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(Letzte Aktualisierung: 24.02.2013)
Über
das Land Bremen und insbesondere dem Hafen in Bremerhaven,
sowie über das Stadtgebiet von Hamburg und dem Hamburger Hafen, gehen eine
Vielzahl von Atomtransporten. Bremen und Hamburg sind
Drehscheiben zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft.
Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6),
unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang
mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hafen von Bremerhaven umgeschlagen
und/oder durch das Land Bremen transportiert. Derartige
radioaktive Stoffe werden auch im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch
das Hamburger Stadtgebiet transportiert.
Inhaltsübersicht:
-
Bremen
- Internationale Drehscheibe im Atomgeschäft - Bundesregierung
bestätigt: Atomtransporte erfolgen über die Häfen von Hamburg, - Bremen sperrt Häfen für 'Kernbrennstoff-Transporte' -
Öffentliche Mitteilung der Meßstelle für Arbeits- und
Umweltschutz e.V. (MAUS) am 11.01.13 -
Atomtransporte mit Containerschiffen der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd
- Atomtransporte aus bzw. nach Kanada im Transit über den Hafen von Bremerhaven -
Der "Gateway Express 1 (GEX1)" - Seeweg für Urantransporte über
den Nordatlantik
=> Detaillierte Infos zu überregionalen Atomtransporten gibt es im Web z.B. auf urantransport.de |
Bremen
- Internationale Drehscheibe im Atomgeschäft Die Städte Cuxhaven und
Bremen sprachen sich unlängst gegen eine Abwicklung eines Transports von
MOX-Brennelementen über die Häfen aus. Cuxhavens Oberbürgermeister
Arno Stabbert (CDU) forderte den privaten Hafenbetreiber Cuxport auf, die
Abwicklung der Atomtransporte abzulehnen, was die Firma daraufhin auch
tat. "Ich halte die Transporte zwar für unbedenklich, aber durch die
unverantwortliche Diskussion darum droht Schaden für meine Stadt",
begründete Stabbert seine Haltung gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
"Angesichts der emotionalisierten Debatte könne ein ungestörter
Transport nicht gewährleistet werden." (http://www.cn-online.de/lokales/news/cuxport-keine-atomtransporte-ueber-den-cuxhavener-hafen).
Am Cuxhavener Europakai hatten Polizei und Feuerwehr am 16. Juli das Be-
und Entladen des britischen Frachters Atlantic Osprey geübt. Daraufhin wurden
Spekulationen laut, dass E.on versuchen werde, diese Transporte über
Bremen abzuwickeln. Der dortige Senat lehnte dies umgehend ab. Bremens Bürgermeister
Jens Böhrnsen (SPD) lehnt die Abwicklung der Atomtransporte über die
bremischen Häfen sowohl aus Sicherheits-, als auch aus politischen Gründen
ab. Er erklärte im Weserkurier, dass der Bremer Senat den Ausstieg aus
der Kernenergie unterstütze und nun nicht den "Ausputzer für die
Atomlobby" spielen werde. (http://www.pr-inside.com/de/print1469835.htm) Jetzt kommt Hamburg als
Alternative ins Spiel. Wir fordern den Senat auf, dem Beispiel Cuxhavens
und Bremens zu folgen und die Atomtransporte abzulehnen. Bislang deutet
jedoch nichts daraufhin, dass Hamburg die Transporte unterbinden will. Der
Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Maaß
(GAL), räumte in der Sitzung des Umweltausschusses ein, dass man in
Sachen Atomtransporte von Sellafield nach Grohnde "nichts ausschließen
könne". "Die zuständige Behörde sieht derzeit keine
Rechtsgrundlage, um entsprechende Transporte durch Hamburg zu untersagen
oder planungsrechtlich bzw. wegerechtlich auszuschließen." Dass die Hafenstädte
Bremen und Cuxhaven die Atomtransporte über ihre Häfen abgelehnt haben,
ist ein großer Erfolg für die Anti-AKW-Bewegung. Bremen - Internationale
Drehscheibe im Atomgeschäft Über Bremen und insbesondere den
Bremerhavener Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Bremen ist
eine Drehscheibe zur Versorgung und zur Entsorgung der AKWs im
internationalen Atomgeschäft. 2008 quasi alle vier Tage ein Atomtransport durch das Land Bremen Im Jahr 2008 stieg die Zahl dieser
Transporte stark auf 88 an. Dieses Ausmaß haben wir nicht erwartet. Aber
mal abgesehen von der Häufigkeit hat uns auch die Reichweite der
Transporte überrascht. Ein extrem gut florierender
weltweiter Handel Der Antwort des Senats ist zu entnehmen,
dass in den Jahren 2004 bis 2008 mehr als 330 nach dem Atomgesetz
meldepflichtige Atomtransporte durch das Land Bremen fast ausschließlich
per Schiff und LKW stattgefunden haben. Risiken für die Bevölkerung Unfälle, die zu einer Freisetzung
radioaktiver Stoffe führen, können verheerende Folgen haben - unabhängig
davon, ob es sich um ortsfeste Anlagen handelt oder um Transporte.
