Kämpferischer ÖGB???
Die Geschichte dazu ist, wenn schon nicht wahr, so zumindest sehr gut erfunden, jedenfalls höchst glaubhaft: Nachdem es der FSG-Spitze Mitte Juni nicht gelungen war, Hans Sallmutter zum "freiwilligen" Rückzug aus dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger zu bewegen, trafen sich hochrangige GewerkschafterInnen, um sich auf ein gemeinsames Vorgehen im worst case zu einigen. Beschlossen wurde unter anderem die Abhaltung einer Demonstration am Vorabend des Beschlusses der 58. ASVG-Novelle im Nationalrat, die zu diesem Zeitpunkt noch für Donnerstag erwartet wurde (die Demonstration hätte also Mittwochs stattfinden sollen).
Der worst case ist eingetroffen: Mit Umsetzung der 58. ASVG-Novelle (und der bereits in Ausarbeitung befindlichen 59. und 60. ASVG-Novelle) wird die Selbstverwaltung der Sozialversicherungen nicht nur beschränkt, sondern abgeschafft. Und zwar in einem weit höheren Ausmaß, als es seitens des ÖGB überhaupt für möglich gehalten wurde. Um die Katastrophe komplett zu machen: Der Nationalrat nimmt den ursprünglich als "Ersatztag" gehandelten Freitag wahr, und just an diesem wird die ASVG-Novelle behandelt: also Demonstration am Donnerstag ...
Verzetnitsch soll, so das Gerücht, in Panik verfallen sein, als er vom Zusammentreffen der ÖGB-Demonstration und der Donnerstagsdemonstration erfahren hat. Eine Absage stand im Raum. Nachdem die Demo aber - die Mobilisierung war schon angelaufen - nicht mehr abgesagt oder verlegt werden konnte, wurde nun ein sehr großer OrdnerInnendienst eingerichtet, der dafür sorgen sollte, dass nur der ÖGB-Spitze genehme Manifestationsformen stattfinden konnten. Und ungefähr so erklärt sich auch der Demonstrationszeitpunkt, zu dem "normale" Menschen üblicherweise arbeiten müssen.
Dazu gibt es auch bereits ein Dementi vonseiten des ÖGB-Kampagnenbüros,
nachzulesen bei >>>ballhausplatz.at
aus TATblatt Nr. +170 vom 19. Juli 2001 (22.Jahrestag
der Revolution in Nicaragua)
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