11. November:
Störungen bei Haider-Auftritt in Eisenstadt Bericht eines Antifaschisten aus dem Burgenland Bericht eines Aktivisten der "Linkswende" Fotos |
11. November:
Störungen bei Haider-Auftritt in Eisenstadt
Erste kurze Zusammenfassung der Ereignisse anlässlich des Haider-Besuches Samstag Vormittag in Eisenstadt:
von einem Antifaschisten aus dem Burgenland
Schon um 10:30 Uhr trafen die ersten AktivistInnen sowohl aus der näheren Umgebung als auch aus Wien ein, und machten sich vom Bahnhof auf den Weg zum Schlossplatz, wo die F-Wahlveranstaltung stattfand. Im Lauf der nächsten Stunde wuchs die Gruppe auf ca. 40 bis 50 Menschen an, viele davon mit Transparenten. Schon vor dem Beginn der für 11 Uhr angesetzten F-Veranstaltung wurde eines der mitgebrachten Schilder beschlagnahmt, weil es ein durchgestrichenes(!) Hakenkreuz zeigte und laut des amtshandelnden Zivilpolizisten damit gegen das Verbotsgesetz verstoßen wurde. Da die F im Raum Eisenstadt von der stark dominierenden ÖVP seit jeher eher klein gehalten wurde, fanden sich bis zum Beginn der Ansprachen div. F-lerInnen nur ca. 200 blaue AnhängerInnen ein, sodass die erschienenen DemonstrantInnen gut lärmen und den Ablauf der Veranstaltung stören konnten. Speziell F-Landesparteiobmann Stefan Salzl wirkte nach dem Ertönen der ersten Sprechchöre während seiner Rede erheblich genervt. Haider ließ dann wieder seine üblichen Parolen los (auch in Richtung Gerhard Jellasitz/ÖVP) und unterhielt seine Anhänger mit Späßchen über die "mangelnde Hygiene der Linkschaoten" (als Anspielung auf ein paar anwesende Punks) und den "moskautreuen Gruselbauer". Insgesamt gesehen war das Ganze ein voller Erfolg auf unserer Seite, speziell durch das gute Verhältnis DemonstrantInnen/F-lerInnen [Huch! !?; Anm. Tb].
Rund 100 Menschen demonstrierten bei Haiders Rede lautstark gegen die FPÖ.
Bericht eines Aktivisten der "Linkswende" (aus rechtlichen Gründen leicht gekürzt)
Auf Initiative zweier junger Burgenländer sammelten sich am 11.11.2000
rund 30 bis 40 Menschen am Schloßplatz in Eisenstadt, um lautstark
gegen den angesagten Kärntner Landeshauptmann zu demonstrieren. Während
die Vorredner Haider noch großartig ankündigten und sich der
Platz allmählich füllte, schlossen sich noch ungefähr 60
bis 70 Menschen den DemonstrantInnen an, um ihren Unmut über die [...]
Politik der FPÖ lautstark zu äußern. Sprechchöre wie
"Haider ist ein F[...]" und "Spitzel Haider in den Knast" übertönten
nicht nur bei weitem den sehr zaghaften Applaus der FPÖ-AnhängerInnen,
sie dürften Haider auch einigermaßen verunsichert haben. Denn
etwas trostlos klangen die ewig gestrigen [...-]Parolen des "einfachen
Parteimitglieds", dem außer seinen altbekannten [...] Aussagen nur
etwas über "Gruselbauer" und dessen Beziehungen zu Russland einfiel.
Diese Aktion zeigte, wie einige wenige Leute einen Protest bewirken
können, dem sich viele PassantInnen anschließen und hiermit
eindeutig ihre Abneigung gegen die Politik der FPÖ kundtun können.
Wir hoffen, dass Eisenstadt Vorbildwirkung zeigt, und dass auch andere
Menschen den Mut aufbringen, sich endlich gegen diese Art der Politik auszusprechen,
wie z.B. ein älterer Herr in Eisenstadt, der nach der Veranstaltung,
als ihm ein Werbegeschenk der FPÖ überreicht werden sollte, einfach
nur meinte: "Schleichts euch nach Kärnten, wir sind ein anständiges
Bundesland".
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