Transporte haben jedoch ihre eigene Problematik: Sie sind schwieriger zu
schützen, die Behälter können nicht immer ausreichend ausgestattet
sein, gefährliche Stellen lassen sich nicht ohne weiteres umfahren, und
schließlich werden alle Vorbeugungs- und Schutzmaßnahmen dadurch
erschwert, dass Unfälle an nicht vorhersehbaren Orten geschehen, was
nachweislich passiert ist. Transporte von abgebrannten Brennelementen
in die Plutoniumfabriken (z.B. nach La Hague/Frankreich oder nach
Sellafield/Groß Britannien) sind seit dem 01.07.2005 gesetzlich untersagt
worden .Transporte von "bestrahlten" (abgebrannten)
Brennelementen aus sog. Forschungsreaktoren dürfen dagegen weiterhin
erfolgen. Solche Transporte sind schon alleine aufgrund der hohen
biologischen Wirkung der Neutronenstrahlung nicht zu verantworten. Die
auftretenden Strahlendosen sind hoch und können zur Zeit nicht mit annähernd
ausreichender Genauigkeit erfaßt werden (siehe hierzu auch: "Gefährdung
der Gesundheit durch Strahlung des Castor, Horst Kuni, IPPNW, 1996",
und "Die biologische Wirkung von Neutronenstrahlung wird weiterhin
unterschätzt", Strahlentelex 254-255, 1997, und dort zitierte
Literatur). Wie können sich die Anwohnenden im
Falle eines solchen Atom-Unfalls schützen? Für Betroffene im unmittelbaren Umfeld
gibt es keinen Schutz. Die einzig sichere und vernünftige Präventionsmaßnahme
ist, diese Transporte zu verhindern. Aber wie sollen wir uns schützen,
wenn die Transporte im Geheimen ablaufen ? Atomtransporte sind kein hanseatisches
Problem, auch wenn Bremen sicher internationale Drehscheibe dafür ist. D.
h., es wäre sinnvoll, wenn auch andere Städte oder Regionen solche
Anfragen an die zuständigen Stellen starten würden. Atomtransporte-Stopp ist kein
unerreichbares Ziel. Verschiedene Städte haben es - auf Grund
öffentlichen Drucks - vorgemacht: Lübeck (1987, nach diesem Beschluss
wird bis heute verfahren), Emden (1987), Wilhelmshaven (1988,
Atomtransporte und Umschlag von radioaktivem Material sind dort zur Zeit
(10/09) weder geplant noch beantragt) haben Atomtransporte über ihre Häfen
untersagt. Frankfurt am Main (1997) und die Länder Belgien, Luxemburg und
die Niederlande haben zumindest CASTOR-Transporte durch ihre Regionen
verboten. Das alles liegt jedoch Jahre zurück. Wir sind gerade dabei zu
recherchieren, ob diese Verbote noch gelten. Wenn ja, ob sie eingehalten
werden. Kein Atomstrom für Bremen Die swb ist mit 49,9 % an den Stadtwerken
Bielefeld beteiligt, die ihrerseits einen Anteil von 16,7 % am AKW Grohnde
halten. Die swb profitiert also massiv von den Extra-Profiten aus dem
abgeschriebenen AKW. Abschließend: SAND
(Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke – Gruppe, Hamburg)
www.nadir.org/SAND November 2009
Die Unterschriftenliste
gegen Atomtransporte durch Bremen zum herunterladen als pdf. Die Unterschriftenliste für Firmen und Vereine gegen Atomtransporte durch Bremen zum herunterladen als pdf. [1] Bremen: |
Eurogate bestätigt Umschlag und Lagerung von radioaktiven Frachten im Hafen von Bremerhaven Die EUROGATE
Container Terminal Bremerhaven GmbH wirbt für sich im Web
(Stand: 27.07.11) mit der Präsentation: "Groß, modern,
leistungsfähig - Mit rund 4,9 Millionen TEU in 2010 ist Bremerhaven der
größte Containerterminal der EUROGATE Gruppe. Nur 32 Seemeilen von der
offenen See entfernt bietet Bremerhaven ideale Voraussetzungen auch für
die jüngste Generation von Containerschiffen. Die Reedereien Maersk Line
und MSC betreiben im Joint Venture mit EUROGATE Dedicated Terminals in
Bremerhaven." Von
der EUROGATE Container Terminal Bremerhaven GmbH werden nach deren Angabe
im Hafen von Bremerhaven auch radioaktive Frachten umgeschlagen und
gelagert. - 6.
