Nazimusik, Aufkleber, Broschüren und T-Shirts (auf
Dummdeutsch auch T-Hemden genannt) sind Artikel, mit denen
inzwischen ein kaum noch zu durchblickendes Netz von
Postversänden, die zum Teil von Nazifunktionären
betrieben werden, viel Geld verdienen. Diese Versände
bewegen sich zwar größtenteils am Rande der
Legalität, bleiben aber trotz regelmäßiger
Hausdurchsuchungen am Leben.
Das liegt nicht nur an den Beweisproblemen und der
Halbherzigkeit der Verfolgungsbehörden, sondern auch
daran, daß mit diesem Handel in kurzer Zeit
große Gewinnspannen zu erzielen sind, die
überwiegend schwarz abgerechnet werden. Um welche
Summen es bei dem halblegalen Handel geht, zeigen folgende
Betrachtungen: Der Klartext-Verlag hatte 1992 eine
Kundendatei mit über 7000 Adressen. Dabei war er noch
immer relativ eng an Nazistrukturen angebunden und hatte
den Durchbruch in eine breitere Jugendkultur noch nicht
geschafft. Seit 1992 hat sich vieles geändert. Nicht
nur im Osten, sondern auch in den alten Bundesländern
gehören internationale und deutsche Nazi-CDs
inzwischen zum Standartrepertoir jugendlichen
Musikgeschmackes. Wer sich mit Lehrern unterhält
erfährt, daß in beinahe jeder Klasse legale wie
illegale Musikproduktionen bekannt sind und
regelmäßig gehört werden. Die Böhsen
Onkelz werden ebenso neben den Toten Hosen
gehört wie Endstufe und andere. Letztere
verkauften im Laufe ihres Bestehens ca. 100.000
Tonträger. Ende letzten Jahres wurden in Kiel
über 30.000 Nazi-CDs sowie über 200.000
Raubkopien anderer CDs beschlagnahmt. Das ganze gehört
zu der illegalen Vertriebsstruktur der international
agierenden Firma NS 88.
Um der Strafverfolgung zu entgehen, werden eindeutig
verbotene Musikproduktionen von Versänden aus dem
Ausland vertrieben. Einer dieser Versände heißt
NS 88 und ist im dänischen Hillerod, nördlich von
Kopenhagen angesiedelt. NS 88 vertreibt CDs, selbst
produzierte Videos und anderes. Nach Hausdurchsuchungen in
Norddeutschland und Kiel liegt die Vermutung nahe,
daß ein großer Teil der Auslieferung aus Kiel
erfolgt ist.
Am Morgen des 21. Oktober letzten Jahres durchsuchte das
Staats-schutzdezernat des LKA Schleswig-Holstein in einer
Großaktion 26 Häuser und 17 Personen in
Schleswig-Holstein, sowie das LKA Hamburg zumindest ein
Tonstudio in Hamburg. Die Aktion richtete sich gegen den
Vertrieb von Nazi-Tonträgern und Raubpressungen von
herkömmlichen Musikträgern. In Kiel wurden mehr
als 250.000 CDs beschlagnahmt, darunter
über 30.000 Nazi-CDs. Als Hauptverdächtige sieht
das LKA drei Personen aus Kiel, einen 52jährigen
Händler aus Pinneberg sowie einen 33jährigen
Inhaber eines Tonstudios in Hamburg. In Kiel wurden die
Verkaufs- und Lagerräume des Plattenladens No Mercy
Records durchsucht. Bei dieser Durchsuchung wurden die
meisten der beschlagnahmten CDs gefunden. Der Betreiber
dieses Plattenladens, der 28jährige Michael Petersen
wurde eigenen Angaben zufolge festgenommen, am
nächsten Tag jedoch wieder freigelassen. Der Laden war
schon am nächsten Tag wieder geöffnet. Unter den
beschlagnahmten CDs befanden sich unter anderem
Tonträger von Gruppen wie Kraftschlag, Endstufe, Voll
die Guten, Commando Pernod, alles bekannte Nazigruppen.
