Salzburg, 9./10. November 2000:
Farbbeutel auf Kriegerdenkmal
Folgendes Schreiben zu einer antifaschistischen Aktion in Salzburg erreichte anonym unseren Postkasten:
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jedes jahr wird am 1. november (allerheiligen)
der verstorbenen gedacht.
wir verstehen und respektieren trauer und gedenken an frühere freunde und
freundinnen, familienangehörige und andere menschen.
die kameradschaft IV (vereinigung der ehemaligen ss-mitglieder) mißbraucht
diesen schmerz und diese trauer zur verherrlichung des II. weltkriegs mit all
seinem greuel des nationalsozialismus.
diese "gedenkveranstaltung" wird zudem auch von der extremen rechten
(burschenschaften, neonazis), fpö und sogar bürgerlich-konservativen
kreisen als agitationsmöglichkeit mißbraucht.
das können wir nicht akzeptieren.
deshalb haben wir symbolisch das kriegerdenkmal am kommunalfriedhof salzburg
(den mittelpunkt der alljährlichen "trauerveranstaltung" der
kameradschaft IV) mit farbbeutel angegriffen.
wir haben uns zu dieser drastischen maßnahme entschlossen nachdem die
gegenveranstaltung (trauern um verfolgte des ns-regimes) unter fadenscheinigen
vorwänden von der exekutive verboten wurde.
da wir wußten, das das kriegerdenkmal um den 1.11. bewacht wurde, führten
wir die aktion erst in der nacht 9.11./10.11. durch.
dieses symbolträchtige datum wurde bewußt von uns gewählt, um
an die konsequenzen der von der kameradschaft IV verharmlosten ideologie zu
erinnern.
antifaschismus läßt sich kriminalisieren aber nicht verhindern!
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TATblatt +154, S. 2
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