Proteste gegen Gebirgsjäger-Veteranentreffen

derstandard.at vom 15.5.2005

Demonstranten blockierten Straße - Zwei Personen festgenommen - Gebirgsjäger seien an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen

Mittenwald - Aus Protest gegen das Pfingsttreffen der Gebirgsjäger-Veteranen in Mittenwald in Bayern haben rund 50 Demonstranten am Sonntag die Zufahrt zu dem Ort blockiert. Es habe zwei Festnahmen gegeben, sagte Polizeisprecher Klaus Schürgers. Kurzzeitig sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Die Polizei habe die Demonstranten jedoch mittlerweile von der Straße gedrängt.

Bereits am Samstag hatten mehrere hundert Menschen gegen das Treffen der Gebirgsjäger-Veteranen protestiert. Etwa 450 Menschen waren am Nachmittag durch die oberbayerische Stadt gezogen, die Schlusskundgebung musste wegen starken Regens in ein Zelt verlegt werden. Die Polizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz.

Gebirgsjäger seien an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen

Der Kameradenkreis der Gebirgstruppe gedenkt traditionell mit einem Pfingstgottesdienst auf dem Hohen Brendten der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Dagegen gibt es seit Jahren Protest. Nach Überzeugung der Gegner des Treffens waren auch die Gebirgsjäger an Kriegsverbrechen beteiligt. Bei der Feier würden "Täter zu Opfern umgelogen", so der Vorwurf des "Arbeitskreises Angreifbare Traditionspflege", der die Proteste organisiert.

(APA/dpa)