Nach Angaben des LKA handelte es sich bei dem Lager in Kiel
um die Auslieferung für NS 88. Bestellungen, die
-natürlich mit Vorkasse- an das Postfach von NS 88 in
Dänemark geschickt wurden, wurden von dort
demnach direkt nach Kiel weitergeleitet und von hier
ausgeliefert. Wenn diese Angaben stimmen, wäre den
Nazis ein großer Schritt gelungen: die
Verknüpfung mit rein kommerziellen Händlern von
illegal vervielfältigten Tonträgern.
Petersen ist AntifaschistInnen in Kiel schon lange als
Verkäufer von Nazi-CDs bekannt. Seit er den No Mercy
Record-Laden im Knooper Weg betreibt, hat er neben
Hooligan-Bekleidung z.B. von Pit Bull, die in der Naziszene
viel getragen wird und als Firma aus dem
Nazi-Hooligan-Umfeld in Frankfurt entstanden sind und einem
umfangreichen Böhse Onkelz-Sortiment immer auch Hard
Core-Nazi-Produktionen verkauft. Eine Tätigkeit in dem
Rahmen, der ihm jetzt vorgeworfen wird, hatte ihm bislang
jedoch niemand zugetraut. Vielmehr war klar, daß sein
wirtschaftlicher Schwerpunkt im Vertrieb und Handel mit
schwarzgepressten CDs, sogenannten Bootlegs, liegt. In der
Vergangenheit hatte er diesbezüglich mit zumindest
einem anderen Plattenladen in Kiel zusammengearbeitet. Er
kommt ursprünglich aus der Kieler Musikszene und ist
unseres Wissens nach kein Nazi, zumindest hatte er bislang
keinen Kontakt zu Nazi-Organisationen und trat auch nicht
besonders rassistisch oder nationalistisch auf. Er wirbt
nach wie vor in relativ großem Umfang in
Monatsmagazinen, wie beispielsweise dem Kieler
„Station“, die offensichtlich weder durch die
massive Werbung für Böhse Onkelz-Musik und
Pit Bull-Produkten, noch durch die neuerlichen
Vorwürfe, die groß durch die Presse gegangen
sind, irritiert sind. Petersen betreibt den Laden
zusammen mit einem Freund und wird relativ stark von seinem
Vater unterstützt, zu dem er eine enge Bindung hat. In
seinen Räumen wurden auch Rohbänder und ein
Gerät zur Herstellung von CDs gefunden. Er arbeitet
offensichtlich seit längerem mit einem Netz von
kommerziellen Bootleggern zusammen. Zu diesem gehört
der Pinneberger Händler, der in der Vergangenheit
schon mehrfach Hausdurchsuchungen zu erleiden hatte und
scheinbar Rohbänder besorgen kann, genauso wie der
Hamburger Tonstudio-Betreiber, bei dem CDs produziert
wurden. Fraglich bleibt bislang allerdings, über wen der Kontakt zu NS
88 hergestellt wurde. Der Pinneberger Händler hat
anscheinend Verbindungen zur deutschen Naziszene und hat
zumindest in der Vergangenheit auch Nazipropaganda
vertrieben. Petersen selbst hat wohl vor einigen Jahren
englische Nazis aus dem Umfeld von Blood and Honour
kennengelernt, die wiederum Kontakte nach Skandinavien
pflegen. Trotz dieser Umstände bleiben allerdings
einige Fragen offen. Wir haben in der Vergangenheit
mehrfach Produkte von NS 88 bestellt und diese immer von
Dänemark oder Schweden aus zugeschickt bekommen.
Bislang ist uns keine Versendung solcher Produkte mit
Absender Kiel oder Umgebung bekannt geworden, wir
hätten sonst sicherlich auch schon früher mehr
über den Absender herausgefunden. Es ist zwar denkbar,
daß Petersen von Kiel aus den Versand über
Dänemark oder eine andere deutsche Stadt abgewickelt
hat, letztendlich bleibt aber nach wie vor ein großes
Fragezeichen. Letztlich wird vielleicht der Prozeß
gegen Petersen mehr an Klärung bringen. Sollten die
Angaben des LKA so zutreffen, wäre zu befürchten,
daß in Zukunft Nazipro-duktionen in noch
größerem Umfang Verbreitung finden. Bislang
werden sie durch Postvertriebe und vor allem bei Konzerten
von rechten Bands angeboten. Damit bleibt der Kreis von
Jugendlichen, der direkten Zugang zu diesen Produkten hat,
zumindest auf das weitere Umfeld der Naziszene
beschränkt. Diese können zwar inzwischen
regelmäßig Konzerte mit bis zu 1.000
BesucherInnen durchführen, organisieren diese aus
Angst vor Verboten und Angriffen aber relativ konspirativ.
