Zu untenstehendem Artikel begehrt der "Betreiber dieses musikalischen Projekts" folgende Gegendarstellung:
Betrifft: aus TATblatt Nr. +176 vom 2. November 2001:
Österreichische Naziband spielt trotz Protesten in Barcelona.Hallo liebe Tat-Blätter/Innen:In Eurer Ausgabe des "Tatblattes" vom 2. November 2001 berichtete Ihr unter der Überschrift: "Österreichische Naziband spielt trotz Protesten in Barcelona" über ein zwangsweise "verschobenes" Konzert der Band "Der Blutharsch" mit folgenden Worten: "DerBlutharsch wurde von einem wiener Naziaktivisten gegründet....".Ich möchte dazu lediglich, als direkt betroffene Person anmerken:Der Blutharsch mag zwar manchen Menschen aufgrund der extremen optischen und künstlerischen Umsetzung als "suspekt" und "rechtsorientiert" erscheinen; ich, als Betreiber dieses musikalischen Projektes möchte jedoch explizit darauf hinweisen, daß ich - "A. J." in KEINSTER Weise ein Naziaktivist (wie leider von Euch ungeprüft übernommen und behauptet) bin ,d.h. weder politische Gruppierungen unterstütze, noch irgendwelche evisionistische Propaganda betreibe, und mich auch in keinster Weise von politischen Gruppierungen vereinnahmen lasse, im Gegenteil habe ich in immer die Teilnahme an Projekten von Gruppierungen, die ich politisch als "Nazistisch" einordnen konnte, abgelehnt, da ich mich nicht für deren Zwecke instrumentalisieren lassen wollte/ und will.Über meine Weltanschauung" habe ich in zahlreichen Interviews ausreichend Auskunft gegeben, so z.B. unlängst in der Deutschen Publikation "Black" - die sich dezidiert mit Musik (aus dem Bersich Gothic und Industrial beschäftigt) - ich zitiere:"Ja, ich beurteile Menschen nicht nach ihren politischen Ansichten (außer sie stehen für die Leute selber im Vordergrund). Ich bin der Ansicht, daß es lediglich dumme und intelligente Menschen gibt, und solange eine gute Diskussion möglich ist, finde ich auch politische Gegensätze spannend und inspirierend. Für mich ergibt sich die Frage von "Links" oder "Rechts" oder was auch immer nicht. Wir leben im 21. Jahrhundert, und ich bin der Überzeugung daß politische Dogmas sich selber überlebt haben....."
MfG,A. J.
Proteste beim Veranstalter und bei den Vorverkaufsstellen konnten zwar einen Auftritt von "Der Blutharsch" im bekannten Club KGB verhindern - das Konzert fand aber trotzdem in einer Bar in Barcelona statt.
Der Blutharsch wurde von einem wiener Naziaktivisten gegründet und ist vor allem als Vorband von "Death in June" in der rechten Musikszene bekanntgeworden. Der Bandname kommt aus dem Mittelalter. Ein Blutharsch war ein Krieger der als erster die Sturmleitern hochklettern musste, wenn es galt eine Stadt zu erobern. Entweder sie starben oder sie tobten metzelnd durch die Gassen. Die Band illustriert ihre Alben mit einem Wehrmachts-Soldaten. Umgeben von Schlangen, Drachen und anderen Ungeheuern hält er eine Handgranate wurfbereit.
In einem Feature von Radio Bremen über Rechte Esoterik in der Dark-Wave-Musikszene meint ein "Death in June"-Fan es ueber Blutharsch: "Ich hab die schonmal life gesehen, da stehen die mit Trommeln, Sig-Rune auf der Bühne, Banner, in Uniformen, die sehr an SS-Uniform erinnern, machen da so ne Soldateska-Show. (...) Ich find das widerlich. Gruselig. Dabei bin ich bei Musik nicht zimperlich. Die Industial-Sachen, die sind bretthart, das kann sich kaum jemand anhören, ich find das gut, aber Blutharsch: Oarg!."
Dank zahlreicher Proteste gegen die Vorverkaufsstellen und einem angedrohten Boykott gegen den bekannten Veranstaltungssaal KGB wurde der Kartenvorverkauf eingestellt und das Konzert konnte nicht wie vorgesehen stattfinden. So gab es zwar bis zum 17.10., dem Tag an dem das Konzert angekündigt war, keine Reaktion vom KGB - am Abend des selben Tages hing aber ein Schild an der Tür das die Verlegung in die Bar THE OTHER PLACE ankündigte.
aus TATblatt Nr. +176 vom 2. November 2001
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