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Aachen / Mönchengladbach: Hausdurchsuchung gegen Studenten

Am Freitag, dem 20.12.2002 wurde in Mönchengladbach die Wohnung der Eltern eines Aachener Studenten durchsucht. Die Bullen, die das Haus bereits zwei Tage zuvor observieren ließen, gaben an, nach Waffen zu suchen. Anlass der Durch- suchung sei, laut Staatsschutz, ein Angriff auf Neonazis, der sich Anfang Februar 2002 in Langerwehe ereignet haben soll. Konkret wird dem Menschen Landfriedensbruch und Körperverletzung vorgeworfen. Während der Durchsuchung verbreiteten anwesende Staatsschützer das Gerücht eines bereits vorliegenden Haftbefehls.

Die Bullen hatten ein Foto, auf dem ein Mensch auf einer Antifa-Demo zu sehen ist dabei. Der Mensch auf dem Foto sei, den Angaben der Staatsschützer zufolge, von NeofaschistInnen belastet worden, an der vermeintlichen Aktion in Langer- wehe beteiligt gewesen zu sein. Es ist also davon auszugehen, dass der Staatsschutz Fotos von Menschen, die gegen Neofaschismus protestieren, Neonazis vorlegt und ihnen so ermöglicht, Menschen wahllos zu belasten und die Namen dieser zwecks Anti-Antifa-Arbeit von den Bullen zu erhalten.

In den Tagen nach der Durchsuchung wurde mindestens eine Wohnung in Aachen von Zivibullen überwacht. Bisher ist unklar, gegen wie viele Menschen Ermittlungsverfahren in dieser Sache laufen. Wenn ihr in dieser Sache was von den Bullen bekommt, wenn es weitere Hausdurchsuchungen gibt, bitte benachrichtigt den EA in Aachen. [Telefonnummer kann hier angefragt werden.]

AnwältInnen kosten wie immer Geld, Spenden wären also auch nicht schlecht, ein Konto dafür gibts auch: "Rechtshilfe", Sparkasse Aachen, BLZ: 39050000, KTN: 47858105

Und noch mal zur Erinnerung: Keine Spekulationen, wann wer wo was getan haben soll oder auch wann wer wo was nicht getan haben soll. Das hilft nur den Bullen, sonst niemandem! Ansonsten wie immer und trotzdem: Keine Panik, keine Paranoia!

Und hier noch die Pressemitteilung der Bullen vom Februar 2002:

"Schlägerei auf dem Langerweher Bahnhof - Polizeipräsidium Aachen - Staatsschutz berichtet - Langerwehe - Zu einer tätlichen Auseinandersetzung kam es am vergangenen Samstag auf dem Langerweher Bahnhof. Acht Angehörige der Rechten Szene, die die Wehrmachtsausstellung in Bielefeld besuchen wollten und eine 20-köpfige Gruppierung gerieten aneinander. Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurden die glatzköpfigen Bahnfahrer gegen 07.00 Uhr von der plötzlich aufgetauchten, vermummten Personengruppe mit Baseballschlägern angegriffen. Während der Auseinandersetzung soll einer der Angreifer ein Leuchtspurgeschoss abgefeuert, dabei jedoch niemanden getroffen haben. Noch vor Eintreffen der alarmierten Polizei konnten die 20 Personen flüchten. Die vermeintliche Wehrmachtsausstellungsbesucher mussten mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Hier wurden ihre Kopfverletzungen ambulant behandelt. Konkrete Täterhinweise gibt es derzeit keine; die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Anmerkung für die Medien: Das Polizeipräsidium Aachen, Staatsschutz, hat als in dieser Angelegenheit zuständige Behörde die Ermittlungen aufgenommen. Die Pressearbeit erfolgt von hier aus. (PP.AC)"

(Ermittlungsausschuß Aachen, 26. Dezember 2002)