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antifaschistische nachrichten aus hochschule, aachen und rest der welt

Der Bundeswehrverband (DBwV), dem der Herr Gertz vorsteht, ist keine Sekte. Der DBwV hat ca. 240.000 Mitglieder. Er versteht sich als standespolitische Vertretung bewaffneter Kräfte, in der Hauptsache als eine "gelbe" Gewerkschaft von Soldaten. Insofern steht sie in Konkurrenz zur ÖTV. In letzter Zeit ist der DBwV gebetsmühlenartig mit Forderungen nach besserer Ausrüstung der Soldaten an die Öffentlichkeit getreten. [...] Der DBwV stellt sich im Internet als die Gruppe dar, die "von Bundestag und Bundesregierung an der Vorbereitung aller gesetzlichen Regelungen beteiligt [wird], die die Belange der Soldaten und ihrer Angehörigen berühren."; Nicht näher bestimmte "Zusammenarbeitsvereinbarungen mit dem Bundesministerium der Verteidigung und dem Bundesministerium des Inneren" werden aufgef¨hrt. Der DBwV "beschäftigt 150 hauptamtliche Mitarbeiter und gliedert sich in 1300 Truppenkameradschaften".
Die Burschenschaft "Libertas Brünn" ist in Aachen berüchtigt für ihre ideologische und organisatorische Nähe zur NPD. Veranstaltungen mit Antisemiten wie Hans-Ulrich Sander, dem Rep-Vorsitzenden Schlierer, dem NPD-Funktionär Jürgen Schwab, gemeinsame Auftritte mit Horst Mahler und Christian Malcoci, die Zusammenarbeit mit dem vorbestraften Sprengstoffspezialisten der "Aktion Volkswille" Markus Kalenborn, zuletzt NPD-Kreisvorsitzender in Aachen, sowie die Organisation des neofaschistischen Widerstands gegen die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" und die Beteiligung an den bundesweiten Dachorganisationen völkischer Burschenschaften "Deutsche Burschenschaft" bzw. "Burschenschaftliche Gemeinschaft" charakterisieren die "Libertas".
Wie konnte es nun zu dieser Verbindung kommen? Wie kommt ein Repräsentant einer regierungsnahen Massenorganisation zu einer offen neofaschistischen Burschenschaft? Ist es der Militarismus, der sie verbindet? Ist es mangelnde Sensibilität und politische Kenntnis eines in Talkshows rumgereichten Soldatenfunktionärs?
Eigentlich müßte der Mann zurücktreten. Entweder ist seine ideologische Nähe zu den Neonazis zu groß, dann ist er eine Gefahr für die Demokratie. Oder er ist unfähig, Neonazis als solche zu erkennen. Auch dann ist er eine Gefahr. Die Erfahrung lehrt, dass Leute wie Gertz sich herausreden, sie hätten das nicht gewußt. In jedem Fall rächt sich dann, dass Verfassungsschutzberichte beharrlich die Burschenschaften aussparen.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA), Kreisverband Aachen