"An- und Auslieferung von Containern" - 7.
"Lagerung von Containern" - 12.
"Sonderleistungen Container" Auch
aus der "Unverbindlichen Preisempfehlung der EUROGATE Container
Terminal Bremerhaven GmbH Container Freight Station (CTB-CFS)" mit
Stand vom 01.09.08 auf deren Website (27.07.11) geht dazu hervor: - 2.
"Konditionen" => Bei Frachten
der IMO/DGR-Klasse 1 handelt es sich um "Explosive
Stoffe und Gegenstände mit Explosivstoffen", bei Frachten
der IMO/DGR-Klasse 7 handelt es sich um "radioaktive
Stoffe" Abkürzungen |
North
Sea Terminal Bremerhaven (NTB) bestätigt Umschlag und Lagerung von
radioaktiven Frachten im Hafen von Bremerhaven Im Internet (Stand: 03.08.11) präsentiert
sich die North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co (NTB)
mit den Aussagen: "Ein Team, ein Ziel - Schnell, zuverlässig, ökonomisch:
das ist NTB. Diese drei Buchstaben stehen für North Sea Terminal
Bremerhaven GmbH & Co." "2010
hat NTB mehr als 3 Millionen Containereinheiten (TEU) umgeschlagen."
Von der North Sea Terminal Bremerhaven
GmbH & Co werden nach eigener Aussage im Hafen von Bremerhaven
auch radioaktive Frachten umgeschlagen und gelagert. - 4. "Lagergeld" - 6. "Sonstige Leistungen" => Bei Frachten der IMO/DGR-Klasse 1
handelt es sich um "Explosive Stoffe und Gegenstände mit
Explosivstoffen", bei Frachten der IMO/DGR-Klasse 7
handelt es sich um "radioaktive Stoffe" Abkürzungen |
Fünf
Transporte von hochradioaktivem Atommüll aus
Forschungsreaktoren über Bremerhaven in die USA offiziell bestätigt
Nach Angaben
des Bremer Senats in der Drucksache (Drucksache) 17/973 vom 27.10.09 auf eine
Große Anfrage "Atomtransporte durch das Land Bremen" der
Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft fanden im Zeitraum vom
16.07.04 bis zum 30.08.08 vier Transporte von abgebrannten Brennelementen
aus Forschungsreaktoren über Bremerhaven in die USA statt. Dabei wurden
insgesamt über 370 Tonnen hochradioaktiver Atommüll befördert. - Nach Aussage
des Hamburger Senats in der Drucksache (Drucksache) 19/6972 vom 17.08.10 erfolgte
am 10.08.10 ein Straßentransport von "bestrahlten
Brennelementen" mit einer Aktivität von "3362 TBq"
(UN-Nummer "3328") aus dem "GKSS-Forschungszentrum
Geesthacht" über das Stadtgebiet von Hamburg zum
"US-Department of Energy" in "Aiken/USA".
1.
Transport von
hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Juli 2004 Aus dem
Hahn-Meitner-Institut Berlin wurden am 15.07.04 15,5 Tonnen
hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE, die Abkürzung
MTR-BE steht für "Material Test Reactor-Brennelemente"), aus
dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht wurden am 15.07.04 14,5 Tonnen
hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE) und aus dem FZJ Jülich
wurden am 15.07.04 23,2 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60
bestrahlte MTR-BE) per Lkw nach Bremerhaven transportiert.
2.
Transport von
hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Mai 2006 Aus dem FZJ Jülich
wurden am 19.05.06 27,7 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60
bestrahlte MTR-BE) mittels Lkw nach Bremerhaven befördert.
3.
