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Ecuador erlebt derzeit die erste Baumbesetzung Lateinamerikas. Nach dem Vorbild langjähriger Praxis in Nordamerika und Europa haben AktivistInnen im Mindo Nambillo Waldschutzgebiet im Amazonas Blockaden und Baumhäuser errichtet um eine Ölpipeline von Oleoducto de Crudos Pesados (OCP) zu verhindern. Hinter OCP stehen Occidental Petroleum und Energiekonzerne aus Italien, Kanada, Spanien, Argentinien und den USA.

Die Aktionen werden von der Umweltgruppe Accion Ecológica durchgeführt. Im August besetzte AE das Büro von OCP, wobei mehrere Frauen von Firmenangehörigen verprügelt wurden. Mit zu der aggressiven Stimmung trägt die Hetze des ecuadorianischen Präsidenten Gustavo Noboa bei, der ohne Rücksicht auf Verluste am Bau festhalten will.

Die größte Gefahr durch die Pipeline ist, daß es zu einer ähnlichen Entwicklung wie in Kolumbien kommen könnte. Schon jetzt greift der Krieg in Kolumbien auf das Territorium von Ecuador über. In Kolumbien sind Ölpipelines eines der wichtigsten Angriffsziele der Guerillagruppen FARC und ELN im Kampf gegen die Regierung. Zumindest die FARC operiert regelmäßig von Ecuador aus. Gerade Occidental Petroleum ist einer der bevorzugten Gegner der FARC. Außerdem ist Occidental in Kolumbien berüchtigt wegen der beabsichtigten Ölbohrungen auf dem Gebiet der indigenen U'wa, die durch das Projekt von der physischen Ausrottung bedroht sind.

Als wichtigstes Kampagnenziel zur internationalen Unterstützung dient bisher die deutsche Großbank WestLB, die für das Projekt einen Kredit von 900 Mio. US$ vergeben will.

Infos: >>>www.ran.org und >>>www.amazonwatch.org

Die italienische Regierung hat eine Politik der Null-Toleranz für gentechnisch verändertes Saatgut verkündet. Dazu werden der Zoll und andere Kontrollorgane mit Kontrollinstrumenten für 50 Mio. Euros ausgestattet um Importe zu verhindern.

Im Februar fand der dritte autofreie Tag in der Hauptstadt Kolumbiens statt. die gesamte Stadt war für den Autoverkehr gesperrt, es wurde lediglich spaziert, geskatet und Rad gefahren.

Zahlreiche VertreterInnen aus andern Städten Lateinamerikas reisten an um diesen Tag in Bogota mitzuerleben. Der Bürgermeister von Asuncion, Paraguay, resümierte: "Diese Leute treiben einen revolutionären Wandel voran, und dieser überschreitet Grenzen".

Dem hoffnungslos provinziellen Wien fehlen in Zukunft also nicht nur Bananen, wenn es darum geht weltstädtisches Verhalten an den Tag zu legen.

In einer gemeinsamen Aktion griffen am 29. Jänner die Earth Liberation Front und die ALF Baufirmen auf der Baustelle für den Maine Biotech Park in Fairfield, Maine, in den USA an. Dabei wurden Sand und Schnellbinderzement in Dieseltanks, Motoren und das Kühlsystem von mehreren Baumaschinen geleert.

Am selben Abend attackierte die ELF in St. Paul, Minnesota, ein in Bau befindliches Forschungszentrum für gentechnisch veränderte Pflanzen und Organismen der University of Minnesota. Das Forschungszentrum wird von dem Agrarmulti Cargill, einem der wesentlichen Förderer des gentechnisch veränderten kommerziellen Anbaus von Nutzpflanzen, finanziert.

Nun die repräsentative Nachricht über den geistigen Zustand der modernen ForscherInnengemeinde unserer Universitäten. Dem Nationalen Institut für biologische Grundlagen und einer Universität, beide aus Japan, gelang es erstmals Pflanzengene in ein großes Säugetier zu implantieren. Konkret erhielten Schweine Spinatgene. Argument für den Versuch war, daß damit Schweinefleisch bekömmlicher würde, weil diese gentechnisch veränderten Schweine Enzyme produzieren, die den enorm hohen und ungesunden Gehalt von gesättigten Fettsäuren in Schweinefleisch in besser verträgliche ungesättigte Fettsäuren umwandeln würden.

