Protestmail von Prison Watch International an die schwedische
Botschaft in Wien:
Mit Entsetzen haben wir durch die Medien feststellen müssen, dass
seitens der Sicherheitskräfte, Schusswaffen gegen DemonstrantInnen
in Göteborg eingesetzt wurden.
Dies führte dazu, dass ein Demonstrant von einem Polizisten im
Weglaufen von hinten angeschossen und lebensgefährlich verletzt wurde.
Zur Klärung dieses Vorfalles möchten wir folgende Fragen beantwortet
haben:
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1. Welcher Umstand rechtfertigt das Tragen bzw. den Einsatz von Schusswaffen
auf Demonstrationen?
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2. Welchen Verbrechens wird der lebensgefährlich verletzte Demonstrant
beschuldigt, das ihrer Meinung nach einen gezielten Schuss auf selbigen
rechtfertigt?
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3. Wurde seitens der Einsatzleitung ein Schießbefehl erteilt und
wenn ja, mit welcher Begründung?
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4. Wie kann es dazu kommen, dass sich der Polizist laut Medien selbst schützen
wollte, obwohl der Demonstrant von hinten getroffen wurde?
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5. Wie ist der Gesundheitszustand des lebensgefährlich verletzten
Demonstranten?
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6. Welche Schritte werden unternommen, um sein Leben zu retten?
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7. Werden rechtliche Schritte gegen den Polizei-Schützen eingeleitet?
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8. Wird Ihre Regierung eine öffentliche Stellungnahme abgeben?
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9. Müssen Menschen auch in Schweden zukünftig damit rechnen auf
Demonstrationen erschossen zu werden?
Wir fordern Sie auf unsere Fragen zu diesem skandalösen Verhalten
zu beantworten.
Ein Land, welches wie ihres sich der Einhaltung der Menschenrechte
rühmt, muss zu einem Vorfall wie diesem Stellung beziehen.
Prison Watch International - Wien
Stiftgasse 8, 1070 Wien
mailto:info@pwi.action.at
aus TATblatt Nr. +169 vom 29. Juni 2001
©TATblatt,
2001
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