Die rein kommerziellen Vertriebsstrukturen von Bootlegs
könnten das Angebot im Nu auf alle möglichen
Plattenläden, Konzerte und Flohmärkte
transportieren und damit auch Menschen zugänglich
machen, die keinerlei direkten Kontakt zu dieser Szene
haben. Im Laufe der letzten Jahre hat Musik mit
rassistischen und nazistischen Texten ohnehin eine sehr
viel größere Verbreitung als vorher gefunden.
Mit dazu beigetragen, hat die Tatsache, daß mit der
Akzeptanz von „Rechts Rock”-Gruppen wie den
Böhsen Onkelz oder Störkraft ein wichtiges Tabu
weggefallen ist. Weil auf einmal Gruppen wie diese
akzeptiert wurden und unproblematisch gehört und
vertrieben werden konnten, rückten noch härtere
Gruppen nach. Inzwischen ist eine Jugendszene entstanden,
die diese Art von Nazimusik in ihre Subkultur eingebunden
hat. Dabei spielt sicherlich eine Rolle, daß diese
Jugendlichen sich teilweise vom
„Normalo”-Musikgeschmack abgrenzen wollten.
Lange Zeit fanden sie aber keine „eigene”
Musik, die sich für eine Identifikation eignete. Punk
und HipHop waren für sie negativ, weil politisch links
verortet oder von Schwarzen gemacht bzw. belegt.
„Normaler” kommerzieller Musik fehlte die
Provokation. Somit konnte die auf rechts getrimmte Punk-
und Rockmusik der Nazi-Bands diese Bedürfnisse
befriedigen. Dabei ist klar, daß nur ein kleiner Teil
dieses Publikums aus Nazi-Skins besteht. Für viele
Jugendliche geht es auch mehr oder weniger nur um den Reiz
der Provokation. Sie hören diese Musik neben anderer,
oft sogar neben der Musik von Gruppen, die als links
gelten. Die endgültige „Öffnung”
dieses Marktes ist das Hauptziel der größeren
Nazimusikvertriebe. Neben dem finanziellen Effekt erhoffen
sie sich davon eine Verbreitung ihrer Ideologie über
den alltäglichen Musikkonsum.
Die neue Versorgungslinie Nord
Auf internationaler Ebene dürfte das Geschäft mit
der Nazimusik inzwischen Millionenbeträge einbringen.
Dabei sind es bislang insbesondere zwei inzwischen
konkurrierende Netzwerke, die diesen Markt abdecken. Neben
dem in Schweden sitzenden Nordland-Netz, mit dem die
meisten politischen Nazi-Organi-sationen aus Deutschland
zusammenarbeiten, hat sich das ältere Netzwerk um die
ursprünglich englische Vertriebsstruktur Blood &
Honour inzwischen eng mit dem dänischen NS 88-Vertrieb
verbunden. Die Kieler Vertriebsstruktur ist also Teil
dieses Netzwerkes, das im letzten Jahr insbesondere durch
die Versendung von Briefbomben an Anti-rassistInnen, aber
auch an ihre Konkurrenz von Nordland, von sich reden
machte. An dem in Dänemark sitzenden Firmenkomplex und
dem Schmuggel der Produkte nach Deutschland sind neben den
hier sitzenden rein kommerziellen Schwarz-pressern
dänische, schwedische und deutsche Nazis beteiligt
– eine neue Versorgungslinie Nord. Versorgungslinie
Nord hatten wir das Netzwerk genannt, über das seit
einem Jahrzehnt Nazipropaganda unter anderem der NSDAP/AO
nach Deutschland geschmuggelt wurde. Die neue
Versorgungslinie ist um so gefährlicher, weil sie
dieselbe Propaganda in die Freizeitkultur hineinträgt.
Den Komplex NS 88 (NS steht für Nationalsozialismus,
88 für Heil Hitler) wollen wir an dieser Stelle erneut
etwas eingehender beleuchten, da vieles beispielhaft
für andere Versände ist, und gerade dieser
Versand, wie die Verknüpfung mit kommerziellen
Schwarzpressern zeigt, besonders effektiv
arbeitet.
