wird als LKA-Spitzel enttarnt
[1991]Längstes Transparent der Welt, zwischen Hafen und Flora + 4/91 Staatsgeld fließt, 800,- der Kulturbehörde für eine Wochenendtagung der Veranstaltungsgruppe. + 5/91 Der Florapark hinter der roten Flora entsteht, tonnen von Erde und Sand verteilt ganze Wälder gepflanzt. + 23/7/91 wird der Park von einem Großaufgebot der Polizei geräumt und zerstört + es folgen Deomos mit 2000 Menschen + BGS muß die Baustelle 24h am Tag bewachen + trotzdem fällt der betonierte Bauzaun zweimal um +Unkraut vergeht nicht 29/7/91 festnahme von Knut und Ralf. Ralf und Knut
+ 6.000DM Entschädigung vom Bezirk für die zer- störten Bäume des Parks und die wiederverwendete Muttererde. + 11/91 An einem neuen Florakonzept wird gearbeitet Forderung nach Sanierungsgeldern ohne Bedingung zur Wiederherstellung des Zustandes vor den Abrissarbeiten`88 ist unstrittig + Erster großer Konflikt mit der HAfenstraße. Hafen plant Solifest ("Viva St.Pauli) am Millerntorstadion. Flora lehnt die Unterstützung ab, weil überdimensioniert, reformistisch, Verkehr und Touristen werden herangezogen.
Ralf und Knut
[1992]
5/92 Rote-Flora-Rückwand entsteht, große Bau-Aktion. + 8/92 Die ‚Nationale Liste’ veröffentlicht die Flora im "Index", einem Katalog anschlagsrelevanter Objekte und Personen. (stimmt das, was ist Index genau?) 1993 folgt ‚Der Einblick’. In beiden Veröffentlichungen wird die Flora zumindest für Hamburg in den Vordergrund gestellt. + 5/92 Festlegung des Sanierungsgebietes rund um die Flora. STEG stellt ihr FLORA-Gutachten vor. +

Das Archiv der Sozialen Bewegungen entscheidet sich, in die Flora zu gehen. + 8/92 Verhandlungen mit Innensenatorin Traute Müller. + 12/92 Die Gespräche sind gescheitert. (stand 12/9–tippfehler?; hä, welche?) + Im Laufe des Jahres erscheint erstmalig die Flora-Zeitung ‚Zeck’ + Trotz Vermittlungsgesprächen stellen sich "die alten Zeiten mit der Hafenstraße" nicht wieder ein. +Senat geht ins netz
[1993]
1/93 Die Bezirksversammlung legt sich auf Flora e.V. als Träger für Stadtteilkultur fest. + Am 27.1. teilt Müller mit, dass ihr Architekt die Anbauvarianten durchrechnet. Die Verhandlungen bleiben hier stecken, da Traute Müller aufgrund einer StaSi-Verwicklung ihres Mannes zurücktritt. + 8/93 Die STEG stellt den letzten teil ihrer Voruntersuchung für das Sanierungsgebiet vor: Nutzung der Flora für Gemeinbedarf/ Stadtteilkultur. Unter Ergänzung eines Anbaus soll auch Kinderbetreuung realisiert werden. + Der Förderverein wird gegründet, um die Rote Flora von den Veranstaltungs-einnahmen unabhängiger zu machen. + .
SeitenwandNach einem Jahr Diskussion wird der Alkoholverkauf bei Veranstaltungen erlaubt. Fleischverkauf bleibt verboten+ Die "Radikale Scheiße Gruppe" wirft der Flora Ignoranz gegenüber Obdachlosen vor, die im Winter frieren und nicht in der Flora schlafen dürfen. Der Gruppe wird zugestanden, den Leoncavallo-Raum zu nutzen. Nach etwa 2 Wochen geben die Initiatoren das Projekt im Streit auf. + Nachdem die Hafenstraße nicht der Forderung der Flora und verschiedener Frauen/Lesbengruppen nachkommt, sich von einem ihrer Anwälte zu trennen, verhärtet sich der Bruch. Der Anwalt übernahm das Mandat für einen Vergewaltiger und Mörder. + [1994]
amnesty international erwähnt die ‚E-Schicht’ aufgrund zahlreicher Vorfälle im internationalen Folterbericht. Ermittlungsverfahren gegen ihre Mitglieder werden grundsätzlich eingestellt. + 2/92 Die Kabarett-Gruppe ‚Heiter bis Wolkig’ liefert in der Flora einen unsäglichen, sexistischen Auftritt ab, der zu monatelanger Diskussion und bundesweitem Boykott der Gruppe führt. + Der St. Pauli-Fanladen, der ‚Übersteiger’ und die Gruppe Slime solidarisieren sich mit HbW (weg?) + Buttersäure im Fanladen, endgültiger Bruch mit der Flora.

