Optimismus im Standort Mittenwald
Deutliche Worte an Brendtengegner bei Neujahrsempfang
Garmisch Partenkirchner Zeitung 14.1.2005
VON WOLFGANG KUNZ Mittenwald - Bundeswehr und Mittenwald stehen Seite an Seite. Das war am Mittwochabend die klare Botschaft des Neujahrsempfangs im Offizierskasino, zu dem traditionell Vertreter von Lokalpolitik, Militär, Kirche und Gesellschaft erschienen waren. Hierzu eingeladen hatten der Standortälteste Rainer Stähler und Bürgermeister Hermann Salminger. Zunächst jedoch richtete Oberstleutnant Stähler bei seiner Ansprache den Blick auf die Opfer des gewaltigen Seebebens in Südostasien. "Wir wollten diesen Empfang angesichts der Flutopfer schon absagen", eröffnete der Kommandeur der Winterkampfschule gegenüber den über 300 Gästen. "Aber das Leben geht weiter und deshalb rufe ich Sie auf, beim Heimweg ein Scherflein für das Rote Kreuz zu spenden."
In diesem Zusammenhang erwähnte Stähler die hohe Belastung, der Soldaten durch Auslandseinsätze, Übungen und Bewachung der US-Kasernen ausgesetzt seien. Noch näher ins Detail ging der Offizier, als er auf die viel diskutierte Bundeswehr-Strukturreform (wir berichteten) zu sprechen kam. "Alle Schulen des Heeres werden um 30 Prozent gekürzt", so seine Botschaft, "unsere in Mittenwald ist jedoch mit 114 Prozent ausgelastet, und der Standort wird auf über 1700 Soldaten aufgerüstet." Erhalten bleibt auch die Murnauer Garnison. "Dadurch sind wir im Werdenfelser Land der große Gewinner."
"Nachzugeben wäre das falsche Signal" Oberstleutnant Rainer Stähler Stähler nahm zudem Stellung zum Pfingsttreffen der Gebirgsjäger, das in den vergangenen drei Jahren und wohl auch heuer wegen angekündigter Protestkundgebungen wieder in die Schlagzeilen geraten wird. "Gegenüber diesen Demonstranten nachzugeben, wäre das falsche Signal, sie zu ignorieren, wäre das Beste."
Ähnlich sieht es der Träger des Ehrenkreuzes der Bundeswehr, Bürgermeister Salminger. Mit Beifall quittierten die Zuhörer sein klares Bekenntnis zur Armee. "Soldaten dürfen als Mörder beschimpft werden. Jetzt retten sie in Asien Leben. Bei diesem Zusammenhang fehlen mir die Worte." Keinen Zweifel ließ Hermann Salminger am Zusammenhalt zwischen Bundeswehr und Marktgemeinde. Als Beleg hierfür nannte er die gelebte Patenschaft der Kommune mit der 1. Kompanie vom Bataillon 233, "denn das zeigt unsere Verbundenheit mit den Gebirgsjägern."