Justizanstalt Wien-Josefstadt vertuscht Tod eines Häftlings
In der letzten Augustwoche ist ein afrikanischer Untersuchungshäftling
in der Justizanstalt Josefstadt unter ungeklärten Umständen gestorben.
Die Gefängnisleitung verweigert jegliche weiteren Auskünfte über
die Identität des Toten sowie die näheren Umstände seines Todes.
Nach den skandalösen Vorkommnissen in Stein meint wohl die Leitung der
JA Josefstadt, durch Informationssperren Kritik zu entgehen, wie sie zum Beispiel
auch hartnäckig die Existenz der sogenannten "Gitterbetten" leugnet, in
die (Untersuchungs-!)Häftlinge nach wie vor eingesperrt werden.
Das Schweigen der Gefängnisleitung macht den Tod des afrikanischen Häftlings
umso brisanter, weil über die Ursachen und Vorkommnisse, die zu seinem
Ableben geführt haben, nur Spekulationen angestellt werden können
- ein weiteres Opfer der rassistischen Polizeigewalt und der Haftbedingungen
in österreichischen Gefängnis, ein weiterer Toter der strukturellen
Gewalt. Wir fordern sofortige Aufklärung der Umstände des Todes des
afrikanischen Häftlings, wir wollen keine Vertuschung, kein Abschieben
der Schuld auf den Toten. Wir wollen, dass die zuständigen Institutionen
und Personen die Verantwortung übernehmen mit allen Konsequenzen und sich
nicht den Öffentlichkeit entziehen.
Proteste und Anfragen an:
Fax: (0043-1) 521-52-27-27
Bundesministerium für Justiz
Museumstraße 7
1070 Wien
z.Hd.Dr.Neider
Fax: (0043-1) 40-403 32-97
Justuzanstalt Josefstadt
Wickenburgg. 18-20
A1082 Wien
z.Hd.Hr. Nowak
aus TATblatt Nr. +174 vom 20.September 2001
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