+ 7/94 Eine gemischte Gruppe kappt im Darkroom einer schwul-lesbischen Party das Kabel des Videorekorders. Vorwurf: Es wurden schwule Pornos gezeigt. Die Flora wird der Schwulenfeindlichkeit bezichtigt. + 10.000 DM Clubprämie von der Kulturbehörde für ein außergewöhnliches Kulturprogramm im Jahre 1993. + 7/94 Hakenkreuze und vier Molotowcocktails gegen die Volksküche der Flora. Zum Glück sind rechtzeitig Menschen zur Stelle, um zu löschen.
[1995]
Streit wegen einer Elterngruppe, die in der Flora einen Raum, ggf. Dachaufstockung, zur Kinderbetreuung nutzen und dafür Leute gegen Lohn anstellen will. Die Gruppe gibt ihre Pläne auf, da in der Flora der Grundsatz gilt: "Keine bezahlte Arbeit". + 7/95 Die Bürgerschaft beschließt Senatsdrucksache zum Sanierungsgebiet: Sanierung ist wichtig, wegen der "Gefahr einer Verschärfung sozialer Konflikte". + Erstmals nimmt der Senat öffentlich zur Kenntnis, dass seit 1989 die Flora als Stadtteilkulturzentrum genutzt wird und dass hierfür ein Bedarf besteht. + Am 28.11. brennt das Archiv der Sozialen Bewegungen und im Zuge dessen das gesamte 1. Stockwerk komplett aus.
Brand
Das Feuer wird in einer siebenstündigen Aktion gelöscht.
Die Beamten der Feuerwehr geben später zu Protokoll, dass die Terrassentür und sämtliche Verbindungstüren bis zum ersten Stock (hier fehlt etwas: evtl. "offen"?) standen und sich ein Loch in der Wand neben der Tür zum Archiv befand, durch das sie einsteigen konnten. Die Polizei geht im Widerspruch dazu von einem technischen Defekt aus und verhängt über die Feuerwehr ein Kontaktverbot mit uns. Die Innenbehörden signalisiert ihre Friedensabsicht und Unterstützung z.B. durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten.
+ Nur unter der Bedingung eines Orts- und Fototermins spendet uns die GAL Hamburg DM 5.000.+ + Die Feuerkasse genehmigt noch etwas 350.000 DM für die restliche Brandsanierung. Ihre Statuten legen aber fest, dass die Gelder nur freigegeben werden, wenn ein Stadtteilzentrum nach bestimmten formalen Kriterien entsteht. + Wenn dies passiert – was vielleicht 2 Mio. DM kostet – würden diese Gelder beigesteuert. Ansonsten liegen sie 10 Jahre auf Abruf bereit. + 20.000 DM Clubprämie von der Kulturbehörde für ein außergewöhnliches Kulturprogramm im Jahre 1995. + Flora Dach [1996]
Frühjahr 96 Der Wiederaufbau der Flora geht weiter.
+ 02/96 Der Vokü-Betrieb wird wieder aufgenommen.
+ 03/96 Die erste Veranstaltung und der erste Dub-Club nach dem Brand finden in der Flora statt. Ab Mai läuft wieder reguläres Programm.Landfriedensbruch
+ Sommer 96 Mit der Verdrängung der Dro-genszene vom Hauptbahnhof ins Schanzenviertel beginnt im Stadtteil die Diskussion um die Dro-genszene.
Grossteil der Jugend
+ 07/96 FDP-Politiker Rainer Lettow fragt das Bezirksamt Altona, ob die Flora Steuern für ihre Vergnü-gungen zahlt. Listigerweise war er vorher in der Flora und erfuhr, daß es ein "Freiraum" sei. Eine neue Runde in der Gegenkampa-gne war eingeläutet.
[1997]
4/97 Die Gruppe IZI erklärt die Flora für besetzt, um Platz für von der Abschiebung bedrohte Flüchtlinge zu schaffen und baut sich im ersten Stock Räume aus. Im Juni zieht sich IZI im Streit aus der Flora zurück. + Sommer 97 Die Drogenszene verlagert sich im Laufe des Jahres aufgrund stärker werdenden Drucks vom Schanzenpark ins Viertel und an die Flora. + 12/97 Der V-Mann »Stefan« in der Siebdruckgruppe wird enttarnt, nachdem er das Frauenklo gekachelt hat. + Strukturelle Krise in der Flora. Immer weniger Delegierte erscheinen au dem Orga-Rat, die Politik und Arbeit im Haus leiden extrem darunter. +
 
[1998]
Frühjahr 98 Die Bullenkontrollen und Platz-verweise um die Flora nehmen ständig zu.
+ 04/98 Unter der Vokü-Terrasse wird der 1997 errichtete, provisorische Druckraum von den Bullen abge-rissen und wieder errichtet; er ist bis heute in Nutzung.F ist rot
+ 04/98 Vermummte überfallen vor der Flora einen Streifenwagen und setzen ihn in Brand. Tage vorher war ein Ziviwagen angegriffen, beschädigt und seine Insassen schwer verängstigt worden.


dosengarten+ Sommer 98 Demonstrative Frühstücke gegen Razzien und Platzverweise wer-den vor der Flora veranstaltet.
+ 10/98 Paper-Move: Das Archiv zieht wieder in die Flora zurück.
+ 11/98 Wieder Vermummte, wieder ein Streifenwagen, der Brandsatz zündet nicht.
+ 11/98 Das Plenum tritt wieder an die Stelle des Orgarats.

