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Zwischen 1997 und 2004 werden in den USA in Summe 315 Millionen Computer im Müll landen. Schon jetzt wird heftig nach Pakistan und Indien Computerschrott exportiert. Die USA sind das einzige Industrieland, das keine Regeln für die Industrie erlassen hat, daß die Erzeuger für die Verwertung zu sorgen haben. Folglich werden 50 bis 80% des Schrotts exportiert. Die USA sind das einzige Industrieland, das nicht dem Abkommen von Basel beigetreten ist, das den Export von Giftmüll begrenzt.

Ab März d.J. ist eine neue Strategie zur Entsorgung in Kraft getreten. Die Gefängnisindustrie wird nun einen Teil des Computermülls übernehmen. Unter dem Vorwand des Job-Trainings müssen nun im Gefängnis Atwater, California, Gefangene hochtoxischen Müll behandeln.

Als Resultat der Computerschrottexporte sind in China regionale Giftkonzentrationen im Grundwasser gemessen worden, die 190 Mal über dem Höchstwert der Weltgesundheitsorganisation WHO liegen.

Am 15. Februar überwand eine Kuh durch einen beherzten Sprung den Zaun eines Schlachthofes in Cincinatti, Ohio, und machte sich in die Freiheit auf. Die Behörden machten sich auf die Suche nach der Kuh, doch diese versteckte sich geschickt und war auch zwei Monate danach noch nicht gefunden. Es wird berichtet, daß die Behörden frustriert sind, während die Kuh in der Bevölkerung zum Star aufstieg und ausführlich in den Medien gewürdigt wurde.

Versuche die Kuh aus ihrem Versteck zu locken schlugen fehl. Diese Kuh ist kein besonders wildes Tier, sondern ein auch in Europa gehaltenes Charolais.

Eine Untersuchung über die Kredit- und Managementpolitik des IWF ergibt eindeutig, daß der IWF die Zerstörung der Wälder rasant vorantreibt. Zwischen 1990 und 1995 lag die Entwaldungsrate der 41 am stärksten verschuldeten Länder der Welt weit über dem allgemeinen Durchschnitt. Von diesen Ländern standen 75% unter dem Schuldenregime des IWF.

Der IWF steigerte die Entwaldung durch vier Maßnahmen: Reduzierung von Umweltausgaben aus Spargründen, Förderung des Wachstums der Exporte, Steigerung von Investitionen von außen, Verschlimmerung der Armut. Die Maßnahmen sind regelmäßiger Bestandteil der Strukturanpassungsprogramme. Im Kamerun wurden als Folge des SAP 1.000 Angestellte der Umwelt- und der Forstbehörde abgebaut, den restlichen das Gehalt um 40% gekürzt. Es fehlte an Transport- und Kommunikationsmitteln, die Korruption nahm zu.

In Ghana wurden ab 1983 die Investitionsmöglichkeiten liberalisiert, was zu 250 neuen Bergbaukonzernen im Land führte, die nun ein Konzessionsgebiet von über 58.000 qkm besitzen. Ghana besitzt nur noch 25% seiner ursprünglichen Waldfläche.

In der Elfenbeinküste ist die Waldfläche seit 1960 um 67% zurückgegangen. Durch den IWF wurde die Exportproduktion von Kakao angeheizt, alleine zwischen 1994 und 1996 um 44%.

In Papua-Neuguinea befindet sich derzeit noch der größte zusammenhängende Regenwald der Erde. Der IWF fördert nicht nur direkt die Holzindustrie, sondern auch indirekt durch Regeln wie die Reduzierung von Exportzöllen und sonstigen Steuern.

Während der direkten Regentschaft des IWF in Honduras zu Beginn der 90er Jahre verlor das Land 12% seiner Waldfläche in nur fünf Jahren. Im Jahr 1998 konnte der Hurricane Mitch in den zerstörten Landstrichen wüten, 11.000 Tote und riesige Muren bzw. Überflutungen waren die Folge.

