Proteste gegen Haider-Besuch
Checkpoint Rom
Massive, teilweise militante Proteste von tausenden AntifaschistInnen
gegen die von Haider begleitete Übergabe eines Kärntner Nadelbaums
an den Papst gab es vom 14. bis zum 16. Dezember in Rom. An mehreren Stellen
Roms legten DemonstrantInnen am 15. Dezember den Verkehr lahm. Die Christbaumübergabe
am 16. Dezember konnte nur unter massivem Polizeischutz störungsfrei
abgewickelt werden. Am Nachmittag ging die Polizei mit Schlagstöcken
und Tränengas gegen DemonstrantInnen vor, die versucht hatten, von
der Engelsburg aus zum Petersplatz durchzubrechen. Die DemonstrantInnen
sollen sich mit von Absperrungen abmontierten Eisenstangen und mit Steinen
gewehrt haben. Laut italienischen Agenturmeldungen wurden mindestens 50
Personen verletzt.
Unbeteiligte AugenzeugInnen beklagten in italienischen Medien das "unverhältnismäßig
harte Vorgehen der Polizei" und Wolken von Tränengas, die über
den Gärten um die Engelsburg hangen. Einem Resümee der Polizei
zufolge sei eine Person festgenommen, 79 weitere angezeigt worden. Die
Vorwürfe ähneln den auch hierorts üblichen: Widerstand und
Körperverletzung. Der Petersplatz selbst wurde von italienischen Polizeieinheiten
samt Hubschrauber abgeriegelt.
Zahlreiche Geschäftsleute schalteten am Tag der Baumübergabe
auf Anregung ihrer jüdischen KollegInnen die Weihnachtsbeleuchtung
ab, um gegen Haider zu protestieren.
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