Die Gatschlaberlkette hat (endlich) große Verluste zu verzeichnen. Nachdem gegen Ende März die Zentrale von einem "schlechteren Jahresgewinn als erwartet" gesprochen hatte, gaben die Aktien nach, was auch die Wall Street betrübte. Grund für den schlechteren Gewinn sind massive Umsatzrückgänge in Asien und Lateinamerika.

Die Werbekampagne der amerikanischen Fastfood-Kette McDonalds für ihre Frühstücksoffensive rund um die in Deutschland neu eingeführten Bagels erzürnt die Plattform Butterbrot.de. "Mit einer wüsten Beleidigung für alle Schnittenfreunde schmiert McDonalds zurzeit Deutschlands Plakatwände voll", heißt es in einer Aussendung von Butterbrot.de heute, Mittwoch, über den aktuellen Slogan des Fastfood-Giganten, "Butterbrot ist tot". Die Plattform, die sich für den Erhalt des "traditionellen und gesunden Butterbrots" einsetzt, hat indes zu einer Gegenaktion aufgerufen. Butterbrot.de sieht in dem beanstandeten Slogan einen "Skandal ohne Gleichen". Das Butterbrot sei "vielleicht vom Aussterben bedroht, aber tot auf gar keinen Fall". Mit einer Gegenaktion unter dem Motto "Butterbrot muss leben" will die Plattform McDonald´s dazu bringen, "leckere geschmierte Schnitten ins Programm zu nehmen". Unterzeichnet werden kann die Petition direkt über die Website Butterbrot.de >>>http://www.butterbrot.de .

Mit einer ungewöhnlichen Werbemaßnahme ließ McDonalds zuletzt in Frankreich aufhören, wo sich die Fastfood-Kette gegen ihr notorisch schlechtes Image in Buchform verteidigt. In den vergangen Monaten war McD in Frankreich auf Grund miesester Arbeitsbedingungen und der fehlenden Qualität seiner Produkte in der Öffentlichkeit in Beschuss gekommen. Den Höhepunkt erreichten die Proteste als der französische BäuerInnengewerkschafter Jose Bove kurzerhand eine McDonalds Filiale wieder abbaute. In dem jetzt erschienen Buch versucht McDonalds daher einer breiten Öffentlichkeit nach dem Motto "Schlimmer gehts immer" nun zu vermitteln, dass der hauseigene Fraß und das drum und dran gar nicht so übel sind.

Am 8. April wird, im Zugabe der zwischenzeitlich globalen Kampagne gegen den Tierversuchskonzern Huntingdon Life Science (HLS), ein internationaler Protesttag gegen die HLS-Versicherung MARSH stattfinden. Das erste mal sind Demos auch im ganzen deutschsprachigen Raum - BRD, Schweiz und Österreich - angekündigt.

Seit November 1999 kämpft die Tierrechtskampagne SHAC (Stop Huntingdon Animal Cruelty) sehr erfolgsversprechend für die Schließung von HLS. Mittels Protesten (vor allem in England und USA) bei allen KundInnen und AktionärInnen von HLS, denen auch durch Undercover-Videoaufnahmen von den Versuchen bei HLS aufgezeigt wurde, steht Huntingdon kurz vor dem Aus. Nachdem sich schon vor Jahren praktisch alle britischen Banken und InvestorInnen von der Unterstützung von HLS zurückgezogen hatten, versuchte der Konzern zunächst in den USA wieder Fuß zu fassen. Der Erfolg war allerdings nicht der gewünschte, weitet sich die Kampagne gegen HLS nunmehr auch auf immer mehr KundInnen und UnterstützerInnen des Konzerns auf der ganzen Welt aus.

MARSH Inc. selbst ist eine Versicherungs-Multi der 200 Zweigstellen, über den ganzen Globus verteilt, unterhält. Die Versicherung ist dabei einer der wenigen Konzerne, der immer noch wagt, die Verbindung zu HLS aufrechtzuerhalten. Durch die Einschleusung einer SHAC-Aktivistin in die Büroräume von HLS gelang es der Kampagne, die Gesellschaft, die Huntingdon Life Sciences versichert, ausfindig zu machen. Die Firma MARSH ist einer der weltweit größten Versicherungsfirmen mit mehreren Vertretungen in fast allen Staaten und ist nunmehr seit einigen Wochen das Hauptziel der Kampagne geworden. Da HLS ohne Versicherung nicht existieren kann, ist es das nächste erklärte Etappenziel Richtung Schließung von HLS, MARSH dazu zu bewegen, sich von HLS zurückzuziehen.

aus TATblatt Nr. +184 vom 28.März 2002

 
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