Gleichstrom / Wechselstrom
oder
die homoerotische Konsekration temporärer Männerbünde

ein autonomer Konzertbesucher

Anlässlich der aktuellen AC/DC-Tournee gab Gitarrist Agnus Young in der Frankfurter Rundschau ein Interview. Wo er auf die Frage wie er den damit umgegangen sei das der Name der Band in England ein

Synonym für Schwule sei antwortete "Ja es stimmt wir sind am Anfang von einigen Schwulen-Clubs eingeladen worden und sie empfanden meinen Auftritt in der Schuluniform als besonderen erotischen Kick".

Nicht gesagt hat er, ob er schon damals eine ähnliche Show auf der Bühne hatte, wie vor einigen Wochen, bei den beiden ausverkauften Konzerten in der Wiener Stadthalle.

Von den oberen Rängen, den Sitzplätzen, aus war ein guter Blick auf das gesamte Publikum möglich.

In den vorderen Reihen belief sich der Männeranteil nahezu auf 100 % und nahm erst langsam nach hinten ab. Von der Bühne aus ragte ein Laufsteg ins Männerpublikum, der ob seiner leicht gekrümmten Form und seiner Verdickung am Ende, spätestens auf den zweiten Blick als Riesenpenis zu identifizieren war.

Einer der beiden am Anfang gezeigten Videos handelte vom Kopolieren verschiedenster Säugetierarten und schloss mit dem Herausspritzen einer angebohrten Erdölquelle und diese Symbolik sollte Agnus Young durch das Konzert weitertragen.

Mit Fortdauer dessen sich die Männer der vorderen Reihen sich ihrer Oberbekleidung entledigten um den Körperkontakt intensiver zu spüren, wenn ihr Hohepriester die Gitarre langsam (sehr langsam) masturbatorisch griff. Danach folgte ein Strip, frenetisch bejubelt, der die Show der Schönheitsidealdiktatoren von California Dream Team ad absurdum führte.

So war dies ein Abend, wo sich einige tausend junger und " harter " Männer, die jegliches Schwulsein weit von sich weisen würden, ihre Weihe erhielten.

aus: TATblatt +156/157 S. 18
 

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