NS 88 wurde 1994 von einer kleinen Gruppe dänischer
Nazis gegründet. Der Versand betreibt ein Postfach in
Hillerod und eines in Kopenhagen. Letzteres wird seit
einiger Zeit dem englischen Vertrieb ISD, der direkt
für die von der englischen Terrorgruppe Combat 18
gesteuerte Blood & Honour-Struktur Platten verkauft,
zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise betreibt NS 88
für diese den Vertrieb in Skandinavien. Neben Combat
18 zählen die dänische DNSB (Dänische
Nationalsozialistische Bewegung) und die schwedische
Plattenfirma Wasakaren RR/Ragnarock zu den Gruppen, mit
denen NS 88 eng zusammenarbeitet. Dabei ist bemerkenswert,
daß die Zusammenarbeit auf zwei verschiedenen Ebenen
geschieht. Einerseits wird die Produktion und der Vertrieb
von Tonträgern und Videos gemeinsam organisiert.
Andererseits wird mit den politischen Flügeln der
beteiligten Gruppen zusammengearbeitet. So spendete NS 88
beispielsweise Geld an die DNSB und hielt engen Kontakt zu
einer dänischen Untergruppe von Combat 18, die im
Januar letzten Jahres wegen der Versendung von Briefbomben
festgenommen wurde.
Mittlerweile hat NS 88 über hundert CD-Produktionen
und die gleiche Anzahl von Videos im Programm, die sie zu
einem großen Teil selbst produziert haben. NS
88-Videoteams machen Aufnahmen von Nazikonzerten
(größtenteils in Schweden, aber auch in
Deutschland), die dann in eigenen Studios redigiert,
geschnitten und später verkauft werden. Auch die CDs
werden selbst aufgenommen und gemixt, später aber an
verschiedene Firmen geschickt, die von diesen Aufnahmen
selbst CDs machen lassen und vertreiben (übrigens: die
Gruppen erhalten von den Gewinnen keinen Pfennig). 1996
gründete NS 88 eine Tochtergesellschaft, die
NS-Records. Beide konnten bislang ungehindert von Polizei
und Staatsanwaltschaft agieren, da NS-Propaganda in
Dänemark bekanntlich nicht verboten ist. In Schweden
wurde dagegen gegen einige Verantwortliche von Wasa-karen
RR/Ragnarock darunter den langjährigen
Propagandaversender Erik Blücher Anklage erhoben.
Blücher ist lange bekannt, man kann ihn getrost als
Schlüsselfigur des schwedischen
Nazi-Rock-Geschäfts bezeichnen.
Wer hinter dem ganzen NS 88-Komplex steckt, ist ebenfalls
längst bekannt. Wir haben den Versand schon in unserer
1994 erschienenen Broschüre „Versorgungslinie
Nord” dargestellt. Hauptdrahtzieher ist der
Brandenburger Marcel Schilf. Er ist seit Jugendtagen ein
begeisterter Computer-Fan, engagierte sich im Hackerclub
Crionics, leitete die Crionics-Video-Division, und ist bei
NS 88 für die technische Herstellung verantwortlich.
Geboren 1972 in der ehemaligen DDR zog er mit neun Jahren
mit seiner dänischen Mutter nach Dänemark und
wuchs dort auf. Bei seinen Besuchen bei seiner
Großmutter in Brandenburg knüpfte er Kontakte zu
dortigen Nazis. Ab 1991 tauchte in Schilfs Wohnumgebung
kontinuierlich Nazipropaganda auf. In seiner eigenen
Wohnung stellte er eine große NF-Fahne aus. Über
den Computer-Club begann er illegale Geschäfte.
