LOTTA DURA

 

Nr. 9/97

 Kurzmeldungen

Stapochef Wimmer in Wels

Bajuwaren-Organ "Junge Freiheit"

 

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Das gute Geschäft mit dem Antisemitismus

Der "Wiener", monatliches Zeitgeistmagazin ohne Geist, glaubt in seiner Juli-Ausgabe einem "Skandal in der Kultusgemeinde" auf die Spur gekommen zu sein. Der Autor Thomas Köpf schreibt sich in seiner veröffentlichten "Recherche" ungeniert in antisemitische Rage. Dem Stürmer Köpf geht es dabei in erster Linie darum, nachzuweisen, "wie einträglich Vergangeheitsbewältigung sein kann." Denn der ISRAELITISCHEN KULTUSGEMEINDE (IKG) diene der Holocaust als "Deckmantel" für das Einheimsen "horrende(r) Subventionen", die dann in finsteren Kanälen versickerten. "Selbst in kargen Zeiten des Sparpaketes", schreibt nicht Walter Ochensberger sondern Thomas Köpf, "kann der mosaische Glaube Geldberge versetzen". Die "Juden" erscheinen im "Wiener" schon wieder als Blutsauger am Volkskörper: Sie würden das "schlechte Gewissen" der Normalvergaser und ihrer Nachkommen "grenzenlos" ausnutzen und sich schamlos am "Geld anderer Leute" erfreuen. In offener Anspielung an die antisemitische Fälschung "Protokolle der Weisen von Zion" phantasiert Köpf von einem "Rat der Weiseren", der hinter den verschlossenen Türen der IKG die Geldströme lenke. Daß die "Juden" in Wahrheit keine "Österreicher" seien, weiß jeder Nazi. So auch Köpf, der Israel als ihre "Heimat" nennt.

Der ganze antisemitische Angriff kulminiert in der Forderung nach einem Schlußstrich, der nun ökonomisch begründet wird. Da die Fortsetzung des Vernichtungswerkes der Nazis im "Wiener" nicht gefordert werden darf, muß zumindest die Erinnerung getilgt werden, um die "guten Geschäfte mit dem schlechten Gewissen" abstellen zu können. Denn: "Solange die Vergangeheit bewältigt werden muß, wird's der Kultusgemeinde offenbar nie an Geld fehlen."

 

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