Demosanibericht
Nach der Bildung von fünf HelferInnen- und einem Notfallteam am Sonntag war es uns möglich, die Kundgebung und die anschließende Demonstration ausreichend zu begleiten. Je nach Situation waren alle Teams im Einsatz.
Bei der Kundgebung und der Demonstration gab es zirka 20 Verletzte. Von diesen mussten 14 von uns versorgt werden . Neben Platzwunden am Kopf, vor allem durch Schlagstockeinsatz, und Verletzungen an Fingern und Händen, traten auch kreislaufbedingte Schwächeanfälle auf, als deren Ursache Stress und Wassermangel im sieben Stunden dauernden Kessel angenommen werden können. Eine weitere Aufgabe war die Versorgung der eingekesselten DemonstrantInnen nach der Auflösung des Kessels mit Wasser.
Die Polizei und das Rote Kreuz standen den DemonstrationssanitäterInnen
von Beginn an ablehnend gegenüber. Leicht durch ihre Kennzeichnung
zu erkennen, wurde den DemonstrationssanitäterInnen von Mitgliedern
des Roten Kreuzes Klagen wegen Gebrauch eines geschützten Symbols
angedroht. Polizisten verurteilten die DemonstrationssanitäterInnen,
ihr Helfens würde mehr Chancen für gewaltbereite Handlungen eröffnen.
Dabei erwähnenswert erscheint uns die Tatsache, dass die DemonstrationssanitäterInnen
innerhalb des Kessels die gesundheitliche Grundversorgung gewährleistet
haben. Zudem wurde unsere Arbeit teilweise durch die Einsatzkräfte
behindert. Keiner der DemonstrationssanitäterInnen wurde verhaftet.
Einzig die Personalien eines Saniteams wurden aufgenommen.
aus TATblatt Nr. +170 vom 19. Juli 2001 (22.Jahrestag
der Revolution in Nicaragua)
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