Weltbanktreffen in Barcelona abgesagt
Am 19. Mai hat die Weltbank (WB) ihr Treffen vom 25. - 27. Juli in Barcelona abgesagt. Zur Begründung sagte Weltbanksprecherin Caroline Anstery: "Eine Konferenz zur Reduzierung von Armut sollte in einer friedlichen, gewaltlosen Atmosphäre, frei von Bedrohung stattfinden. Konträr zu unseren Versuchen mit einigen Gruppen in Kontakt zu treten, die Demonstrationen planen und sie in die Konferenz zu integrieren, bleibt es das Ziel vieler dieser Gruppen, nicht in einen konstruktiven Dialog mit uns zu treten, sondern die Konferenz zu verhindern. Wir wollen Akademiker aus aller Welt sowie die spanischen Gastgeber nicht einer solchen Situation aussetzen. Es ist an der Zeit etwas gegen diese Bedrohung der Diskussionsfreiheit zu unternehmen."
Anstery sagte, die Bank habe vollstes Vertrauen in die Fähigkeit der spanischen Behörden, die logistische Sicherheit und den Schutz der Delegierten zu gewährleisten. Trotz alledem seien die Bedrohung und die Risiken für die Menschen in Barcelona ein zu hoher Preis für die Durchführung der Konferenz, die stattdessen mit anderen Mitteln bewerkstelligt werden sol. Geplant ist eine Art Online-Konferenz. Für die Konferenz vorbereitete Papiere sollen auf die Konferenz-Website gestellt werden.
Die "Kampagne gegen die Weltbank, Barcelona 2001" sieht die Absage als
bisher nicht dagewesenen Erfolg gegen die kapitalistische Globalisierung.
Inspiriert von diesem Erfolg werde die Mobilisierung für die Proteste
fortgesetzt. Gegenkonferenz, Demonstrationen usw. werden jedenfalls stattfinden.
Ideen über Online-Proteste wurden ebenfalls laut.
aus TATblatt Nr. +166 vom 24. Mai 2001
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