AK Angreifbare Traditionspflege (NRW) fordert:
Austritt des Ministerpräsidenten Stoiber aus dem „Kameradenkreis der Gebirgstruppe“ und keine weitere Unterstützung der bayerischen Staatsregierung für diese „Selbsthilfegruppe der Kriegsverbrecher“
Es ist eine unerträgliche Verhöhnung der Überlebenden des KZ Dachau, der aus Auschwitz und Theresienstadt nach Dachau Deportierten, wenn der bayerische Ministerpräsident am 1. Mai vor sie hintritt und gleichzeitig noch Mitglied in einem Traditionsverband ist, in dem die Täter organisiert sind, die die Athener Juden zusammen getrieben und die Deportationszüge nach Auschwitz begleitet haben, die auf Kephalonia 5000 italienische Kriegsgefangene ermordeten und das Massaker im griechischen Kommeno an 317 Frauen, Kindern und Greisen zu verantworten haben!
Zum Hintergrund:
Aktueller Bezugspunkt ist Stoibers Rede auf der zentralen Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Dachaus am 1. Mai 2005. Stoiber ist Mitglied des „Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V.“, in dem auch Veteranen organisiert sind, die in Athen die JüdInnen zusammen getrieben und die Todeszüge nach Auschwitz begleitet haben. Nach Dachau wurden viele GriechInnen deportiert und Dachau war auch die letzte Station der Todestransporte aus Auschwitz und der Ausgangspunkt für die Todesmärsche Richtung Mittenwald und Wolfratshausen.
Hintergrund dieser Forderung sind Recherchen der letzten Monate, dass im „Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V.“, in dem Ministerpräsident Stoiber nach wie vor Mitglied ist und für diesen Verein er auch aktuell im Oktober 2004 zur Jahreshauptversammlung Grußbotschaften verschickte, Veteranen organisiert sind, die im Polizei-Gebirgsjäger Regiment 18 und in der 1. Gebirgsdivision die Deportationen der griechischen JüdInnen in Athen und in Nordgriechenland durchgeführt haben.
Unter dem Oberkommando von Hermann Franz, Befehlshaber der Ordnungspolizei, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, zuvor Kommandeur des Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18 - verschleppten deutsche und griechische Polizisten an Hand der Kartei, in der die JüdInnen registriert waren, Gemeindemitglieder aus ihren Wohnungen und brachten sie zur Athener Synagoge. Zu den eingesetzten Polizeieinheiten gehörten die dritte und vierte Kompanie des I. Bataillons des Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18. Polizisten dieser Einheit begleiteten die Todeszüge nach Auschwitz. Weiterhin ist die „Begleitung“ von Häftlingstransporten aus dem KZ Chaidari bei Athen nach Dachau belegt.
Hermann Franz war nach dem Krieg hoch geehrtes Mitglied des Kameradenkreises. Veteranen des Gebirgsjäger- Polizei-Regiments 18 sind Mitglieder im Kameradenkreis, wie zahllose Berichte in der Vereinszeitung „Gebirgstruppe“ belegen. Ähnliche Beteiligungen lassen sich auch für die Deportationen aus Nordgriechenland nachweisen.
Dasselbe gilt für die Mitgliedschaft der SS-Gebirgsdivision Nord im „Kameradenkreis“. Dieser Einheit werden ebenfalls zahlreiche NS-Kriegsverbrechen zugeordnet. Schließlich sind in den Traditionskameradschaften 11., 12.,13. /98 die Täter der Massaker von Kommeno und Kephalonia organisiert.
Wir bitten um Unterstützung unserer Forderung durch Einzelpersonen und Organisationen im In-und Ausland Unterstützungsunterschriften bitte an angreifbare.tradition@freenet.de senden.
Kontakt: Tel.: 0160/5942758
Siehe auch den Beitrag: Zum Frühstück bei Edmund Stoiber!