16. 10.:
Weltweiter Tag gegen McDonalds in Wien
OFT, Plattform gegen McDonalds; gekürzt
Zur Demo vor der ältesten Filiale Wiens – am Schwarzenbergplatz
– kamen 50-60 Personen – antikapitalistische TierrechtlerInnen, Ökos
und GlobalisierungsgegnerInnen, sowie Food Not Bombs – natürlich samt
Essen.
Während der Demo wurden PassantInnen und BesucherInnen des „Restaurants“
auf die üblichen – aber nichts desto trotz immer noch aktuellen –
Kritikpunkte in Bezug auf McDonalds hingewiesen: Umweltzerstörung,
Tiermord, Zensur und die ausbeuterischen Bedingungen, unter denen die Angestellten
gezwungen sind zu arbeiten. Transparente, Flugblätter, Megaphon und
schlussendlich das Skandieren von Sprüchen waren für viele potentielle
KundInnen von McDonalds doch eher abschreckend, sodass die Filiale während
der Demo ziemlich schlecht besucht war.
Die Demo war aber auch insofern erfolgreich, als hier auf den ersten
Blick vielleicht verschiedene politische Ansätze (Tierrechte, Ökologie
und Antikapitalismus) beweisen konnten, dass erstens die Folgen von Globalisierung
einen breiten Bereich unser aller Alltags bzw. Gesellschaft betreffen,
als auch, dass die Ansätze so unterschiedlich nicht sind, sich gegenseitig
sogar wesentlich bedingen.
Abschließend noch einige Anmerkungen zu den internationalen Aktivitäten
gegen McDonalds. Diesen Herbst jährte sich nicht nur der Weltweite
Anti-McD-Tag zum 16. Mal, sondern auch eine der inzwischen wohl bekanntesten
Kampagnen gegen einen Multi – nämlich die McLibel-Kampagne (Siehe
dazu TATblatt +126 bzw. +146), zum 10. Mal. Nachdem der von McDonalds angestrebte
McLibel-Prozess gegen Helen Steel und Dave Morris, zwei AktivistInnen von
London Greenpeace, nach sage und schreibe 314 Tagen vor Gericht in einem
weitgehenden Desaster für McDonalds geendet hat (alleine Prozesskosten
für McDonalds betragen 200 Mio. ÖS), ist der Kampf gegen die
Machenschaften von McDonalds und dessen Verbündete noch lange nicht
am Ende. Zeitgleich mit dem 10. Jahrestag ihrer Kampagne im September brachten
die McLibel 2 einen Klage gegen die britische Regierung vor dem Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof ein, der das Recht, Firmen öffentlich zu
kritisieren, per Gerichtsbeschluss explizit schützen soll.
(c)TATblatt
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