Heiße Tage noch heißer ?
Brendtengegner planen Sternmärsche und Protest-Camp
Garmisch Partenkirchner Zeitung 10.1.2005
VON CHRISTOF SCHNÜRER Mittenwald - "Die Brendtenfeier 2005 muss die letzte sein, endlich weg damit!" Die Gegner des traditionellen Pfingsttreffens der Gebirgstruppe stimmen in einem Schreiben an Bürgermeister Hermann Salminger schon jetzt auf die "heißen Tage" in Mittenwald ein. Darin heißt es unter anderem, dass "auf Anraten unserer Anwälte und Demonstrationsrecht-Experten" die Proteste ausgeweitet werden sollen.
Gegen die deutschlandweit größte Soldatenfeier auf dem Hohen Brendten machen der Arbeitskreis "Angreifbare Traditionspflege" und die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten, kurz VVN-BdA, seit nunmehr drei Jahren mobil.
Was 2002 mit Störaktionen gegen den Kameradschaftsabend im "Postkeller" begann, soll nun zu einer großangelegten mehrtägigen Gegenveranstaltung in und um Mittenwald werden. So habe man sich "wegen massiver Schwierigkeiten bei der Unterbringung auswärtiger Teilnehmer" entschlossen, von Donnerstag, 12., bis Pfingstsonntag, 15. Mai, ein "Protest-Camp" auf den Buckelwiesen, nahe dem Hohen Brendten, abzuhalten. "Im Vorfeld werden wir uns in mehrsprachigen Flugblättern und Massenzeitungen direkt an die Touristen in den bayrischen Touristenhochburgen wenden", heißt es weiter in dem Schreiben der "Angreifbaren Traditionspflege".
Überdies planen die Brendtengegner Sternmärsche durch Mittenwald mit den Themen "Der Kameradenkreis der Gebirgsjäger", "Gebirgsjäger in der Bundeswehr" und "Die Befreiung der Juden in Mittenwald". Zeitgleich mit der Brendtenfeier soll am Luttensee-Parkplatz ein "Mahn-, Buß- und Reuegottesdienst" abgehalten werden. Mit Parolen wie "Mörder unterm Edelweiß, wir machen Euch die Hölle heiß!" soll zudem im Obermarkt, vor dem Rathaus und dem "Postkeller" demonstriert werden. Die Abschlusskundgebung der von den Veranstaltern erwarteten rund 500 Brendtengegner soll bis 22 Uhr am Pfingstsamstag auf dem Dekan-Karl-Platz abgehalten werden.
Mit Argusaugen verfolgt im Vorfeld der bayrische Staatsschutz das Ganze. "Die Vorbereitungen laufen bereits länger", bestätigt Joachim Loy, Sprecher der Polizei-Direktion Weilheim. Schon jetzt verspricht er den Demonstranten: "Wir werden die Marschblöcke mit genügend Kräften begleiten."