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Neue Kriegsökonomie aus Österreich. | ||
TATblatt. |
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Im letzten TATblatt wurde ein Bericht der internationalen humanitären Hilfsorganisation medico international rezensiert, in dem die Ökonomie der neuen Kriege aufgearbeitet wird. Darin wird auf die Verselbständigung von Bürgerkriegen, von denen alle Kriegsteilnehmer profitieren und die deshalb endlos weitergehen, hingewiesen. Hier seien nun einige der österreichischen Kriegsgewinnler genannt, die zum Wohlstand des neuntreichsten Landes der Erde beitragen. | Fast
schon vergessen sind die Zeiten, als Österreich einer der weltweiten
Hauptproduzenten von Minen war, die nun in Afrika, Jugoslawien und anderen
Regionen der Welt noch immer jedes Jahr tausende Menschen töten oder
verstümmeln. Es gibt aber auch direktere Bezüge zu den im medico-Bericht geschilderten Vorgängen. Da sind zunächst die Ölbohrungen der ÖMV im Sudan, von denen sich die ÖMV nach viel öffentlicher Empörung nur sehr zögerlich und nur vorläufig trennte. Von der OMV wird in diesem Zusammenhang noch öfter die Rede sein. Erst vor kurzem kaufte die OMV die Erdölsparte des deutschen Mischkonzerns TUI (zugleich Besitzer der gleichnamigen Reisebüros). TUI, also nunmehr die OMV, bohrt und exploriert u.a. in Ecuador, auf das der Krieg in Kolumbien bereits übergegriffen hat und der von den Ölkonzernen kräftig angeheizt wird, und in Venezuela. Schauplatz Angola. Während die korrupte Regierung in Saus und Braus in ihren bewachten Villen lebt und in der Luxusstraße der Hauptstadt Luxusgeschäfte aus dem Boden schießen, verhungert die Bevölkerung im Kriegsinferno. Die Einnahmen stammen aus den Ölbohrungen der Multis vor der Küste, nämlich denen von Chevron, Exxon, Elf-Aquitaine, Agip und BP. 2001 untersuchte der internationale Währungsfonds die Buchhaltung des Staates und stellte fest, daß ein Drittel der Öleinnahmen, das waren 1,5 Mrd. US$ nur in einem einzigen Jahr, durch Kleptokraten abgezweigt worden war. Drehpunkte sind die staatliche Ölgesellschaft Sonagol, das Finanzministerium und der Präsident. Anlässlich der Untersuchung gestand BP 111 Mio. US$ an Schmiergeldern für Bohrrechte gezahlt zu haben. |
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Die internationale
Bankenwelt war trotz allem zufrieden und hatte 1996 ihre Dollars in die
BP-Bohrungen investiert. Auch die Sparstrümpfe der Creditanstalt
(jetzt Bank Austria) und der Girocredit (jetzt Erste Bank) waren mit im
Topf. |
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Stellungnahme der Bank Austria zu den Ölgeschäften rund um BP in Angola: |
Liebe Redaktion, Mit freundlichen
Grüßen/With kind regards Bank Austria
Creditanstalt
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2003
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