In der Nacht von 27.auf 28.2. wurden 43 Plätze in Wien, an denen größtenteils rassistische Polizeiübergriffe stattgefunden haben, mit dem Zeichen des schwarzen Schafes gekennzeichnet.
Familie Wolf
Die Opfer dieser von Staatshand verübten Verbrechen wurden beschimpft, gedemüdigt, geschlagen, getreten, geprügelt, gefoltert, sie wurden nackt in Zellen gesperrt, das Telefonat wurde ihnen verweigert, sie trugen teils schwere Körperverletzungen davon und ein Opfer kam dabei ums Leben. Die Beamten versehen allesamt weiterhin Dienst und können morgen Ihnen begegnen. Die Opfer wurden teilweise zu (unbedingten) Haftstrafen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt (nachdem sie aus dem Spital entlassen worden waren).
Während die Politik diese Verbrechen deckt und bemüht ist, sie als Einzelfälle und "schwarze Schafe" darzustellen, sehen wir: Diese schwarzen Schafe sind keine Einzelfälle, es handelt sich vielmehr um eine Herde.
Die Ziele der Aktion sind:
1) Den Verbrechen innerhalb des Staatsapparates zu zeigen, daß
sie keineswegs unbeobachtet sind (little brother is watching YOU !!!)
2) Die Darstellung dieser Verbrechen als Einzelfälle widerlegen.
3) Der Versuch, eine Verschiebung der Realitätswahrnehmung innerhalb
der Bevölkerung zu erzielen. Der Großteil aller Ereignisse werden
in der heutigen Situation als Medienereignisse gesehen, die tausenden Toten
und Geschundenen, die täglich medial auf uns hereinstürzen, sind
nicht anders zu ertragen, als sie als Medienereignisse wahrzunehmen und
größtenteils zu verdrängen. Durch die konkrete Kennzeichnung
der Orte dieser Verbrechen wird versucht, dieselbigen aus der Medienrealität
herauszureißen, sie zurückzustellen an den Ort des Geschehens,
klar zu machen, daß diese Vorfälle nicht in den Medien oder
an fernen, unbeeinflußten geografischen Antipoden stattfinden, sondern
hier, in dieser Stadt, auf der Straße, vor der Haustüre, in
der Nachbarwohnung oder am Kommissariat ums Eck. Durch diese Zurück-Stellung
wird versucht, ihnen der Realitätsgehalt wiederzugeben, den sie auch
im Augenblick der Tat besitzen und sie somit (an-)greifbar zu machen.
Das ist ein Anfang!
Mit Wut,
Familie Wolf
Anmerkung TATblatt: Ein Großteil der Kennzeichnungen wurde innerhalb
der nächsten 24 Stunden "gesäubert". Auf der Website http://www.t0.or.at/gettoattack
könnt ihr unter "Aktion Wolf" mehr über Orte usw. nachlesen.
Obiger Text ist dieser Site entnommen.
täglich aktualisiert:
aus: TATblatt nr. +135 (6/2000) vom 9. märz
2000
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