Transport von
hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im Mai 2008 Aus dem FZJ Jülich
wurden am 29.05.08 27,7 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 60
bestrahlte MTR-BE) per Lkw nach Bremerhaven transportiert.
4.
Transport von
hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im August 2008 Aus dem FZJ Jülich
wurden am 29.08.08 55,4 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 98
bestrahlte MTR-BE), aus dem Helmholtz Zentrum Berlin wurden am 29.08.08
20,1 Tonnen hochradioaktiver Atommüll (max. 33 bestrahlte MTR-BE), aus
dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht wurden am 30.08.08 20,1 Tonnen
hochradioaktiver Atommüll (max. 32 bestrahlte MTR-BE) und von der Nuclear
Research and Consulting Group Petten/NL wurden am 30.08.08 27,2 Tonnen
hochradioaktiver Atommüll (max. 8 bestrahlte MTR-BE) mittel Lkw nach
Bremerhaven befördert. 5.
Transport von
hochradioaktivem Atommüll über Bremerhaven in die USA im August 2010 Am 10.08.10 wurde aus
dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht
hochradioaktiver Atommüll (45 bestrahlte Brennelemente) mittel Lkw nach
Bremerhaven für den anschließenden Seetransport in die USA befördert. |
Atomtransporte
über Bremen, Hamburg und Rostock Nach Angaben des Bremer Senats in der Drucksache 17/973 vom 27.10.2009 auf eine Große Anfrage "Atomtransporte durch das Land Bremen" der Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft fanden im Zeitraum vom 30.05.06 bis zum 25.10.06 mittels Lkw 6 Atomtransporte durch das Land Bremen statt, die weiter über Rostock nach Schweden gingen sowie 3 Atomtransporte, die aus Schweden über Rostock durch das Land Bremen nach Frankreich rollten. Die Landesregierung
Mecklenburg-Vorpommern gibt im Internet zu den
'Kernmaterialtransporten' in
Mecklenburg-Vorpommern u.a. bekannt: "Im Rahmen der Aufgaben
nach dem Atomgesetz Unter der Schlagzeile "Geheime
Atom-Transporte über den Rostocker Seehafen 1. Transporte von unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen aus der Brennelementfabrik der ANF in Lingen durch Bremen und Hamburg über Rostock nach Atomkraftwerken in Schweden Aus der Antwort des Bremer Senats geht
hervor: 5 Transporte mit unbestrahlten
Brennelementen in Form von Urandioxid erfolgten im Zeitraum vom
30.05.06 bis zum 19.07.06 aus der Brennelementfabrik der Advanced
Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen durch das Land Bremen per Lkw
nach Rostock, von dort aus weiter mittels Schiff nach Schweden in das AKW
Ringhals (4 Transporte) und das AKW Oskarshamn
(1 Transport).
2.
Transporte von unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen aus der
Brennelementfabrik der Westinghouse
Electric in Västeras/Schweden über Rostock durch Hamburg und
Bremen zum AKW Belleville in Frankreich Aus der Antwort des Bremer Senats geht
hervor: 3 Transporte mit unbestrahlten
Brennelementen in Form von Urandioxid erfolgten im Zeitraum vom
06.06.06 bis zum 21.06.06 aus der Brennelementfabrik der Westinghouse
Electric in Västeras/Schweden mittels Schiff bis Rostock, von dort
aus weiter per Lkw durch das Land Bremen zu dem französischen AKW Belleville
(3 Transporte).