[1999]
02/99 "Aktionstag gegen Rassismus, Sicherheitswahn und staatliche Drogenpolitik" bringt noch einmal die Frage der Vertreibungspolitik ins öffentliche Bewußtsein. Gegen diese Haltung gibt es auch erhebliche Vorbehalte aus dem Schanzenviertel.
+ 05/99 Die Bildzeitung veröffentlicht Ar-tikel: "Kaffee, Curry und Krawall-Videos". Die Verleihung der "Ro-ten Feder" (für solidarische Berichterstattung) durch Flora-Aktivisten scheitert an der Stur-heit der RedakteurInnen.

wild plakatieren+
09/99 Die längere Zeit auch in der Zeck geführte Diskussion um die rich-tige Nutzung des Seiteneinganges ("zweiter Druckraum") wird faktisch entschieden: Die Tür wird vorgezogen, der wettergeschützte Raum entfällt. +
10/99 Bezirksamt Altona bestimmt die Patriotische Gesellschaft als Vermittler zwischen Stadt und Flora
.

[2000]
Frühjahr 2000 Der Wunsch des Senats, die Flora zu legalisieren intensiviert die Diskussionen um Verträge und Verhandlungen + 30.04.00 Im Folge einer Reclaim The Streets-Party gibt es vor der Flora Auseinandersetzungen mit der Polizei, Barrikaden und Kühlschränke brannten, und die Polizei versuchte, die Ansammlung immer wieder unter Knüppeleinsatz zu zersprengen. Dabei gab es mehrere Schwerverletzte. Nach einigem Hin und Her umstellte ein starkes Polizeiaufgebot die Flora und forderte die ca. 120 Eingeschlossenen auf, das Haus zu

verlassen, zwecks Personalienaufnahme und gegebenenfalls Festnahme. Morgens um 7 Uhr entschlossen sich die Menschen in der Flora, herauszukommen, alle wurden in Gewahrsam genommen. + 05/00 Im Anschluss an die Ereignisse kommt es zu einer wochenlangen Pressehetze gegen die F. + Wir danken insbesondere der Bild-Zeitung für die Aufmerksamkeit. + Die CDU fordert erneut die Räumung der F. + 10/00 Das Bezirksamt Altona schickt der Flora den Entwurf eines Nutzungsvertrages. + Rest/00 Interne Diskussionen über Verträglichkeit der F. [2001]
Ole von Beust (Spitzenkanditat der CDU) gibt vor der Flora einePressekonferenz, er wurde mit Konfetti und Luftschlangen empfangen und frenetisch angefeuert.Wir hatten Spaß und sein Konzept dere Eskalation ging nicht auf.
2 Std. später präsentierte die HH-Polizei ihren halben Fuhrpark vor der Flora, um ein Transpi mit der Aufschrift
"OLE HALT´S MAUL. CDU-LEITKULTUR-RASSISTEN VERPISST EUCH!"

zu beschlagnahmen. Wir aber waren mal wieder schneller als sie. + Flora wird an Privatperson verkauft, bleibt aber weiterhin besetzt
[2002]
08/02 FSK-Konflikt wirft in Form eines vorläufigen Hausverbots auch seinen Schatten auf die Flora sowie auf die Zeck, die vorübergehend eingestellt wird + 08/02 Abendblatt bedauert den Mangel an Krawall im Artikel "Rote Flora - tote Flora" + 11/02 Bambule Räumung beschäftigt ganz Hamburg und somit auch die Flora
[2003]
Das zweite Mal in der F-Geschichte Bullen im Haus, während der Vokü wird die Flora umstellt, alle im Haus befindlichen verlassen kollektiv das Gebäude, anschließend besichtigt der Einsatzleiter die dann menschenleere Flora + 03/03 Plakatwand gegen Olympiabewerbung wird nachdem sie kaum einen Tag hängt von großen Bullenaufgebot mit schwarzer Farbe übermalt + 08/03 Nach einem Straßenfest werden Feuerchen auf der Straße von großem Bullenaufgebot gelöscht, der Wasserwerfer befeuchtet auch Floraeingang und -besucherInnen + 08/03 Hausverbot vom Vorjahr wird wieder außer Kraft gesetzt + 12/03 Regierung stürzen zeigt erste Erfolge: Bürgermeiser kündigt vorzeitige Neuwahlen an
[2004]
"Ohne
Utopie
in den
Wahnsinn!"

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