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Philosemitismus in Salzburg, die Zweite

Die Vorgeschichte (>>TATblatt Nr. +181): der Künstler Wolfram Kastner hatte ein Zitat auf einer Theodor Herzl - Gedenktafel vervollständigt, das Landesgericht Salzburg leitete daraufhin ein Verfahren wegen schwerer Sachbeschädigung ein. Zitat auf der Gedenktafel in der Kaigasse: "In Salzburg brachte ich einige der glücklichsten Stunden meines Lebens zu..." Ergänzung Kastners: "...Ich wäre auch gerne in dieser schönen Stadt geblieben, aber als Jude wäre ich nie zur Stellung eines Richters befördert worden."

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Mitte Februar stellten die Grünen im Salzburger Landtag den Antrag "das verkürzte Zitat um die Salzburg-kritische Passage zu erweitern" und orderten "LHStv Wolfgang Eisl (ÖVP) auf, die Anzeige gegen den Künstler Wolfram Kastner zurückzuziehen." Im Ausschuss wurden beide Anträge von den übrigen Parteien abgelehnt.

Eigentlich wenig überraschend, eher überraschend ist jedoch, dass sich auch der Präsident der israelischen Kultusgemeinde in Salzburg, Marco Feingold, gegen eine Vervollständigung des Zitats aussprach. Über Kastner: "Er ist für mein Verständnis ein wenig zu extrem."

Laut dem Salzburger Stadtblatt vom 28. Feber 2002, begründet Feingold seine ablehnende Haltung in der Angst, dass eine Tafel, die den historischen Antisemitismus Salzburgs referiere "Woche für Woche Vandalenakten zum Opfer fallen" wird.

Eine Befürchtung, die angesichts der Tatsache, dass eine Schautafel einer Ausstellung "60 Jahre Wannsee - Konferenz" - am Wannsee, nahe Berlin, beschloss im Feber 1942 die NS Führungs-Clique die letzte Phase der Shoa, den industrielle Massenmord - im Schloss Mirabell bereits kurz nach der Eröffnung beschädigt wurde, durchaus berechtigt ist.

 

Quellen:

- diverse bürgerliche Medien
- Haus der Wannsee-Konferenz >>>http://www.ghwk.de

aus TATblatt Nr. +183 vom 14. März 2002

 
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