3. Uranhexafluorid-Transport aus der Urananreicherungs-Anlage in Almelo/Niederlande durch Bremen und Hamburg über Rostock zu der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras/Schweden Aus der Antwort des Bremer Senats geht
hervor: Ein Transport mit "unbestrahltem,
angereicherten Uran" (muß
korrekterweise "unbestrahltes Uran in Form von UF6 mit max. 5%
Anreicherung" lauten), erfolgte am 24./25.10.06 aus der
Urananreicherungs-Anlage der Urenco
Nederland B.V. in Almelo/Niederlande durch das Land Bremen per Lkw
nach Rostock, von dort aus weiter mittels Schiff nach Schweden zu der
Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras. |
Bundesregierung
bestätigt: Atomtransporte erfolgen
über die Häfen von Hamburg, Bremerhaven und Rostock Von der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag wurde am 24.11.2011 eine Kleine Anfrage mit dem Titel "Transport, Import und Export radioaktiver Stoffe aus und zu deutschen Atomanlagen durch deutsche Häfen" (Drucksache 17/7913) gestellt, auf die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit am 12.12.2011 in der Drucksache 17/8114 im Namen der CDU/FDP-geführten Bundesregierung geantwortet hat. => Darin wird auch von der Bundesregierung bestätigt: Die Häfen von Hamburg, Bremerhaven und Rostock sind internationale Drehscheiben im Atomgeschäft. Eine kurze Zusammenfassung der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag (Drucksache 17/8114): - Nach Angaben der Bundesregierung
werden Atomtransporte mit Umschlag für den Seeverkehr in der Regel über
die Häfen Hamburg, Bremerhaven und Rostock durchgeführt. In der Vorbemerkung der
Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag in der Kleinen Anfrage (Drucksache
17/8114) wird einleitend u.a. festgestellt: "Durch
verschiedene Anfragen (u. a. an den Hamburger Senat und den Stadtrat
Rostock) wurde bekannt, dass ein reger Güterverkehr von
radioaktiven Stoffen zwischen deutschen und ausländischen Häfen
stattfindet. Unter den ausländischen Häfen scheint besonders St.
Petersburg eine wichtige Rolle zu spielen, auch wenn der Export von
Uranhexafluorid nach St. Petersburg 2009 offiziell eingestellt wurde. Nachstehend haben wir die
Fragen der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag und die Antwort der
Bundesregierung (Drucksache
17/8114) zur
Dokumentation auszugsweise aufgeführt: DIE LINKE: "1.
Welche radioaktiven Stoffe und/oder radioaktiv kontaminierte Behälter (Uranhexafluorid,
Uranoxid, Brennelemente) werden aus Russland nach Deutschland eingeführt
(bitte um eine Angabe der Isotopenzusammensetzung, der entsprechenden
Bezeichnung der Stoffe – z. B. „Feed“, „Product“ –, dem
Verwendungszweck und der jährlich umgeschlagenen Menge)?" DIE LINKE: "3.
Werden in Deutschland radioaktive Stoffe russischer Firmen in deren
Auftrag verarbeitet?" DIE LINKE:
"4. Wohin und in welchem Zustand gelangen die aus Russland eingeführten
radioaktiven Stoffe nach ihrer Verarbeitung bzw. Lagerung in Deutschland
(bitte um eine Angabe der Zielorte und Adressaten mit einer Aufschlüsselung
nach Stoff, Verwendung und Menge – siehe auch Frage 1)?" DIE LINKE:
"5. Werden aus weiteren Ländern radioaktive Stoffe und/oder
radioaktiv kontaminierte Behälter nach Deutschland eingeführt (wenn ja,
bitte nach Herkunftsländern und den in Frage 1 genannten Kriterien und
Zielorten aufschlüsseln)?" DIE LINKE:
"7. Inwieweit erfolgen die in den Fragen 1 und 5 genannten Transporte
über den See-, Land- oder Luftweg?" DIE LINKE:
"8. Welche deutschen Häfen werden für die Einfuhr und den Umschlag
der radioaktiven Stoffe genutzt?" DIE LINKE:
"9. Werden auch ausländische Häfen für die Einfuhr radioaktiver
Stoffe aus Russland genutzt? Wenn ja, welche?" DIE LINKE:
"10. Welche atomaren Anlagen in Deutschland oder in anderen Ländern
sind das Endziel der in den Fragen 1 und 5 spezifizierten Transporte mit
radioaktiven Stoffen, und zu welchem Verwendungszweck werden sie dorthin
geliefert (bitte nach radioaktivem Stoff aufschlüsseln – siehe Fragen 1
und 5, Einfuhrhafen, Anlage und Verwendungszweck)?" DIE LINKE:
"11. Werden radioaktive Stoffe von deutschen Seehäfen aus nach
Russland verschifft? Wenn ja, um welches Material aus welchen atomaren
Anlagen handelt es sich, und über welche deutschen Häfen erfolgt der
Umschlag (bitte wie in Frage 1 aufschlüsseln)?"
DIE LINKE:
"12. Wer wird in Russland durch in Deutschland ansässige Firmen
beliefert? Wem gehören die transportierten radioaktiven Stoffe (bitte
aufschlüsseln)?" DIE LINKE:
"13. In welche weiteren Länder finden Transporte radioaktiven
Materials über deutsche Häfen statt (bitte nach Stoffen, liefernden
Firmen/Anlagen sowie Empfängerländern und Empfängerfirmen aufschlüsseln)?"
