Von Nord nach Süd 
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Vermehrt rechte Übergriffe in Eckernförde


In den späten Abendstunden des 2. Mai wurde in Eckernförde ein junger Punk am Strand von Nazi-Skins überfallen und brutal zusammengeschlagen. Die Rechten ließen ihr Opfer mit schweren Kopfverletzungen bewußtlos am menschenleeren Strand liegen, wo es erst nach etwa zwei Stunden aufgefunden wurde. Der Punk mußte anschließend fast eineinhalb Wochen zum Teil auf der Intensivstation des Eckernförder Krankenhauses behandelt werden. Die gleiche Gruppe rechter Jugendlicher überfiel noch am selben Abend einen weiteren Jugendlichen, der jedoch vor den Angreifern flüchten konnte.
Die geschilderten Vorfälle reihen sich ein in eine seit Frühjahr ´97 nicht abreißende Kette von rechten Übergriffen in Eckernförde. Bereits auf dem Frühjahrsjahrmarkt kam es zu einem rassistischen Übergriff auf eine ausländische Familie, wärend dem der Vater von Nazi-Skins drangsaliert wurde. Eine Eskalation konnte durch das mutige Eingreifen zweier Frauen verhindert werden. Der überwiegende Großteil der Jahrmarkts-besucherInnen schaute entweder weg, oder - was nicht weniger schlimm ist - interessiert zu. Die alarmierte Polizei ließ sich nicht blicken...
Seither sind Pöbeleien und Provokationen der Nazi-Skin-Szene (die Polizei gibt das gewaltbereite Potential mit etwa 10-15 Personen an) an der Tagesordnung. Als Reaktion auf die sich häufenden Übergriffe organisierten Eckernförder Antifas eine Demo unter dem Motto „Kampf dem Faschismus - werdet aktiv!”, die mit über 400 Menschen äußerst gut besucht war. Nur am Rande der Auftaktkundgebung gab es eine kleinere Rangelei, als ein Eckernförder DVU-Mitglied versuchte, Fotos von den Demo-TeilnehmerInnen zu machen. Durch den beherzten Eingriff einiger Antifas mußte er den Ort jedoch ohne den Film verlassen. Über die Leute, die hinter den Angriffen stecken und deren Stand der Organisation, gibt es derzeit leider keine gesicherten Angaben. Darüber und über eine Elterninitiative, die sich den Kampf gegen rechte und auch linke Gewalt auf die Fahnen geschrieben hat, werden wir in einer der nächsten Ausgaben mehr berichten können.

Sprengstoffanschlag auf Jugendzentrum in Neumünster

In der Nacht zum 15. Juni zündeten bisher unbekannte Täter einen Sprengsatz im Waschraum des Jugendzentrum in der Friedrichstraße in Neumünster.

Durch die Explosion wurde ein Waschbecken zerstört. Ein zweiter, im WC angebrachter Sprengsatz explodierte nicht, Menschen kamen bei dem Anschlag nicht zu Schaden. Es entstand allerdings ein Sachschaden von ca. DM 2000,-. Bei dem Sprengsatz handelte es sich nicht um einen einfachen Knallkörper, „Die Bombe ist nicht ganz so laienhaft gebaut“, sagte ein Polizeibeamter. Man nehme den Anschlag daher sehr ernst.
Im AJZ befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion ca. 50 Personen, die ein Punk-Konzert besuchten. Einen Zusammenhang zu dem Brandanschlag in Lübeck auf die St. Vicelin-Kirche sieht die Polizei nicht. Aus welchem Dunstkreis die Täter stammen, dürfte klar sein.

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