Infos: >>>www.americanlands.org/imf_report.htm

Traditionelle Tumulte auf der Hauptverssammlung des BAYER-Konzerns

Am 26.04.2002 fanden zur Hauptversammlung der BAYER-AktionärInnen in Köln Aktionen der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) statt. Zum zwanzigsten Mal in Folge wurde die AktionärInnenhauptversammlung des Konzerns von Kritik an Menschenrechtsverletzungen, Sozialabbau und Ausbeutung der Beschäftigten, Zerstörung der Umwelt, sowie Tierversuchen (anwesend waren AktivistInnen der Stop Huntingdon Life Science Kampagne) beherrscht.

Englische Gentechnik-KritikerInnen stürmten zum Höhepunkt der jährlichen Proteste im Zuge der BAYER-Hauptversammlung das Podium. Mit Transparenten und Rufen wie "BAYER out of GM crops" forderten sie den Stopp von Freisetzungsversuchen mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Der Saalschutz schleifte die Protestierenden unter Anwendung körperlicher Gewalt aus dem Saal. BAYER steigt durch die Übernahme der AVENTIS CROPSCIENCE AG zum führenden Gentechnik-Unternehmen Europas auf. AVENTIS ist verantwortlich für den Großteil der in ganz Europa umstrittenen Freisetzungsversuche.

Elf Kritische AktionärInnen nützten bei der Versammlung dann auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit, um auf die Kehrseiten der BAYER-Bilanz hinzuweisen. In der abschließenden Abstimmung verweigerten knapp 10 Prozent der AktionärInnen (entsprechend rund 21 Millionen Aktien) dem Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung. Dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden Schneider sowie seinem Nachfolger wurde schließlich auch eine Erinnerung im Stammbuch hinterlassen: "Die Vorstandsvorsitzenden kommen und gehen, die KritikerInnen der CBG bleiben."

Quellen: >>>www.bayerhazard.com, >>>www.CBGnetwork.de

Die widerwärtige Regierung Dänemarks hat beschlossen ab nun sämtliche Förderungen für Windenergie einzustellen. Dänemark ist seit 20 Jahren eines der vorbildlichsten Länder in der Erzeugung von Elektrizität durch Windenergie. Damit waren Teile der Elektrizitätsunternehmen, nämlich solche mit großen Erzeugungskapazitäten auf Grundlage von Kohle und Öl, nie sehr glücklich. Nun müssen sie weder die bisher gesetzlich vereinbarten Windparks bauen, noch Strom zu garantierten Preisen aus Windkraftanlagen abnehmen.

Die Entscheidung der dänischen Regierung fällt gerade zu dem Zeitpunkt, als Deutschland, Spanien und mehrere andere EU-Länder – nicht aber Österreich mit saurierhaften Landeselektrizitätsgesellschaften mit den Landeskaisern als Aufsichtsratsvorsitzenden – an den Aufbau von großen Windenergiekapazitäten gehen. Bisher konzentriert sich die Windenergieerzeugung auf Deutschland, die USA und Spanien. In Irland wurde jedoch vor kurzem die Errichtung des größten Windparks der Welt beschlossen, der mit 520 MW weit mehr Strom als ein Donaukraftwerk erzeugen wird.

Einer internationalen Gruppe von AtomkraftgegnerInnen gelang es am Morgen des 25. April das spanische AKW Zorita zu besetzen. Gegen 07:00 Uhr haben die AktivistInnen aus Spanien, Italien, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Dänemark, Neuseeland, den Niederlanden und Österreich das Uralt-AKW Zorita bei Madrid gestürmt und die Kuppel besetzt. Spanischen Radiomeldungen zufolge musste der Atommeiler zwischenzeitlich von den BetreiberInnen sogar vom Netz genommen werden.

aus TATblatt Nr. +186 vom 2. Mai 2002

 
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