Schwarzkopien von Videos und Programmen tauschte er gegen
Sprengstoff und Waffen, insbesondere Gaspistolen, die in
Dänemark illegal sind. Aufgrund seiner Verbindungen zu
einem Sprengstoffhändler wurde 1992 nach einem
Anschlag, bei dem ein dänischer Antifaschist durch
eine Briefbombe getötet wurde, Schilfs Wohnung
durchsucht. Organisatorisch scheint er nicht fest in eine
Partei eingebunden zu sein. Seit 1994 tritt er häufig
gemeinsam mit DNSB-Funktionären auf. So lernte er
seinen jetzigen Mitstreiter Jesper Hartmann kennen. 1994
gründeten sie gemeinsam mit Ragnarock den Club
Valhalla in Helsingborg. Dort betrieben sie bis Ende 1996
eine Kneipe, einen Konzertsaal, Büros sowie ein
Studio. In den Räumen konnten ausreichend
Schlafplätze zur Verfügung gestellt werden.
Nachdem ihnen diese Räume inzwischen gekündigt
wurden, bleibt ihnen
eine umfangreiche Struktur, die sie in der Zwischenzeit
aufgebaut haben - neben den einzelnen Plattenfirmen,
mehrere formal selbstständige Firmen und
Lagerräume sowie eine Vielzahl von Postfächern.
Die Anklage gegen die schwedischen
Ragnarock-Verantwortlichen verliefen im Wesentlichen im
Sande. Die Behörden waren nicht in der Lage zu
beweisen, wer für den Vertrieb der
Haßpropaganda verantwortlich war. Die Musiker dagegen
konnten sich auf ihre künstlerische Freiheit
zurückziehen. So wurden nur einige Randfiguren vor
Gericht gebracht. Schilf ist bislang so geschickt gewesen,
seinen Namen in keiner der Produktionen zu erwähnen.
Sein Video „Kriegsberichter No.1“, ein
widerlicher Hetzfilm, steht in Schweden unter Anklage. Ihm
kann aber weder der Empfang von Zahlungen für
Videokopien, noch die Produktion nachgewiesen werden. Nach
den Hausdurchsuchungen im letzten Jahr ist er sehr
vorsichtig geworden, zumal er kürzlich von Antifas
ordentlich Dresche bezog, als er in Kopenhagen in einer
Kneipe erkannt wurde.
Zum Team von NS 88 gehören neben Schilf und Hartmann
einige Personen aus verschiedenen Ländern, die
beispielsweise Interviews machen. Insgesamt ist
insbesondere der Besuch von Konzerten für die
Aufnahmen ein riesiger Aufwand. Als „Reporter”
tritt beispielsweise Jens-Uwe Arpe von der Band Kraftschlag
auf. Kraftschlag kommen ursprünglich aus Itzehoe.
Inzwischen ist die Band halb schwedisch, halb deutsch. Arpe
wohnt in Schweden und beteiligt sich dort an den NS
88-Aktivitäten. Neben diesen Verbindungen scheint es
auch Kontakte nach Mecklenburg zu geben. Beim letzten
Hess-Marsch in Dänemark marschierten einige Deutsche
mit dem Transparent „Hammerskins“-Mecklenburg.
Insbesondere weil die Konzerte, die regelmäßig
in Klein Bünzow bei Anklam stattfinden,
regelmäßig in den Video-Produktionen von NS 88
auftauchen, liegt die Vermutung nahe, daß hier ein
enger Kontakt besteht. Diese Konzerte werden von Berliner
Nazis in Zusammenarbeit mit Nazis aus Anklam und dem
Gerücht nach aus Schleswig Holstein veranstaltet. In
Dänemark hielten sich die „Hammerskins”
aus Mecklenburg nahe bei den NS 88-Leuten um Jens-Uwe Arpe
auf. Es wird zu klären sein, welcher Art diese
Zusammenarbeit ist und ob NS 88 hier direkte Mitstreiter
innerhalb Deutschlands gefunden hat. 1997 mußte NS 88
einige Schlappen einstecken. Sie verloren mehrfach die
Büros, die CD-Presserei in Taiwan kündigte ihnen
nach einer Kampagne von AntifaschistInnen und ihre
Druckerei wurde durch einen Anschlag schwer
beschädigt. Die Hausdurchsuchung in Kiel dürfte
einen enormen finanziellen Schaden verursacht haben.
Trotzdem geht der Verkauf auch jetzt noch weiter, zumal
noch große Mengen von Material bei verschiedenen
deutschen Versand-Geschäften liegen. Grund genug
für den antifaschistischen Widerstand sowohl die
internationale Struktur, als auch die regionalen
Vertriebsorte wie Versande und Läden ins Auge zu
nehmen.
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