Hier ist sie also die dritte Ausgabe unserer
Zeitung.
Nach Veröffentlichung der Nr. 2 gab es von vielen
Seiten Kritik an unserer Werbungsseite. Einige werden sich
bestimmt erinnern, wir druckten eine Anzeige eines
türkisch-kurdischen Reisebüros ab. Diese Anzeige
war die einzige kommerzielle in dieser Ausgabe und leider
gab es zu diesem Zeitpunkt keine ausreichende Kommunikation
zwischen den Menschen der Redaktion, dem Layouter und der
Person, die diese Anzeige annahm. Hiermit
entschuldigen wir uns für den Abdruck dieser
Anzeige. Wir solidarisieren uns mit dem Befreiungskampf des
kurdischen Volkes in der Türkei und Europa und
unterstützen die Tourismus-Boykott-Kampagne gegen die
Türkei. Momentan erreicht die Hetze gegen KurdInnen
durch die BRD-Regierung eine neue Qualität.
Ausgelöst durch die organisierte Flucht einiger
tausend Kurdinnen und Kurden nach Italien, beginnt eine
neue Hetz-Kampagne gegen MigrantInnen und
Flüchtlinge.
In dieser Ausgabe berichten wir über den
Bundesparteitag der NPD im mecklenburgischen Stavenhagen,
der leider aufgrund mangelnder Antifa-Präsenz nicht
verhindert werden konnte. Uns erreichte ein Papier einiger
engagierter AntifaschistInnen aus Mecklenburg-Vorpommern,
die sich berechtigterweise über die unzureichende
Unterstützung auswertiger bzw. westdeutscher
Antifagruppen beklagen. Liebe Antifas aus McPomm, wir
können eure Situation nachvollziehen und nehmen eure
Kritik ernst. Es sollte ein fester Bestandteil
antifaschistischer Politik sein, über den eigenen
Tellerrand hinauszuschauen. Gerade in strukturschwachen
Gebieten wie Mecklenburg-Vorpommern ist es nötig,
mobilisierende Unterstützung zu leisten und den Aufbau
weiterer Antifa-Gruppen zu fördern. Auch wir haben
dies bisher sträflich vernachlässigt. Wir haben
uns vorgenommen dies zu ändern. Darüber hinaus
werden wir in unserer nächsten Ausgabe einen
mehrseitigen Einblick in die mecklenburgische Naziszene
geben.
Ein weiteres Thema, was uns sehr am Herzen liegt,
sind die zunehmenden Naziaktivitäten im Kreis
Segeberg. Dort gibt es regelmäßig
Übergriffe durch Faschisten. Am Abend des 2.
Januar ‘98 beispielsweise, fuhren einige von ihnen
mit mehreren Autos durch die Stadt, bewarfen alternativ
aussehende Menschen mit Flaschen und schossen mit
Gaspistolen. Einige Stunden später wurde dann eine
junge Antifaschistin auf dem Weg nach Hause von zwei
Neonazis überfallen und zu Boden geschlagen. Durch die
starken Tritte in den Unterleib erlitt die schwangere Frau
mehrere Rippenbrüche und eine Fehlgeburt. Da die
Täter vermummt auftraten, konnten sie unerkannt
entkommen. Ende März wird es in Bad Segeberg eine
überregionale Demonstration gegen die Aktivitäten
der „Anti-Antifa“-Frau Thekla Kosche und die
zunehmende rechte Gewalt geben. Achtet also auf
Flugblätter und Plakate. Desweiteren werden wir in
unserer nächsten Ausgabe versuchen, einen kleinen
Einblick in die Segeberger Fascho-Szene zu geben.
Die Auswertung der schleswig-holsteinischen Kommunalwahlen
wird sicherlich in der Nr. 4 einen großen Platz
einnehmen. Im Fall faschistischer Wahlerfolge, z.B.
„Bündnis Rechts“ in Lübeck, wird es
sicherlich eine Spontandemonstration und weitere Aktionen
geben.
Desweiteren wollen wir in der nächsten Ausgabe zwei
für uns wichtige Artikel zu den Themen
„Antisemitismus in der Linken“ und
„Antinationalismus“
veröffentlichen.
Bis denne...
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