Bereits zum 3. Mal organisiert "kein mensch ist illegal" ein Campen gegen Grenzen an der deutsch-polnischen Grenze. Ziel: das Grenzregime zu stören und Widerstand gegen die europäische Abschottungspolitik zu organisieren. Eines der wichtigsten Ziele dabei ist die Selbstorganisation der TeilnehmerInnen, die zu einer ideenreichen Praxis und anregenden Begegnungen führen soll - am besten über räumliche und zeitliche Grenzen des Camps hinaus.
Zu den geplanten Aktionen heißt es im Aufruf von kein mensch ist illegal:
"In diesem Rahmen muten wir den lokalen Autoritäten, der Bevölkerung,
dem BGS und den Institutionen von Wirtschaft und Politik erneut freches
Auftreten, fantastische Forderungen und utopische Vorstellungen zu. Die
heimeligen Natur- und KleinbürgerInnenidyllen werden wir auf ihren
barbarischen Gehalt samt der stillschweigenden Duldung und Verharmlosung
abklopfen. Wir warten fieberhaft auf die Erklärung, warum in Gegenden,
in denen kaum Menschen anderer Nationalität oder Hautfarbe leben,
diese schuld sein sollen an Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit. Wir werden
klarstellen, dass auch in den Gegenden, wo sie leben, die Verantwortung
bei anderen liegt. Unser Kapital werden harte Fakten und der Fundus des
linken Anti-Establishment sein. Sachliche Aufklärung korrespondiert
mit hinterhältigem Schabernack. Die Campzeitung wird per Webjournal
aller Welt zugänglich sein und dort ist auch das Geschehen vor Ort
zu verfolgen. Video- und FotokünstlerInnen dokumentieren Szenen, die
jeder Beschreibung spotten. RadiopiratInnen attackieren die Lufthoheit
des öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunks im Äther. Menschenaufläufe
blockieren Straßen, definieren den öffentlichen Verkehr neu
und enthüllen den ganz eigenen Charme absurder Begegnungen. AktivistInnen
schrecken vor keinem Experiment zurück, Vorurteile bloßzustellen.
PolitstrategInnen nutzen jede Taktik, um dem BGS das Leben schwer zu machen.
Und zu guter Letzt sind wir uns nicht zu schade, unseren eigenen Müll
wegzuräumen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen."
Kontakt: c/o ffm
Stichwort: grenzcamp2000, Gneisenaustr. 2a, D-10961 Berlin
E-Mail: FFM@snafu.de
http://www.nadir.org/camp00
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