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Nicht nur die EU-PräsidentInnenschaft, sondern auch Gehaltsforderungen treiben Menschen zur Zeit auf die Straßen Spaniens. So auch eine Berufsgruppe, die weltweit wegen ihrer latenten Gewalttätigkeit einen recht einschlägigen Ruf hat: die Polizei. So geschehen zumindest in Bacelona, wo rund 2.000 PolizistInnen dieser Tage für höhere Löhne protestierten. In Madrid war es schon ein Monat vorher zu einer ähnlichen Demo gekommen. 40 demonstrierende PolizistInnen wurden dabei von ihren uniformierten KollegInnen verletzt, die Polizei-Demo unter Einsatz von Schlagstöcken und CS-Gas aufgelöst.

Während einer Inspektionsreise nach Tschechien musste George Robertson, NATO Generalsekretär, auch Bekannschaft mit AntikriegsaktivistInnen machen. Eine Gruppe der Tschechoslowakischen Anarchistischen Föderation (CSAF) passte Robertson nahe der Universität ab, wo er vor geladenen GästInnen einen Vortrag halten sollte. Einer der AktivistInnen stellte sich dem Polizeikonvoy nach dem Vortrag in den Weg und demontierte die Fahne vom Auto des Generalsekretärs, woraufhin er gewaltsam von PolizistInnen der Antiterroreinheit festgenommen wurde. Für den Fall, dass die amerikanische Regierung ihren Krieg in Afghanistan sofort beenden würde, erklärte sich der Aktivist später übrigens bereit die Fahne wieder zurück an ihren angestammten Platz zurückzugeben.

Quelle: >>>http://a-kontra.csaf.cz

Während der Abschlussdemonstration des Campamento Internacional por la Justicia y la Dignidad de los Pueblos (Internationales Camp für Gerechtigkeit und Menschenwürde) in Quito Ende März wurden zwei TeilnehmerInnen von privaten Wachleuten eines Gebäudes mit dem Namen "World Trade Center" angeschossen.

Die Demo war auf dem Weg zur US-Botschaft, als Wachleute vor dem Gebäude in die versammelte Menge schossen. Auslöser war wohl ein Bewurf mit Farbbeuteln durch einzelne DemoteilnehmerInnen; die Demo selbst war als friedlicher Abschluss eines friedlichen Camps geplant worden. Der Us-amerikanische Camporganisator Warren Stowe und Edward Portilla, kolumbianischer Delegierter kamen mit Schusswunden in Beinen und Gesäß ins Krankenhaus. Die Demo wurde anschließend von der Polizei unter heftigem Tränengaseinsatz aufgelöst.

aus TATblatt Nr. +184 vom 28.März 2002

 
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