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Rechtsextreme Demonstration gegen Wehrmachtsausstellung

Für den 13. April rufen österreichische RechtsextremistInnen zu einer Demonstration gegen die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944", die sogenannte "Wehrmachtssaustellung", auf. Gegen diesen Aufmarsch organisiert sich Widerstand.

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Die Wehrmachtsausstellung wird ab 9. April im Semperdepot in Wien zu sehen sein. Die Bundesregierung verweigerte schon im Vorfeld jegliche finanzielle Unterstützung für die Ausstellung. Die 2002 neu konzipierte Ausstellung war bereits in Berlin und Bielefeld (beides BRD) zu sehen. In beiden Städten kam es zu Protesten von Konservativen und RechtsextremistInnen.

In Wien ruft die "Kameradschaft Germania" zu der Demonstration auf. In einem Flugblatttext zum geplanten Aufmarsch finden sich Zitate um zu "beweisen", welch ein "großartiger Kampfverband" die Wehrmacht sei. Der Text endet mit dem Aufruf "gegen die Lügen und Diffamierungen über unsere Ahnen bzw. Großväter und unsere gesamte Geschichte" auf die Straße zu gehen.

Nach vielen Jahren versucht die rechtsextreme Szene wieder öffentlich aufzutreten. Es ist schwer abzuschätzen, wie viele Leute dem Aufruf zur Demo gegen die Wehrmachtsausstellung folgen werden. Die OrganisatorInnen der Demo werden versuchen, solange wie möglich den Treffpunkt für ihre Demo geheim zu halten. Zu groß ist ihre Angst vor Angriffen und Störungen durch AntifaschistInnen. Ebenfalls nicht abzuschätzen ist die Reaktion der Behörden auf die geplanten Aktionen. Möglich ist ein Verbot der rechtsextremen Demo ebenso wie der Versuch, einen möglichst reibungslosen Ablauf zu garantieren. Angaben der Medien und der Behörden zu möglichen Treffpunkten sind daher schwer Glauben zu schenken.

Die geplanten Gegenaktionen werden bereits am 13. April ab Mittags starten und solange andauern, wie die Gefahr besteht, daß Rechtsextreme in Wien demonstrieren. Die OrganisatorInnen der Gegenaktionen werden alles versuchen, den geplanten Aufmarsch der Rechtsextremen zu stören bzw. zu verhindern.

Die geplanten antifaschistischen Gegenaktivitäten:

Demonstrationen

12.00h Westbahnhof (Abmarsch ca. 12.30h)

12.00h Oper (Abmarsch ca. 12.30h)

Gemeinsame Abschlusskundgebung vor dem Semperdepot ab ca. 13.30h

Infopoint ab 11h vor dem Semperdepot, Lehargasse 6-8, 1060 Wien (Ecke Gumpendorferstr., U-Bahn Karlsplatz)

Informationen über Treffpunkte der Rechtsextremen finden sich am 13. April auf >>>www.austria.indymedia.org

aus TATblatt Nr. +184 vom 28.März 2002

 
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