Angaben zu den Empfängern
stellen unternehmensbezogene Daten dar und werden deshalb nicht aufgeführt." DIE LINKE:
"14. Welche Transportfirmen (Speditionen, Reedereien und ggf.
Eisenbahnunternehmen) sind mit den Transporten radioaktiver Stoffe
zwischen Deutschland und Russland beauftragt?" DIE LINKE:
"17. Gibt es besondere Regelungen, Vorschriften,
Genehmigungsvoraussetzungen oder Anmeldepflichten für Transporte mit
radioaktiven Stoffen durch den Nord-Ostsee-Kanal? Wenn ja, welche?" DIE LINKE:
"18. Wie viele Transporte mit radioaktiven Stoffen durch den
Nord-Ostsee- Kanal wurden in den Jahren 2009, 2010 und 2011 durchgeführt?" DIE LINKE:
"24. Welche deutschen und welche ausländischen Speditionen führen
die Transporte einzuführender bzw. auszuführender radioaktiver Stoffe über
deutsche Seehäfen durch?" DIE LINKE:
"25. Transportieren deutsche Speditionen radioaktive Materialien auch
zu ausländischen Seehäfen? Wenn ja, um welche Speditionen handelt es
sich, und zu welchen Häfen transportieren sie von wo welche radioaktiven
Stoffe?" DIE LINKE:
"26. Wie viele derartige Transporte hat es in den Jahren 2009, 2010
und 2011 gegeben (bitte aufschlüsseln)?" DIE LINKE:
"27. Wer ist für die Genehmigung dieser Transporte zuständig (bitte
nach Art des radioaktiven Materials aufschlüsseln)?" DIE LINKE:
"30. Auf welchen Strecken werden die in den Fragen 1, 5, 12 und 14
angesprochenen radioaktiven Stoffe transportiert (bitte die Routen jeweils
in ihrem Verlauf vom Absender bis zum Empfänger in Deutschland aufschlüsseln)?" DIE LINKE: "31.
Welche deutschen und ausländischen Behörden werden im Vorfeld über die
Transporte radioaktiver Stoffe über den Seeweg informiert, um ggf.
Notfallmaßnahmen einleiten zu können?" DIE LINKE:
"32. Welche Transporte von Leerbehältern, die radioaktiv strahlen können,
finden ins oder vom Ausland aus statt?" DIE LINKE:
"33. Welche sicherheitsrelevanten Vorkommnisse mit Transporten mit
radioaktiven Stoffen über deutsche Häfen sind der Bundesregierung
bekannt (auf See, im Hafen oder auf den jeweiligen Transitstrecken an
Land) (bitte ggf. nach Art und Ort des Vorkommnis, möglichen Schäden und
ergriffenen Maßnahmen detailliert erläutern und aufschlüsseln)?" |
Bremen
sperrt Häfen für 'Kernbrennstoff-Transporte'
Als
erstes Bundesland sperrt Bremen seine Häfen für Transporte von
'Kernbrennstoffen' und Atommüll. Die Bremische Bürgerschaft hat
dazu am 25.01.12 mit den Stimmen von SPD, Grünen und DIE LINKE
eine Änderung des Hafenbetriebsgesetzes beschlossen. Das geänderte Bremisches Hafenbetriebsgesetz zur Dokumentation auszugsweise im Wortlaut: "§
1 Geltungsbereich § 2 Hafengebiet Hintergrund: Kernbrennstoffe Im
§ 2
Absatz 1 des Atomgesetzes (AtG) wird definiert: "Kernbrennstoffe
sind besondere spaltbare Stoffe im Form von |
Öffentliche
Mitteilung der Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz e.V. (MAUS) am
11.01.13 zu den Als
PDF-File (143 kb) befindet sich hier
"ein Text,
der sich auseinandersetzt mit der Entwidmung der Bremer Häfen
für "Kernbrennstoffe", dem Antrag der Brennelementfabrik (drei
Anträge) Advanced Nuclear GmbH (ANF) in Lingen und der Transportfirma
(ein Antrag) Nuclear Cargo + Service GmbH (NCS) in Hanau an den Bremer
Senat, die Entwidmung für bestimmte Kernbrennstoff-Transporte auszusetzen
und der sich auseinandersetzt mit der Geheimhaltungspolitik des
Bremer Senats zu diesen Fragen. |
Atomtransporte aus bzw. nach Kanada über den Hafen von Bremerhaven
Über den Hafen von Bremerhaven
erfolgen mit dem Containerschiff 'OOCL Belgium' der Reederei OOCL (Orient
Overseas Container Line) mit Firmensitz in Hongkong vereinzelt
Atomtransporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus
Antwerpen/Belgien im Transit nach Montreal. Wohl eher
selten werden Atomtransporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid
(UF6) aus dem Hafen von Montreal in Kanada mit diesem Containerschiff über
den Hafen von Bremerhaven im Transit nach Le Havre/Frankreich durchgeführt.
