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Blick ins Grüne
Kurzmeldungen Ökologie |
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In Tirol findet sich auf Feldern nicht nur allerlei Viehzeug und diverse Nutzpflanzen,
sondern gelegentlich auch etwas Klärschlamm. Bisher gab es acht Verdachtsfälle.
Aber zum Glück: Alles nicht wahr.
Bemerkenswert ist allerdings, dass die Hinweise nicht etwa einer Behörde
gemeldet wurden, sondern der Tirol Milch. Noch seltsamer ist, dass die Tirol Milch
nicht Anzeige erstattete, schließlich ist so etwas illegal. Die Tirol Milch,
offenbar keine Molkerei sondern eine parastaatliche Behörde, ging den Fällen
selbst nach und stellte fest: "Sämtliche Verdachtsmomente haben sich nicht
bewahrheitet".
Alle acht Bauernhöfe liefern an die Tirol Milch, was als klassischer Interessenskonflikt
ausgelegt werden könnte. Einem Lieferanten aus Sistrans kündigte die
Tirol Milch jedoch den Abnahmevertrag. Dann sprach der Bürgermeister von
Sistrans bei der Tirol Milch vor, und die Kündigung des Vertrages wurde wieder
rückgängig gemacht. Seltsam. Als Auflage verlangt die Tirol Milch, dass
die Futterweide von jenem Grundstück des Bruders des Bauern, auf dem Klärschlamm
gelagert wird, ordentlich getrennt wird.
Enttäuschung äußert die Tirol Milch über die Haltung der
Klärwerke, weil diese die Namen der Abnehmer des Klärschlamms auf Anfrage
nicht herausrückten.
Fazit: Auf Tirols Feldern wird ohne jede behördliche Einmischung Klärschlamm
gelagert, die Kontrolle darüber obliegt einer Molkerei. Umweltmusterland
Österreich.
aus TATblatt Nr. +163 vom 13. April 2001
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