Aus den Angaben
des Bremer Senats in den Drucksachen 17/973 vom 27.10.09, 17/1486
vom 19.10.10 und 18/154 vom 06.12.11 auf
Anfragen der Fraktion "DIE LINKE" in der Bremischen Bürgerschaft
zu den Atomtransporten durch das Land Bremen geht hervor: - Transportdatum:
05.06.2011 / Schiffname: 'OOCL Belgium' /
Reederei: OOCL / Transit: 58385,30
kg Uranhexafluorid, nicht spaltbar, UN
Nr. 2978 / Herkunftsort: Antwerpen
/ Absender: Urenco Nederland B.V., Niederlande
/ Spediteur: Urenco Nederland / Transit: Schiff,
Schiff / Bestimmung: Montreal /
Empfänger: Cameco Fuel Service, One
Eldorado Place, Port Hope, Ontario,
Canada - Transportdatum:
06.05.2011 / Schiffname: 'OOCL
Belgium' / Reederei: OOCL / Transit:
58184,60 kg Uranhexafluorid, nicht spaltbar,
UN Nr. 2978 / Herkunftsort: Antwerpen
/ Absender: Urenco Nederland B.V., Niederlande
/ Spediteur: Urenco Nederland / Transit: Schiff,
Schiff / Bestimmung: Montreal /
Empfänger: Cameco Fuel Service, One
Eldorado Place, Port Hope, Ontario,
Canada - Transportdatum:
22.10.2010 / Schiffname: 'OOCL
Belgium' / Reederei: OOCL / Transit:
178791,00 kg Uranhexafluorid, nicht spaltbar,
UN Nr. 2978 / Herkunftsort: Montreal
/ Absender: Cameco Fuel Service, One
Eldorado Place, Port Hope, Ontario,
Canada / Spediteur: Hapag-Lloyd
/ Transit: Schiff, Schiff
/ Bestimmung: Le Havre / Empfänger:
Eurodif Productions, Site du Tricastin, Pierrelatte,
Frankreich Bei den oben aufgeführten
Atomtransporten aus bzw. nach Montreal/Kanada im Transit über den Hafen
von Bremerhaven handelt es sich um keine sogenannten
'Kernbrennstoff-Transporte' nach dem Atomgesetz. |
Der "Gateway Express 1 (GEX1)" - Seeweg für Urantransporte über
den Nordatlantik aus bzw. nach Kanada im Transit über den Hafen von Bremerhaven
Nach Infos im Netz verkehren zur
Zeit (Stand: 01.02.13) auf der Service Route "GEX1" das
Containerschiff 'OOCL Belgium' der Reederei OOCL, das
Containerschiff 'Ottawa Express' der Reederei Hapag-Lloyd sowie die beiden
Containerschiffe 'MSC Alyssa' und 'MSC Diego' der Reederei Mediterranean
Shipping Company (MSC). - In Bremerhaven machen
diese Containerschiffe am Eurogate-Terminal fest. => 'OOCL Belgium':
IMO-Nr.: 9169419, MMSI: 477616000, Rufzeichen: VRVQ9, Flagge: Flagge:
Hongkong [HK], Heimathafen: Hongkong, Länge: 245 Meter, Baujahr: 1998,
max. Containerbeladung: 2992 TEU, Reederei: Orient Overseas Container Line
(OOCL), Hongkong, China Erläuterung: TEU = Twenty-foot
Equivalent Unit (Abkürzung TEU, deutsch Standardcontainer) ist eine
international standardisierte Einheit zur Zählung von ISO-Containern
verschiedener Größen und zur Beschreibung der Ladekapazität von
Containerschiffen und des Umschlags von Containerterminals. Ein 20-Fuß-ISO-Container
ist gleich 1 TEU, ein 40-Fuß-ISO-Container entspricht 2 TEU. |